1 — 89 — Sarache Für die ſeptiſche Abteilung kam demgegenüber nur ein Kreißſaal von 1—2 Betten in etracht. De Verteilung der Geſamtbettenzahl zwiſchen der aſeptiſchen und ſeptiſ Wöchnerinnen⸗ abteilung war in der Weiſe zu regeln, daß — alſo etwa 60 — auf jene 1 4 7. 40 — auf dieſe kamen. Was die innere Geſtaltung der aſeptiſchen Wöchnerinnenabteilung betrifft, ſo mußte neben größeren Sälen auch eine Reihe kleinerer Zimmer mit zwei Betten vorgeſehen werden. Dieſe ſollten zur Unterbringung von Schwerkranken, z. B. nach ſtärkeren Blutverluſten oder bei Geburtskrämpfen uſw., gegebenenfalls auch für Kranke II. Klaſſe dienen. Als höchſte Belegungsziffer für Wöchnerinnenſäle empfahl es ſich, wegen der gleichzeitigen Anweſenheit der Säuglinge nicht über die Zahl 6 Erwachſene — alſo einſchließlich der Säuglinge — 12 — hinauszugehen. Für die ſeptiſche Wöchnerinnenabteilung kam vorzugsweiſe die Anlage von Zimmern mit zwei Betten in Betracht, da es ſich hier faſt durchweg um werkranke handelt. Nur in der Rekon⸗ valeſcenz und für Leichtkranke iſt die Unterbringung in größeren Sälen möglich, weshalb daneben die Anlage von 2 Krankenſälen als zweckmäßig erſchien. 2 Außerdem mußte für die ſeptiſche Abteilung die Möglichkeit einer vollſtändigen Trennung einzelner Unterabteilungen vorgeſehen werden, um kontagiöſe Erkrankungen, wie Scharlach, Diphtherie uſw., und we terhin Tuberkuloſe und Syphilis ſicher abſondern zu können. Auf beiden Abteilungen waren die Krankenräume in einer Größe anzulegen, daß im Not⸗ falle, wenn nicht in allen, ſo doch in mehreren noch Reſervebetten eingeſchoben werden konnten. Nach der erſten Bearbeitung der Bauanlage wurde zur Beſchränkung der Baukoſten von einer Berückſichtigung eines Wöchnerinnen⸗ und Säuglingsheims Abſtand genommen. Später gelang es ohne weſentliche Vermehrung der Unkoſten noch 13 Erwachſenen⸗ und 13 Säuglingsbetten im 2. Stock⸗ werk der aſeptiſchen Wöchnerinnenabteilung einzuſtellen, welche zur längeren Unterbringung Pflege⸗ bedürftiger Verwendung finden können. Bauliche Anlage. Zur Errichtung des Krankenhauſes für Geburtshilfe wurde von dem ſtädtiſchen Gelände hinter dem Bürgerhauſe ein Block von rund 25 000 am abgetrennt und durch eine rundherum führende Privatſtraße ſowohl gegen das Kaiſerin⸗Auguſte⸗Viktoria⸗ Haus als auch gegen das inzwiſchen der Pulsſtiftung zugewieſene Gelände abgegrenzt. Auf dieſem Grundſtück konnte eine Geſamtanlage geſchaffen werden, welche ſowohl in ſich ſelbſt als auch im Zuſammenhang mit den anderen genannten Anſtalten allen Anforderungen neuzeitlichen Städte⸗ baues gerecht wird. So iſt ein ganzer Stadtteil für Wohlfahrtspflege entſtanden, deſſen ab⸗ geſchloſſene Ruhe, durch die Baumwipfel des Schloßvarks begrenzt, wohltuenden Aufenthalt für die pflegebedürftigen Inſaſſen der verſchiedenen Anſtalten gewährleiſtet. An der Nordſeite und in der Querachſe des Geländes befindet ſich das Verwaltungsgebäude, rechts davon die aſeptiſche und links die ſeptiſche Krankenabteilung. Dahinter liegen in der Mitte das Wirtſchaftsgebäude, rechts das Schweſternhaus, links das Keſſel⸗ und Maſchinenhaus und noch weiter links das Leichen⸗ und Laboratoriumsgebäude. Dieſe 4 Baulichke ten grenzen unmittelbar an das Bürgerhaus und decken deſſen Rückſeiten. Verwaltungsaebäude. Links vom Haupteingang befinden ſich die Geſchäftsräume, ie ein Dienſtzimmer für den ärztlichen Direktor und für den Inſpektor, das Pförtnerzimmer und die Fern⸗ ſprechvermittlung. 