— 44 Wahlen und Gemeindewählerliſte. 2 Im Laufe des Berichtjahres, ſowie nach Ablauf ihrer Wahlzeit ſchieden folgende Mit⸗ glieder aus der Stadtverordnetenverſammlung: 111. Abteil ung: Bureaudirektor Bollmann, Gewerkſchaftsbeamter Gebert, Kauf⸗ manu Haack, Kaufmann Klau, Apotheker Mottek, Werkzeugmacher Richter, Zeitungsſpediteur Scharnberg nach Ablauf der Wahlzeit, Redakteur Zietſch am 6. 7. 13 verſtorben, Kaufmann darente infolge Ausloſung auf eine frühere Wahlzeit und Verbandsbeamter Lehmann infolge zerzuges. 1I. Abteilung: Kaufmann Dunck, Sanitätsrat Dr Feilchenfeld, Reg.⸗Baumeiſter a. D. Granitza, Rentier Facobi, Kaufmann Jaſtrow, Oberlehrer Prof. Neukranz, Bandayiſt Panſchow, Zeichenlehrer Rieſenberg wegen Ablaufs ihrer Wahlzeit. 441. Abteilung: Kaufmann Baumann, Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. Frank, Architekt Harniſch, Konſul a. D. Litten, Syndikus der Handelskammer Meyer, Fabrikbeſitzer Mosgau, Ingenieur Wagner, Baurat Wolffenſtein nach Ablauf ihrer Wahlzeit und Juſtizrat Dr Fried⸗ lander iufolge Ausloſung auf eine frühere Wahlzeit. Es waren ſomit 26 Ergänzungswahlen und 1 Erſatzwahl vorzunehmen, die am 9., 10. und 11. November 1913 ſtattfanden. Es wurden gewählt: III. Abteilung: Zeitungsſpediteur Scharnberg (in zwei Bezirken), Werkzeug⸗ macher Richter, Oberpoſt⸗Sekretär Kantzenbach, Bureaudirektor Bollmann, Gewerkſchaftsbeamter Gevert, Kaufmann Klick, Kaufmann Haack, Apotheker Mottek und Kaufmann Baumann. II. Abteilung: Zeichenlehrer Rieſenberg, Drogiſt Panſchow, Reg.⸗Baumeiſter a. D. Granitza, Oberlehrer Prof. Neukranz, Kaufmann Jolenberg, Kaufmann Jaſtrow, Architekt Harniſch und Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr Frank. I. Abteilung: Architekt Heidenreich, Sanitätsrat Dr Feilchenfeld, Ingenieur Wagner, Konſul a. D. Litten, Kaufmann Dunck, Juſtizrat I)r Friedlaender, Syndikus der Handelskammer Meyer, Geh. Baurat Wolffenſtein und Fabrikbeſitzer Mosgau. In zwei Bezirken waren gewählt der Zeitungsſpediteur Scharnberg (in 111 1 und 3) und der Kaufmann Klick (in III 6 neu, während ſein bisheriges Mandat in III 3 noch bis Ende 1917 lief). Die Gewählten wurden in der erſten Sitzung der Stadtverordneten am 7. Jannar 1914 mit folgenden Worten vom Oberbürgermeiſter eingeführt: „Meine ſehr geehrten Herren! Die Bürgerſchaft unſerer Stadt hat Sie zu dem höch⸗ ſten Ehrenamte berufen, das ſie zu vergeben hat, in dem Vertrauen, daß Sie dieſes Amt aus⸗ üben werden niemand zuliebe, niemand zuleide, allein zum Wohle der Geſamtheit und nicht im Intereſſe einzelner Perſonen oder einzelner Kreiſe der Bevölkerung. Sie treten am heuti⸗ gen Tage wieder bzw. neu ein in die Organiſat on der Selbſtverwaltung als vollwichtige Glieder, in die Organiſation derjenigen Selbſtverwaltung, die in nunmehr über 100jähriger Wirk⸗ ſamteit Preußens und Deutſchlands Städte groß gemacht hat. Wie in den Zeiten der Städte⸗ blüte des Mittelalters, ſo ſind auch heute wieder unſere Städte zu wahren Mittelpunkten der geiſtigen Kultur geworden, von denen reiche Anregung und Erfüllung