—. 152 begonnen haben, ſich noch zu wenig an den Schulbetrieb gewöhnt haben und der Aufenthalt in der Waldſchule auch eine gewiſſe Selbſtändigkeit im ganzen Weſen der Kinder erfordert. Das Waldſchulgelände wurde zugleich um etwa ℳ der bisherigen Fläche vergrößert. Die Baulichkeiten erfuhren eine Erweiterung durch Aufſtellung einer im Innern der Stadt entbehrlich gewordene Schulbaracke und Vergrößerung der Schlafbaracke für das Wirtſchaftsperſonal. 2 Im Anſchluß an die beendete Reviſton des Lehr⸗ und Stoffplans für die Normal⸗ klaſſen der Gemeindeſchulen wurde auch der Plan für die Waldſchule einer Reviſion unterzogen und neu feſtgeſetzt. Der im vergangenen Jahre unternommene Verſuch, Kinder mit beginnenden Haltungs⸗ anomalien orthopädiſch zu behandeln, wurde in dieſem Jahre gleich bei der Eröffnung der Wald⸗ ſchule wieder aufgenommen. Der Einfluß der Behandlung auf die Haltung und das Allgemein⸗ befinden der Kinder war ein guter. Ferienunterricht. Wie in den Vorjahren erhielten die im Juni entſandten Ferienkoloniſten nach ihrer Rückkehr in den Sommerferien Nachhilfeunterricht in Deutſch und Rechnen. Es waren § gemiſchte Klaſſen eingerichtet. Die höchſte Beſuchsziffer betrug 311. Arbeitsſtunden im Winter für Kinder der minderbemittelten Bevölkerung, denen es in der elterlichen Wohnung an einem warmen und ausreichend erleuchteten Raume fehlt, wurden an 11 in verſchiedenen Stadtteilen belegenen Gemeindeſchulen (1, vI1, IX, XI, XIII1, XvI, XVII, XX, XXIII, XXX und XXXII) abgehalten. Die einzelnen Stationen waren in derſelben Weiſe wie in den Vorjahren eingerichtet. An den Schulen XX und XXXII beteiligte ſich der Verein Jugendheim an der Beaufſichtigung der Kinder. Die Schifferkinderſchule wurde während der Dauer der Schiffahrt von ins⸗ geſamt 16 einheimiſchen und 272 fremden Kindern und während des Stillſtandes der Schiffahrt (Januar bis Anfang März 1913) von 21 einheimiſchen und 207 fremden Kindern beſucht. Der im Jahre 1909 erſtmalig ausgegebene „Sommerarbeitsplan“ wurde neu aufgeſtellt und auf Anordnung der Königlichen Regierung für den ganzen Regierungsbezirk Potsdam probeweiſe eingeführt. Der Plan nebſt einem Abdruck der Verordnung betr. den Schulbeſuch der Schiffer⸗ kinder wird hinfort jedem Schifferkinde mitgegeben. Im Beſuch des Schifferkinderhortes iſt im abgelaufenen Berichtsjahre ein Rückgang zu verzeichnen. Wir haben daher mit der „Vereinigung zur kirchlichen Fürſorge für die Fluß⸗ und Kanalſchiffer“ Verhandlungen angeknüpft, um zu prüfen, ob es nötig iſt, den Hort neu zu ordnen. Uunterricht für ſchwerhörige Kinder. Oſtern 1912 wurde die Klaſſe 11 errichtet, ſo daß im Berichtsjahre die ſchwerhörigen Kinder der Gemeindeſchulklaſſen II bis vII aufgenommen werden konnten. Mit Beginn des Winterhalbjahres wurde die Schwerhörigenſchule von Bismarck⸗ ſtraße 50/51 nach Krummeſtraße 