— 169 — Eine beſondere Feier war mit dieſem Gedenktage nicht verbunden, zumal da es nicht möglich geweſen iſt, die Einweihung der neuen Sparkaſſenräume an dieſem Tage vorzunehmen Die Fertigſtellung des Neubaues iſt jedoch beſtimmt in einigen Monaten zu erwarten, ſodaß die Ueberſiedelung in die neuen Räume und die Eröffnung der Stahl⸗ kammer im September wird erfolgen können.“) Die Weiterentwickelung im Jubiläums⸗ jahre ergibt kein beſonders erfreuliches Bild. Wenn auch der Geſchäftsgang im allgemeinen ein reger war und die Geſamteinzahlungen höher als die Rückzahlungen waren, ſo iſt die Zunahme an Spareinlagen gegenüber den früheren Jahren verhältnis⸗ mäßig gering geweſen. Die im vorigen Jahresbericht erwähnte politiſche Unſicherheit hat auch in dieſem Jahre nicht nur angehalten, ſondern die hinzugetretenen kriegeriſchen Ereigniſſe haben manchen Sparer veranlaßt, ſeine vermeintlich bei der Sparkaſſe nicht ſicher genug angelegten Erſparniſſe abzuheben und entweder ſelbſt aufzubewahren oder bei den Banken anzulegen, die zudem noch einen höheren Zinsſatz gewährten. Dieſe Erfahrung haben wohl mehr oder weniger alle Sparkaſſen gemacht. Es bedurfte oft einer beruhigenden Nachricht durch die Preſſe, daß auch im Kriegsfalle die Spareinlagen bei den Sparkaſſen durchaus ſicher ſind. Die Inhaberpapiere wieſen im Berichtsjahre einen weiteren, erheblichen Kursrückgang auf. Die hierdurch hervorgerufenen Kursverluſte konnten durch die Zinsüberſchüſſe nicht gedeckt werden. Zum Ausgleich des Fehlbetrages mußte eine größere Summe dem Reſervefonds entnommen werden. Im Berichtsjahre wurde eine weitere Annahmeſtelle N r. IX eröffnet; auch iſt die wegen Verzuges des Verwalters geſchlofſen geweſene Annahmeſtelle l im Juli wieder eröffnet und die Annahme⸗ ſtelle vI nach einer anderen Gegend verlegt worden. Wegen Ablebens des Verwalters wurde die Annahmeſtelle II im Juni geſchloſſen. Die Nebenſtelle II iſt im Mai von Danckelmannſtraße 26/28, weil ſie hier nicht entwickelungs⸗ fähig war, nach Grolmanſtraße 21 verlegt worden. Der Umſatz im Sparverkehr hat im Jahre 1912 39 708 947,635 ℳ in 312 582 Poſten betragen (im Borjahre 35 981 64,37 ℳ in 291 461 Poſten), und zwar ſind einſchließlich der am Schluſſe des Jahres zugeſchriebenen Zinſen 21 297 315,11 ℳ in 177 458 Poſten eingezahlt (1911: 19 912 520,54 ℳ in 171 324 Poſten) und 18 411 632,54 ℳ in 135 124 Poſten (1911: 16 069 127,83 ℳ. in 120 137 Poſten) ab⸗ gehoben worden. Der Gel dumſatz iſt hiernach gegen das Vorjahr um rund 10½ % und die Buchpoſtenzahl um rd. 7% geſtiegen. Das Guthaben der Sparer hat ſich von 56 234 172,93 ℳ im lerichtsjahre ein⸗ ſchließlich der am Jahresſchluſſe zugeſchriebenen Zinſen auf 59 119 855,50ℳ erhöht. Die Zahl der Sparer hat ſich um 5 858 (8 327) vermehrt, d i. um rd. 5% gegen eine Erhöyung von 8% im Vorjahre und iſt damit von 111 143 auf 117 001 geſtiegen. Der Kursſtand der im Beſitz der Sparkaſſe befindlichen Wertpapiere einſchließlich der Reichs⸗ und Staatsſchuldbuch⸗Forderungen ergab am Ende des Jahres emen Kursverluſt v n zuſammen 716 805,05 . Die Inhaberpapiere erhielten einen Zugang durch Ankauf vn 1 864 500 ℳ, dagegen einen Abgang durch Ausloſung und Verkauf von 1 828 900 ℳ, ſodaß am Jahresichluß vorbanden waren 15 238 450 (15 202 850 ℳ). Der Hypothekenbeſtan iſt im Laufe des Jahres von 33 325 800 ℳ auf 37 912 100 ℳ angewachſen. Die Berzinſung der Anlagewerte berrug im Duichſchnitt 3,89 %, und zwar brachten die Hypothekendarlehn 4,15 %, die Wertpapiere nach dem Nennwert 3,55 %, nach dem ilanzwert 3,94 %. Die Betriebsrechnung weiſt einen Fehlbetrag von 249 219,69 ℳ auf, der aus dem Reſerve⸗ ſonds gedeckt worden iſt. Über den geſamten Geſchäftsverkehr geben die folgenden Zuſammen⸗ ſtellungen Auskunft: Anzahl der Sparbücher 1912 am Jahresſchluß. Betrag Zahl der Bücher Betrag Zahl der Bücher Uebertrag 30 397 bis 1 % 46 über 25— 30 2 018 über 1— 2 ⸗ 5 139 52 30— 35. „ 2 373 „ 2— 3 „ 2 663 1 35— 40 „ 1 419 „ 3— 4 „ 2 979 5 40— 45 „ 1 781 „ 4— 5 „ 1721 45— 50 „ 1 151 „%, 5— 6 „ 2 403 7 50— 55 „ 2 522 . 1 659 „ 55 —, 40 „ 1 239 „ 7— 8 „ 1 167 7— 60— 150 „ 17 005 „„, 8— 9 „ 943 — 150— 300 „ 14 273 „ 9—10 „ 821 300— 600 „ 15 735 , 10—15 „ 5 153 „ 600— 1 500 „ 16 765 „ 15—20 „ 2 580 „ 1 500 — 3 000 „ 7 037 „, 20—25 „ 3 123 „ 3 000—10 000 „ 3 365 10 000 „ 121 Uebertrag 30 397 Ueberhaupt 117 001 ) Die überſiedelung in die neuen Räume hat inzwiſchen am 1. September 1913 ſtattgefunden. 22