— 22 — Die Stadtgemeinde hatte ſich vom 1. April 1903 ab bei der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft in Frankfurt a.M. gegen Haftpflicht verſichert. Der Vertrag lief nach zehnjähriger Dauer Ende März 1913 ab. Das Ergebnis dieſer die geſamten Perſonen⸗ und Sachſchäden — ſoweit die Stadtgemeinde dafür geſetzlich in Anſpruch genommen werden kann — umfaſſenden Verſicherung, zu der noch die von der Stadt freiwillig übernommene Verſicherung der Turn⸗ Phuſik⸗ und Chemielehrer gegen die von ihnen verurſachten und per⸗ ſönlich zu vertretenden Schäden hinzukommt, war folgendes: Von insgeſamt 516 Schadenserſatz⸗ anſprüchen wurden von der Geſellſchaft in 169 Fällen Anſprucherhebende durch Geldentſchädi⸗ gungen abgefunden, während 4 Prozeſſe 3. Zt. noch nicht entſchieden ſind. Die allgemein zufriedenſtellenden Leiſtungen der Verſicherungsgeſellſchaft und die er⸗ heblichen Bedenken, die gegen eine Selbſtverſicherung der Stadt ſprachen, führten dazu, daß im Berichtsjahre ein neuer, wieder auf 10 Jahre laufender Vertrag mit der gleichen Geſellſchaft ab⸗ geſchloſſen wurde. Bei der Erneuerung des Vertrages mußte infolge der außerordentlichen kom⸗ munalen Enwickelung mit einem erheblich vergrößerten Riſiko gerechnet werden. Dazu kam die durch das Geſetz vom 1. Auguſt 1909 notwendig gewordene Ausdehnung der Verſicherung auf die von ſtädtiſchen Beamten in Ausübung der öffentlichen Gewalt ſowie auf die durch Verſtoß eines Gemeindeorganes gegen ſeine Amts⸗ oder Dienſtpflicht Dritten gegenüber angerichteten Vermögensſchäden. Beides hatte eine nicht unbeträchtliche Erhöhung der Leiſtungen der Stadt⸗ gemeinde für die Verſicherung zur Folge, die ſich allerdings durch Vorauszahlung auf 10 Jahre um 25 % Rabatt (— 2½ Freijahre) ermäßigte. Auf Grund dieſes neuen Vertrages wurden im Berichtsjahre von der Frankfurter Verſicherungsgeſellſchaft von insgeſamt 108 An⸗ ſprüchen 46 Erſatzanſprüche durch Zahlung von Entſchädigungen befriedigt. Fürſorge bei Krankheit in der Familie. Auf Grund des zwiſchen der Stadtgemeinde und dem Hauspflegeverein Charlottenburg geſchloſſenen Vertrags (vgl. Verwaltungsbericht 1906, Seite 16) wurde in 46 Fällen mit 716 ganzen und 40 halben Pflegetagen Hauspflege in Anſpruch genommen. Die Stadtgemeinde trug zu den Koſten 736 ℳ bei. 9. Beteiligung an gemeinnützigen Veranſtaltungen. Dem Verbande Berliner Athletik⸗Vereine hat die Stadtgemeinde zu dem Stafetten⸗ lauf Potsdam⸗Berlin im Juni 1913 einen Ehrenpreis im Werte von 100 M. und zum VII. Hallenſportfeſt am 17. und 18. Jannar 1914 einen Ehrenpreis in Form einer Broncemedaille gewährt. An Zuſchüſſen zu Wohltätigkeitsveranſtaltungen und an Vereins⸗ beiträgen hat die Stadtgemeinde im Jahre 1913 gezahlt: A. Allgemeine Wohlfahrtspflege. % 4 Vereinigung der Wohltätigkeitsbeſtrebungen 3) allgemeimer Beitragg 2 4 6 500 — b) zur Deckung der Koſten der Jugendgerichtshilfe 6 500 f e) zur Unterhaltung einer Schreibſtube für Stellenlooe 3 500 R d) Miete für die vom Vaterländiſchen Frauenverein Charlottenburg im Cecilien⸗ hauſe, Berliner Str. 137, für die Vereinigung der Wohltätigkeitsbeſtrebungen, die öffentliche Schreibſtube und den Verein gegen Verarmung zur Verfügung geſteltten Räume . 4700 — Zur Uuterhaltung der Boltskuche 2 4 3 000 — Vaterländiſcher Frauenverein Charlottenburg, Abteilung vI „Arbeitergärten“, Entſchädi⸗ gung fur Waſſer 1 000 — Charlottenburger Verein für naturgemäße Geſundheitspflege und die Laubenkolonien „Bismarcksruh“, „Sonntagsfrieden“, „Spandauer Chauſſee“, „Spreetalallee“ und „Weſtend“ Entſchädigung für Waſſer 1 400 Verein zur Förderung der Blumenpflegee e — 600 — Beſchäftigungsverein des Kaiſer⸗Friedrich⸗Andenkense 1 000 K Gemeinnütziger Verein für Rechtsauskunft in Groß⸗Berlin. 3 000 Mechtsſchußſtene ſur Irauen 400 — Verein „Arbeiterinmenwoht⸗ (C. VB.) 500 — Derttuer Aſuwerein für Svoachtoſce 1 000 — Vaterländiſcher Frauenverein (E. V.) einmalige Beihilfle... 5 520 15 Berein gegen Berarmung; einmalige Beigulfe⸗ 5 000 B. Armen⸗ und Krankenfürſorge und Geſundheitspflege. Lungenfürſorge vom Roten Kreuz: 8% Zuſchuß⸗ 13 100 —— p) Beihilfe für eine im Dienſt erkrankte Schweſterrr 500 — Crhotungsſtärten vom Roten Kreudss 4 500 Volksheilſtättenverein vom Roten Kreuz, Abteilung „Berliner Kindererholungsheim“. 1 000 Ir Brandenburgiſcher Provinzialverein zur Bekämpfung der Tuberkulooſeee... 1 000 — 4 Erziehungsbeirat für ſchulentlaſſene Waiſen in Berlin 1 000 ASpftegeverein Charlertenourgg... 4 000 Eliſabeth⸗Frauenverein Charlottenburg 4) allgemeiner Beirrag. 500 b) Beitrag zur untechalrung der Krippeee 1 000 — Sünalingskeinit Cyriſtſraße 9 .. e e , 4500 erein Armen⸗ und Krankenpflege und Kaiſer⸗Friedrich⸗Andenken. 1 000 — Miedertaſſung der grauen Schweſtern 500 Brandenburgiſcher Hilfsverein für Geiſteskranke 100 — Heilſtätte für Nervenkrante „Haus Schönow““ 500 Krüppelkinder⸗Heil⸗ und Fürſorgeverein für Berlin⸗Brandenbugg.. . 300 Brandenburgiſcher Heilſtättenverein für eukrauke 200 Deutſche Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten. 100 —