— 249 — Erſcheinung treten läßt, den Hauptbau für einen Blumenladen ausnutzt und die Rückſeite zu einem terraſſierten Sitzplatz für die Krankenhausinſaſſen ausgeſtaltet. II Die baupolizeiliche Abnahme der Blumenhalle erfolgte am 7. April (als Tei am 8. April die Inbetriebnahme durch den Mieter. 4 f a ue A 4 am 2. 2 10 . die 4 . der Bedürfnisanſtalten mit Umwährung erfolgt und .Mai konnte die Uebergabe an die Straßenreinigung ſtattfend i 2 i di dane für men Warler frergah. 8 gung ſtattfinden, die am 1. Juni die Liſt Die Baukoſten betrugen rund 55 000 ℳ. Krankenhaus für Geburtshilfe, Pulsſtraße. Für die Errichtung des Naubaues einer geburtshilflichen Anſtalt war maßgebend einerſeits die Unzulänglichkeit der verfügbaren und einzuſtellenden Bettenzahl im Verhältnis zu den unabweisbaren Aufnahmeanmeldungen, mcden die Unmöglichkeit einer Trennung infektiös erkrankter Wöchnerinnen von den ge⸗ unden. Um die Triftigkeit des erſten Grundes zu veranſchaulichen, ſind in der folgenden Tabelle die Zahl der behandelten Erwachſenen und diejenige der verfügbaren Betten für die einzelnen Jahre zuſammengeſtellt: Zahl der behandelten Verfügbare Bettenzahl für Erwachſene Erwachſenen geburtshilfl. Abt. Wöchnerinnenheim 1905 547 36 10 1906 620 36 10 1907 748 36 10 1908 852 42 12 1909 977 42 12 1910 1 084 42 12 1911 1 201 42 12 1912 1 355 42 12 Die Zahl der behandelten erwachſenen Perſonen iſt alſo innerhalb 7 Jahre um das 2 «fache geſtiegen. In der erſten Hälfte bis zum Jahre 1909 beträgt die Zunahme jährlich 14—25%, in der zweiten Hälfte 1909—1912 10—14%. Vom Jahre 1910 an bleibt die jährliche Steigerung ſtändig auf der Höhe von 10%. ie nach den Raumgrößen geſetzmäßig zuläſſige Bettengahl war für die allgemeine ge⸗ burtshilfliche Abteilung 36 Erwachſenenbetten und für das Wöchnerinnenheim 10 Erwachſenenbetten, alſo insgeſamt 46 Erwachſenenbetten. Die erſten Schwierigkeiten in der Aufnahme unabweisbarer Anmeldungen machten ſich ſchon im Jahre 1907 bemerkbar. Deshalb wurden im Jahre 1908 einige Betten eingeſchoben, ſoweit es der innere Betrieb zuließ. Mit den Zahlen 42 für die allgemeine geburtshilfliche Abteilung und 12 für das Wöch⸗ nerinnenheim war die Grenze der möglichen Vermehrung verfügbarer Betten erreicht. Eine größere Anzahl war in den Räumen des Krankenhauſes Kirchſtraße nicht unterzubringen. Die Erweiterung genügte nur für kürzere Zeit. Um den weiter zunehmenden Anſprüchen gerecht zu werden, blieb nichts anderes übrig, als die Aufnahme in das Wöchnerinnenheim einzu⸗ ſchränken und zeitweiſe außerdem den Aufenthalt der Wöchnerinnen nach Möglichkeit abzukürzen, d. h. ſoweit es der Geſundheitszuſtand und die perſönlichen Verhältniſſe zuließen. Maßgebend für dieſes Vorgehen war der Grund, daß die kreißende Frau ſich in der größten Notlage befindet und dem⸗ gemäß auch in erſter Linie berückſichtigt und verſorgt werden muß. Auf dieſe Weiſe iſt es gelungen, den Anſprüchen der unabweisbaren Anmeldungen für die folgenden Jahre ſtets gerecht zu