— 190 — Wegen Nichteinreichung der Schlafſtellenanmeldung trotz wiederholter Aufforderung und wegen Nichtbefolgung der getroffenen mordnungen wurden in 30 (29) Fällen Be 2 rafungen herbeigeführt. In 10 Fällen wurde gerichtliche Entſcheidung beantragt, die ſechsmal zu Gunſten und dreimal zu Un⸗ gunſten des Wohnungsamts ausfiel, während 1 Fall noch ſchwebt. 3. Der Wohnungsnachweis. In dem vorjährigen Bericht über die Tätigkeit des Wohnungsnachweiſes mußte darauf hingewieſen werden, daß die Inanſpruchnahme während des erſten Betriebsjahres nicht ganz befriedigt habe. Doch wurde gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, daß eine allmähliche Entwicklung nach aufwärts zu erwarten ſei. Dieſe Erwartungen werden durch die nachſtehende Tabelle, welche über die Zahl der an⸗ und abgemeldeten Wohnungen und über die Inan⸗ ſpruchnahme des Wohnungsnachweiſes Auskunft gibt, beſtätigt: Der Wohnungenachwels 20 901 wurde gemeldet m verchaſahr im Sorſahr in Art der Wohnung Angemeldet im Unſpruch ge⸗ unſpruch ge⸗ (Vermietet)] nommen in nommen in K e 1 Zimmer und Küche 915 952 1 278 949 2 Zimmer und Küche 1 317 1 428 1 014 867 1 und 2 Zimmer Woh⸗ mungen 2 232 2 380 2292 1 816 Der Wohnungsnachweis erfreut ſich einer langſam, aber ſtändig ſteigenden Inanſpruchnahme ſeitens der Bevölkerung. Die Zahlen der Inanſpruchnahme zeigen in den einzelnen Monaten eine nicht unerhebliche Erhöhung gegen das Vorjahr. Auch die Zahl der im Berichtsjahre vermittelten Wohnungen iſt geſtiegen. Die Vermittlung erſtreckte ſich auf 186 (150) Einzimmerwohnungen und 178 (134) Zweizimmerwohnungen, alſo zuſammen 364 (284) Wohnungen. 5 Die Zahl der Wohnungsanmeldungen iſt gegen das Vorjahr bedeutend zurückgegangen. Dies iſt zweifellos in erſter Linie auf die zurzeit beſonders geringe Zahl von leerſtehenden Kleinwohnungen zurückzuführen; am 6. November 1912 betrug die Zahl der leerſtehenden Zweizimmerwohnungen nur 2,125 und die der leerſtehenden Einzimmerwohnungen gar nur 1,43% der betr. Wohnungsart. Wenn man dieſe Zahlen berückſichtigt und ferner die Zahl der angemeldeten Wohnungen in den einzelnen Monaten mit der Zahl der Wohnungſuchenden vergleicht (die Zahl der Wohnungſuchenden iſt beſonders bei Einzimmerwohnungen faſt durchweg ganz bedeutend größer als die Zahl der angemeldeten Woh⸗ nungen), ſo kommt man zu dem Ergebnis, d a ß in Eharlottenburg zurzeit in bezug a uf Kleinwohnungen eine Wohnungsnot beſteht. 6 Andererſeits aber kann nicht geleugnet werden, daß die Hauseigentümer und ihre Stell⸗ vertreter ihrer Anmeldungspflicht noch immer nicht in genügendem Maße nachkommen, obwohl die Anmel⸗ dung der leerſtehenden Wohnungen in ihrem eigenſten Intereſſe liegt, umſomehr, als, wie erwähnt, die Inanſpruchnahme des Nachweiſes durch die Bevölkerung (nicht zuletzt, wie wir glauben, infolge der bequemen, allen Wünſchen Rechnung tragenden Art der mündlichen Vermittlung) ſtändig wächſt. So darf das Ergebnis des Wohnungsnachweiſes im Berichtsjahr wenn auch noch nicht gerade glänzend, ſo doch unter Berückſichtigung aller beſonderen Umſtände und Verhältniſſe zufriedenſtellend genannt werden. Daneben darf aber nicht vergeſſen werden, daß der Wohnungsnachweis eine beſonders wichtige Aufgabe als Hilfsmittel bei der Wohnungsaufſicht zu erfüllen und in der Tat auch erfüllt hat, beſonders bei der Beſeitigung von Überfüllungen (ſ. o.) und daß er endlich — auf Grund der Zwangs⸗ meldungen — eine laufende Kontrolle des Wohnungsmarktes ermöglicht. F. Rechtsauskunftsſtellen. Der „Gemeinnützige Verein für Rechtsauskunft in Groß⸗ Berlin“ betreibt ſeit dem 1. Jult 1908 in Charlottenburg im Cecilienhauſe, Berliner Straße Nr. 137 eine Rechtsauskunftsſtelle. Die Stadt gewährt dem Verein neben freien Räumen einen jährlichen Beitrag von 3000 . Die Tätigkeit der Rechtsauskunftsſtelle in der Zeit vom 1. April 1910 bis 31. März 1913 ergibt die nachſtehende Tabelle: 1910 1911 1912 301 der Befucher⸗ , 2 10 633 11 156 9 379 ahl der insgeſamt angefertigten Schriftſtüke 3 118 3 002 1 946 hiervon waren Schrifrſatzeeee... 887 810 556 Zahl der neu bearbeiteten Rechtsfälle 7 790 9 142 7 531 hiervon wurden durch mündliche Auskunſt erledigteetet 5 639 7 285 6 468 hiervon wurden ſchriftlich bearbeitet. 2 190 1 857 1 063 Die Auskunftſuchenden in den neu bearbeiteten Rechtsfällen waren: 1910 1911 1912 Arbeitgener 60 55 321 Sebſtändige Perſonenn 3 445 4 865 2 616 Arbeitnehmer und zwar münnchee 3 1 930 2317 2195 weibuche“. 2 381 1747 2 705