— 233 — Bei der Trennung in eheliche und uneheliche Säuglinge ergaben ſich die folgenden, ihren Unterſchieden nach bekannten Sterblichkeitsverhältniſſe: 10 0 190808080. 11,01 % cheiche 24,54 % uneheliche 1909 10,65 % „ 20,27 % 1g10 19,16 % „ 22,78 % 1911 : 1221 % „ 24,54 % 1 4342: 109t % „ 21,34 % „ Es ſtarben an Erkrankungen des Magendarmkanals: 1998383. 2,91 % cheliche 6,73% uneheliche 4900.,. 2,11 % „ 3,44 % , Kg0o9.. 2,21 % „ 3,72 % 1— 1311 . 3,09 % „ 5,44 % 1912 20a4 % „ 3,10 % ſämtliche Verhältniszahlen auf 100 Lebendgeborene bezogen. für 1912 Ein Vergleich mit Berlin und den größeren Vororten ergibt die folgenden Zahlen Berin 12,69 % eheliche 19,19% uneheliche zuſammen 14,17 % Eharlottenburg. . 10,91 % „ 21,34 % * , 12,75 % Neuköun 12,95 4% 26,39 % 14,33 % Schöneberg. 9,54 % „ 28,38 % 11,77 % Wilmersdorfr. 9,14 % „ 24,04 % „ 10,68 % Lichtenberg 14,29 % „ 54,92 % „ % 17,83 % Die Geſamtſterblichkeit iſt demnach zwar geringer als 1908, aber größer als 1909 und 1910. Während Charlottenburg bisher bei ſtetigem ſteilen Abſinken der Säuglingsſterblichkeit einen hervorragend günſtigen Platz unter den deutſchen Großſtädten über 100 000 Einwohnern einnahm, iſt es im Jahre 1912 an die 18. Stelle herabgedrückt, wenn auch der Unterſchied, mit dem viele Städte Charlottenburg überragen, nicht erheblich iſt. Die Urſache für dieſe Erſcheinung ergibt ſich aus der folgenden Tabelle: Von 100 in Charlottenburg verſtorbenen Säuglingen verſtarben in Anſtalten 1909. 22,6 waren ortsfremd . . 2,2 „ „ 1910. 33,2 7 318 , , „ 4911: 37,1 — — „„ 2,7 2 7 2 1912 5 28 43,3 7 7 — 2 12,5. Dank der großen Zahl der Betten zur Verſorgung erkrankter, der Anſtaltsbehandlung bedürftiger Säuglinge werden von Jahr zu Jahr im ſteigenden Maße erkrankte Kinder von Nach⸗ bargemeinden hierher überführt, die die Sterbezahl Charlottenburgs erhöhen und diejenige der Nachbargemeinden herabſetzen. In den Säuglingsfürſorgeſtellen ſelbſt betrug die Zahl der neu aufge⸗ nommenen Kinder 3085 (2296 eheliche, 789 uneheliche) gegenüber 2449 (1847 40 602 ) in 1909 „ 2750 (20172 „ 233. „ ) in arg 0 3070 (2323 „ ꝛ47 „ j in 1911 Die Steigerung iſt alſo gegenüber dem erkrankungsreichen Vorjahr eine unerhebliche, hauptſächlich auf die Zunahme bei den unehelichen Kindern zurückzuführen, während bei den ehe⸗ lichen ſogar ein kleiner Niedergang eintrat, gegenüber den weiter zurückliegenden Jahren iſt aber die Zunahme eine annähernd regelmäßige. Auf die Geburtenzahl der ganzen Stadt berechnet ergibt ſich, daß in Fürſorge traten 1909. 38,3% eheliche 69,0% uneheliche 1910. 4241 % „ 80,3 % % „ 191111] . 41,5 % „ 76,6 % 2 4912: : 4 % 77,4 % Die leitenden Grundſätze für den Betrieb der Säuglingsfürſorge ſind, da ſie ſich bewährt hatten, in großen Zügen genau die gleichen geblieben, wie ſie im Bericht für 1909 ausführlich auseinandergeſetzt wurden. Eine Erweiterung der Organiſation durch Angliederung neuer Ein⸗ 11. fand nicht ſtatt, weil einerſeits die Geſtaltung des ſtädtiſchen Haushalts zur Zurück⸗ tellung mancher an ſich begründeter Wünſche zwang, andererſeits die Aufgabe der Zuſammen⸗ ügung und Feſtigung der in den Vorjahren neugeſchaffenen Einrichtungen ein nicht geringes 30