werden. Immerhin konnte dieſes nur mit dem großen Opfer ge⸗ ſchehen, daß die Wöchnerinnen zeitweiſe ſchon am 7. bis 9. Tage entlaſſen wurden. Zur Unterbringung von fieberhaft erkrankten oder an ſonſtigen anſteckenden Krankheiten leidenden Kreißenden und Wöchnerinnen waren auf der geburtshilflichen Abteilung des Krankenhauſes Kirchſtraße nur 6 Erwachſenenbetten verfügbar, verteilt auf 4 Zimmer. Die Lage dieſer Zimmer, mitten zwiſchen den Räumen für geſunde Wöchnerinnen, machte eine wie ſie zur ſicheren Verhütung einer Uebertragung verlangt werden muß, völlig unmöglich. 2 Außerdem war die Zahl der verfügbaren Betten im Vergleich zu den Anmeldungen gänzlich unzureichend. Der Aufenthalt ſolcher fieberhaft erkrankten Kreißenden und Wöchnerinnen iſt durch⸗ ſchnittlich auf mindeſtens 3—4 Wochen zu bemeſſen, ſo daß ein Bett jährlich nur für 13—17 Kranke in Rechnung geſtellt werden kann. Schon im Jahre 1906 mußten 80 Frauen dieſer Art zur Behandlung aufgenommen werden, im Jahre 1907 146, im Jahre 1908 171. 2 Hierbei iſt zu bedenken, daß infektiös erkrankte Kreißende und Wöchnerinnen der Aufnahme in ein Krankenhaus beſonders bedürfen, inſofern die erforderliche Behandlung und Pflege in kleinem Haushalt überhaupt nicht geleiſtet werden kann. 2 — Von Anfang an beſtanden demgemäß auch bezüalich der Unterbringung große Schwierig⸗ keiten, die nur durch die vorzeitige Entlaſſung anderer Wöchnerinnen beſeitigt werden konnten. War aus allen dieſen Gründen die Errichtuna eines Neubaues für die geburtshilfliche Abteilung als unumgänglich notwendeg anzuſeben, io enſtand weiterhin zunächſt die Frage, welche Bettenzahl hierfür in Betracht gezogen werden mußte. 2 Für die Berechnung waren maßaebend die jährliche Zunahme der ſtädtiſchen Bevölkerung, die Frequenz der Abteilung und ihre jährliche Zunahme. Es eraab ſich, daß für die nächſten 5 Jahre mindeſtens eine Zahl von 100 Erwachſenenbetten und 80 Säuglinasbetten vorgeſehen werden mußte und, um allen Anforderungen der Zukunft ohne außergewöhnliche Aufwendungen aewachſen zu ſein, es notwendig war, die Möglichkeit einer Erwefterung auf das Doppelte zu berückſichtiaen. Für die innere Geſtaltung der Bauanlage mußte erfahrungsgemäß in erſter Linie die vollſtändige Trennung einer aſeptiſchen und ſeytiſchen Abteiluna mit beſonderen Overations⸗ und Entbindungsräumen aefordert werden. Schon zur Waßrung ſorafältiaſter Aſepſis waren dieſe außerdem von der eigentlichen Kranken⸗ oder Wöchnerinnenabteiluna zu ſondern. Auch das Intereſſe der Kranken machte dieſe Bedingung notwendig. da ſonſt ihre nächtliche Ruhe durch den ſtändigen ge⸗ räuſchvollen Betrieb geſtört wird. — 1 Bei den aſeptiſchen Entbindungsräumen war au berückſichtigen. daß ſich ſehr häufig mehrere Frauen gleichzeitig in der Entbindung befinden. Als höchſte Zahl kamen acht zur Beobachtung. Durch entſprechende Ausſtattung zweier ſogenannter Beobachtungs⸗immer iſt es gelungen, die Zahl not⸗ wendigenfalls ſogar auf 8—10 zu vergrößern, verteilt auf vier Räume.