2 —— Für die zur Unterſuchung gelangenden Kranken iſt an der Weſtſeite des Hauſes ein beſon⸗ derer Eingang vorgeſehen. Hier liegen ein Warte⸗ und Unterſuchungsraum, ein Dienſt⸗ und zugleich Nachtwachzimmer für eine Schweſter und ein Aufenthaltsraum für die zu entlafſenden Kranken mit an⸗ ſchließendem Waſch⸗ und Umkleideraum. Ein Zubereitungsraum für Verbandſtoffe ſteht durch eine beſondere Trevpe mit dem Verbandſtofflager in Verbindung. In der Mitte des I. Obergeſchoſſes befindet ſich ein 6.60: 10.70 m großer Vortragsſaal: da⸗ neben eine Bücherei und ein Sammelraum für Krankengeſchichten. Das Geſchoß enthält ein Speiſezimmer für Aerzte mit Unterhaltungsraum, eine Anrichte⸗ und Spülküche, eine Zweizimmer⸗ Wohnung für den Oberarat, ſowie ein Zimmer für zwei Diener. 5 Im II. Obergeſchoß ſind zwei Wohnungen mit beſonderer Zugangstreppe für den Inſpektor und Lagerverwalter voraeſehen. 5 Das Dachgeſchoß enthält Räume für Hausdiener und Nebenräume für die Beamten⸗ wohnungen. Aſeptiſche Krankenabteilung. Dieſe beſteht aus dem eigentlichen Kranken⸗ mavillon und dem Entbindungshauſe. Der Verbindungsbau zwiſchen beiden Häuſern enthält den Haupteingang mit Wartehalle. Die aufzunehmende Kranke wird durch einen kleinen Auskleideraum in einen Baderaum aeführt und dann der Kranken⸗ oder der Entbindungsabteiluna zugewieſen. Die an den Baderaum ſich anſchließende Entbendungsabteilung beſteht aus einem 8,76. 5,40 m aroßen mach Norden liegenden Overationsſaal und zwei Entbindungsſälen zu je 2 Betten. In unmittelbarer Päbe befinden ſich der Steriliſierraum, ein Zimmer der Hebamme, ein Schreibraum für den Arat, ein Verbandsſtoffraum und zwei Wäſche⸗Desinfektionsräume. In der Nähe ſind für Schwangere, die un⸗ mittelbar vor der Entbinduna ſtehen, noch zwei Räume mit je 2 Betten vorgeſehen. Ueber dem Entbindunasbauſe liegen, von einem beſonderen Außeneingang zugänglich, Woh⸗ nungen für Afiſtenz⸗ und Hilfsärzte. 8 Von der obengenannten Einaangshalle gelanat man auch an den Laboratoriums⸗ und Unterfuchungsräumen vorbei in die eigentliche Krankenahteilung. Die in drei Geſchoſſen verteilten Krankenräume enthalten für Erwachſene 71 Betten für Sänalinge 66 Betten. Von erſteren ſind die im oberſten Geſchoß untergebrachten 13 Betten für Pflegebedürftiae beſtimmt. Z3wiſchen den Kranken⸗ räumen und in unmittelbarer Verbinduna damit ſind in iedem Geſchoß Baderäume für Mütter und Sänalinge vorgeſehen. Im mittelſten Geichoß befindet ſich auch noch ein beſonderer Wärmeraum zur Anfnahme von etwa 6 Frühgeborenen. Die Flurerweiterungen ſind als Tagesräume ausgenutzt worden. Die Krankengeſchaſſe enthalten ferner folgende Räume: Dienſtzimmer, Frübſtückszimmer dar Schweſtern. Anrichte⸗ und Spülküche, zwei Wäſchedes ufektionsräume. Ränme für reine Wäſche, Ahorte und Gerätekammern. Im Dachgeſchoß befinden ſich ferner die Wohnräume für 3 Hebammen, „ SKreißſaalwärterinnen und 6 Mädchen. Die Befördernna der Kranken erfolgt mittels eines durch alle Geſchoſſe laufenden aroßen Betten⸗ und Perſonenaufzuges. 5 Septiſche Krankenabteilun g. Die ränmliche Einrichtung entſvr cht im allgemeinen der in der aſevtiſchen Ahteiluna. Das Entbindungsbaus befſtzt ebenfalls einen Hverationsſaal, außer⸗ dem iedoch nur einen Entbindungsſaal, da die zume ſt fiebernden Kranken dieſer Abteilung ſofort zur Entbindung aelanaen müſſen. alſo Bedarf für einen zweiten Raum nicht vorl egt. 5 Im ſeptiſchen Krankenpavillon ſind folgende Abteilungen vorgeſehen: Eine Abteilung im Erdgeſchoß für ſyphilitiſche Kranke zu 5 Betten für Erwachſene und Säuglinge, eine desgleichen für