89 verlegt. Soweit Platz vorhanden iſt, werden hinfort auch Kinder von auswärts mit Genehmi⸗ gung der Schuldeputation und porbehaltlich jederzeitigen Widerrufs zum Beſuch der Schwer⸗ hörigenſchule zugelaſſen. Das Schulgeld für dieſe Kinder iſt mit Genehmigung der Königlichen Schulaufſichtsbehörde auf 20 %ℳ monatlich feſtgeſetzt worden. Hilfsſchulenfürſchwachbefähigte Kinder. Mit Beginn des Winterhalb⸗ jahres bezog die Hilfsſchule II1 (bisher Bismarckſtraße 22) ihr neues Gebäude Bleibtreuſtraße 43. Gleichzeitig wurde die Hilfsklaſſe Joachimsthalerſtraße 31/32 aufgelöſt und dafür eine zweite Hilfsklaſſe in der Hallerſtraße eingerichtet. Ferner erfolgte zu Michaelis 1912 die Errichtung einer neuen Klaſſe an der Hilfsſchule II. Im ganzen waren nun 23 Hilfsſchulklaſſen vorhanden, und zwar befanden ſich: 6 Klaſſen im Schulhauſe Peſtalozziſtraße 40 (Hilfsſchule 1), 9 Klaſſen im Schulhauſe Kirchſtraße 4/5 (Hilsſchule II), 6 Klaſſen im Schulhauſe Bleibtreuſtraße 43 (Hilfsſchule 111) und zwei Klaſſen in dem Schulhauſe Hallerſtraße (der Hilfsſchule III ange⸗ gliedert). Die drei Sprachheil⸗Dauerkurſe für Hilfsſchulkinder haben unverändert fortbeſtanden. Jugendhorte. Der Verein Jugendheim hat zurzeit in Verbindung mit den ſtädtiſchen Schulſpeiſungsſtellen 7 Tagesheime für ſchulpflichtige Kinder und deren jüngere Ge⸗ ſchwiſter eingerichtet, eines davon in Verbindung mit dem Verein der weſtlichen Berliner Vororte zum Schutz der Kinder vor Ausnutzung und Mißhandlung. Die Tagesheime ſind in ſtädtiſchen Schulhäuſern untergebracht, in denen dem Verein von der Stadtverwaltung die erforderlichen Räume zur Verfügung geſtellt ſind. Tagesheim I, Goetheſtraße 22, gegründet 1910, für Gemeindeſchule 1,2, 9, 10, 19 und 20. Zur Verfügung ſtehende Räume: 6 Gruppenzimmer, 1 Saal, 1 Waſchküche, 1 Plättſtube, 1 Waſchraum, 1 Veranda, 1 Dachgarten; Platz für 140 Kinder. Tagesheim II, Peſtalozäiſtraße 40, gegründet 1894, für die 13. und 14. Ge⸗ meindeſchule und die 1. Hilfsſchule. Zur Verfügung ſtehende Räume: 2 Heimzimmer, 2 Klaſſen⸗ zimmer, 1 Waſchküche; Platz für 100 Kinder. Tagesheim III, Bismarckſtraße 50, gegründet 1900, für die 32. Schule. Zur Verfügung ſeehende Räume: 4 eigene Zimmer, 1 Klaſſenzimmer, 1 Küche; Platz für 120 Kinder. Tagesheim IV, Lützowerſtraße 3, gegründet 1909, für die 33. Schule. Es ſtehen 2 Heimzimmer und der Spielraum des Kindergartens zur Verfügung, ſo daß Platz für 60 Kinder vorhanden iſt. 5 249 esheim V, Hallerſtraße, ſeit 1909, für die 23. und 24. Schule: 1 Heimzimmer und 2 Klaſſenzimmer; Platz für 60 Kinder. Tagesheim vI, Leiſtikowſtraße, begründet und unterhalten von dem „Verein zum Schutz der Kinder“ für die 27. und 28. Schule. In dem neuen Schulhauſe ſtehen 4 Heim⸗ zimmer, 2 Vorratsräume, 1 Speiſungsraum, 1 Garderobe und 1 Klaſſenzimmer zur Verfügung; Platz für 80 Kinder.