— 189 — Es ſei darauf hingewieſen, daß unter den letzteren auch diejenigen Fälle mitgezählt ſind, in denen die Vermietung an Schlafgänger aus irgendwelchen Gründen aufgegeben wurde. Das Auf⸗ geben der Vermietung erfolgt nämlich in Fällen, wo die Vermieter auf Beanſtandungen rechnen müſſen, oft nur ſcheinbar; nach einer gewiſſen Zeit pflegen dann Schlafleute ohne Genehmigung aufgenommen zu werden. Dieſe Fälle werden daher genau ſo behandelt, wie diejenigen, in welchen die Genehmigung tatſächlich verſagt wurde; in beiden Fällen findet in regelmäßigen Abſtänden eine Kontrolle ſtatt, ob etwa inzwiſchen Schlafleute ohne Genehmigung aufgenommen worden ſind. Es muß ferner darauf hingewieſen werden, daß die Zahl der tatſächlich in Charlottenburg vorhandenen Schlafſtellen unzweifelhaft bedeutend größer iſt als die genehmigten 3315; denn auch im Berichtsjahr wurden wieder zahlreiche Schlafſtellen feſtgeſtellt, deren Vermieter ſich der polizeilichen Meldepflicht entzogen hatten. In den genannten 3315 Schlafſtellen ſind 5912 Schlafleute untergebracht, nämlich 4842 männliche und 1070 weibliche. Die nachfolgende Tabelle gewährt eine uberſicht über die Art und die Zahl der im Berichts⸗ jahre erledigten Beanſtandungen, ferner über die Art und die Zahl der durch Ausnahme⸗ genehmigung erledigten ſowie der nicht beſeitigten Beanſtandungen. Art der Beanſtandung 5 2 2 22 2 3 2 2 2 2 2 E 2 8 8 2232 2 232 22, 22 23 2- 2 322 22 23 2 2 32 SS22 3338 228 2 2 22 2,,. 2 2 732 222 22 2 32 22 2 82.4 8 3. 2 2 S 232 2 S 2 EZ Z2 2323 28 2 282 3 2 — 32 32 2 22 22 222 32 35 2%] 33 333 423 2 2 22 32 55 22 22 23 224 32 22 2 25222 222 32 3 22 28 2 S 22 — 25 222 E8 2Z2 2 S2S 38 2 2886 2 52 22 S. 222 E E 25 22 2* 22 22 —2 — 2 28. EE 2%4 55 53 2225 22 2 223 3 E 22 23 5 5 2 a 71212 .— Beanſtandungen überhaupt: 92 1 436 511] 20 220] 12 130 721 2441 12 2 1 136 1 8 1 10 1 2555 Beſeitigte Beanſtandungen 54 ] 250] 68] 11 9] — 71 359] 23] 12 2. 1. 87 1 4 4 6 1 — 18 Durch Ausnahmegenehmigung erledigte Beanſtandungen 16 ] 35] 365] 12 ] 25] — u] 1372 91 — 11 — 1 — 1 — 691 Nicht beſeitigte Beanſtandungen: 20 ] 151] 88 7 186] 12 ] 48 1 2251 1221 — 1 — 1 18 % 2. , 4 1 1 946 Aus der vorſtehenden Tabelle ergibt ſich, daß ähnlich wie im Vorjahre die meiſten Bean⸗ ämlich 28,21% (30,22%); es folgt dann das ſtandungen wegen fehlender Betten erfolgen mußten, nä 5 in demſelben Raum mit 20⸗% (14,39) und Schlafen von Schlafgängern und Familienangehörigen i mangelnde Geſchlechtertrennung mit 17,06⸗% (19,80%) aller Beanſtandungen. Auch die weitaus meiſten Ausnahmegenehmigungen — 355 (355) von 511 (449) Fällen — wurden, wie im Vorjahre, für das Zuſammenſchlafen von Schlafgängern und Familienmitgliedern in demſelben Raume erteilt. Es ſei hier noch einmal bemerkt, daß derartige Ausnahmegenehmigungen ſich auf erwachſene Familienmitglieder — in der Regel erwachfene Söhne oder Töchter — oder auf alleinſtehende Vermieter oder Vermieterinnen beſchränken, ſie wurden auch in der Regel nur dann er⸗ teilt, wenn die Vermieter durch das Verbot der Abvermietung in eine wirtſchaftliche Notlage geraten wären. Im übrigen wurden bei der Erteilung von Ausnahmegenehmigungen dieſelben Geſichtspunkte beobachtet, die bereits im vorjährigen Bericht ausführlicher dargelegt ſind. In nicht weniger als 693 (696) Fällen mußte die Mitbenutzung der Küche als Schlaf⸗ raum geſtattet werden, meiſtens um eine Überfüllung anderer Räume zu vermeiden oder um die Ge⸗ ſchlechtertrennung durchzuführen. Die unter der Überſchrift „nicht beſeitigte Beanſtandungen angeführten Fälle umfaſſen diejenigen, in denen die Aufnahme von Schlafgängern überhaupt nicht geſtattet oder die Ent⸗ laſſung bereits aufgenommener Schlafgänger angeordnet wurde.) Insgeſamt wurde die Entlaſſung von 634 (1076) Schlafleuten, nämlich 422 (799) männlichen und 212 (277) weiblichen angeordnet. Die Nachbeſichtigungen erſtreckten ſich im Berichtsjahr auf insgeſamt 3694 Schlaf⸗ ſtellen; eine genauere Überſicht gewährt die nachfolgende Zuſammenſtellung: —: — Es wurden Zahl der Es wurden dabei nachbeſichtigt Schlafſtellen beanſtandet ein Mal 2 661 227 zwei Mal 836 106 drei Mal 173 29 vier Mal 17 3 fünf Mal 6 0 ſechs Mal 1 0 Summa 3 694 365 Zur Vervollſtändigung des Geſamtbildes der geleiſteten Arbeit iſt noch zu erwähnen, daß in 1391 (811) Fällen die Vermieter nicht angetroffen wurden. In 466 (278) Fällen war ein zum Teil um⸗ i⸗Präſidium und dem Wohnungsamt erforderlich. fangreicher Schriftwechſel zwiſchen dem Polizei ) Zur Vermeidung einer mißverſtändlichen Auffaſſung der Bezeichnung „nicht beſeitigte Be⸗ anſtandun en“ ſei erwähnt, daß in den hierher gehörigen Fällen mit der Entlaſſung der Schlafgänger oder mit der Abſtandnahme von der Vermietung an ſolche die Wohnungsverhältniſſe der Familien ſel b ſt in der Regel ordnungsmäßige wurden oder blieben. Eine Beſeitigung der Beanſtandungen war alſo nur unter dem Geſichtspunkte des Haltens von Schlafgängern unmöglich.