hinausgeht in unſer ganzes Vaterland. Dürfen wir dies einerſeits mit dem Gefühle berechtigten Stolzes feſtſtellen, ſo liegt uns anderſeits die heilige Pflicht o, die Selbſtverwaltung, der wir ſo Großes ver⸗ danken, zu ſchützen gegenüber allen Angriffen, die doch immer wieder hie und da gegen ſie ge⸗ richtet werden. Deshalb, meine Herren, begrüße ich Sie in erſter Linie als Mitſtreiter für das uns anvertraute köſtliche Gut der Selbſtverwaltung, das wir rein und unangetaſtet er⸗ halten wollen nicht nur zum Wohle unſerer Städte, ſondern indirekt auch zum Wohle unſeres geſamten Vaterlandes. Der Aufgaben, die uns in der nüchſten Zeit ſowohl in unſerer engeren Gemeinde als in Groß⸗Berlin erwarten, ſind nicht wenige. Zunächſt wird die Feſtſetzung des Haushalts⸗ planes Ihre Kräfte ſtark in Anſpruch nehmen. Wir teilen mit faſt allen in kraftvoller Ent⸗ wicklung ſtehenden Städten die Erfahrung, daß die Deckung der Ausgaben für die von uns ſei es auf Grund des Geſetzes, ſei es freiwillig, übernommenen Kulturaufgaben von Jahr zu Jahr ſchwieriger erſcheint. Auch im übrigen habe ich Grund, anzu⸗ nehmen, daß die nächſte Zeit uns vor ſchwere, bedeutungsvolle und für die Zu⸗ kunft unſerer Stadt ſchwerwiegende Fragen ſtellen wird. Ich hege volles Ver⸗ trauen, daß die Löſung dieſer Fragen Ihnen gelingen wird in ruhiger, zielbewußter ge⸗ me nſchaftlicher Arbeit mit dem Magiſtrat, in einer Arbeit, die uns einig finden wird, weil es ein Ziel iſt, das wir alle verfolgen: die Wohlfahrt unſerer Bürgerſchaft, die Blüte unſerer ſchönen Stadt. In dieſem Wunſche und in dieſer Hoffnung heiße ich Sie, die bewährten Kämpen der Selbſtverwaltung, und Sie, die friſchen Erſastruppen, willkommen mit einem herzlichen Glück⸗ auf zu freudiger und, wie wir hoffen, erfolgreicher Arbeit im Dienſte des Gemeinwohles! Nunmehr bitte ich Sie, meine verehrten Herren, vorzutreten und mir durch Hand⸗ ſchlag treue und gewiſſenhafte Führung Ihres Amtes zu geloben. Vorſteher Dr Frentzel: „Meine ſehr verehrten Herren Kollegen! Nachdem Sie ſoeben dem Herrn Ober⸗ bürgermeiſter die treue und gewiſſenhafte Führung Ihres Amtes gelobt haben und durch dieſen Akt Ihr Amt nunmehr definitiv angetreten haben, liegt es mir als dem bisherigen Leiter der Verſammlung ob, Sie als Mitglieder neu und wiederum zu begrüßen. Allerdings haben die Verhältniſſe es ſo gefügt, daß die große Anzahl von Ihnen uns allen altbekannte und gute Freunde ſind, mit denen wir nichts anderes feiern, als ein frohes Wiederſehen. Viele von Ihnen ſind bereits recht lange in unſerer ſtädtiſchen Verwaltung tätig. Aber Sie geſtatten mir, daß ich aus der Zahl der wieder eingeführten Herren einen, nämlch unſeren Senior, her⸗ ausgreife, der in dieſen Tagen das 50jährige Jubiläum ſeiner Stadtverordnetentätigkeit fe ert und den wir alle deswegen hier beſonders herzlich begrüßen. Wir werden ja dieſer Tatſache noch beſonders in einer Feier gedenken; aber ich wollte es mir nicht verſagen, auch hier vor der .—4 den Ausdruck des Dankes und des Glückwunſches unſerm verehrten Senior dar⸗ Zubrinaen.