— 99 — VI. Feuerlöſchweſen, Straßenreinigung, Müllbeſeitigung. 1. Das Feuerlöſchweſen. (Die Direktion für das Feuerlöſchweſen hat einen Sonderbericht herausgegeben, der eingehendere Angaben enthält und auf den hier verwieſen wird.) Die Zahl der Beſchädigungen der öffentlichen Feuermelder und der mutwilligen Alarme iſt gegenüber dem Vorjahre von 7% aller Alarme auf 16% geſtiegen. In ſieben Fällen wurden die Unfugſtifter ermittelt. 122 mal wurden die Feuermelderſcheiben zertrümmert, ohne daß der Melder in Tätigkeit trat. Das abgelaufene Verwaltungsfjahr muß mit Bezug auf den durch Feuer verurſachten Schaden als etwas günſtiger bezeichnet werden. Große Dachſtuhlbrände waren 7 zu verzeichnen gegenüber 13 im Vorjahr, wobei in zwei Fällen mit 4, in vier Fällen mit 5 und in einem Falle mit 6 Rohren angegriffen werden mußte. In 7 Fällen gerieten Benzinautomobile in Brand. Es fanden im ganzen 477 Alarme zu Bränden ſtatt, davon 466 zu Bränden innerhalb und 11 zu ſolchen außerhalb der Stadt. Außerdem wurde die Hilfe der Feuerwehr in 233 Fällen meiſt durch telephoniſchen Anruf in Anſpruch genommen. Die 466 Alarme innerhalb der Stadt betrafen 12 Großfeuer⸗), 33 Mittelfeuer, 235 Kleinfeuer, 16 Schornſteinbrände, 94 blinde Alarme, 76 bös⸗ willige Alarme. Sie verteilen ſich innerhalb der Wachbezirke folgendermaßen: Groß⸗ Mittel⸗ Klein⸗ Schorn⸗ Blinder Bösw. Wach e ſtein⸗ 8 Al Zuſammen feuer feuer feuer Prand Lärm arm auptwache 2 13 62 3 18 31 129 ſtwache 3 4 64 6 35 16 128 Südwache 7 16 109 7 41 29 209 Zuſammen] 12 33 235. 16 44 76 466 Zur Bekämpfung der Feuer wurden 946 908 Liter Waſſer verbraucht. Bei 5 Bränden kamen Verletzungen oder Unglücksfälle vor. Es wurden 4 Angehörige der Feuerwehr und 1 andere PNerſon teils leicht, teils ſchwer verletzt. In 233 Fällen wurde die Feuerwehr zu anderweitigen Hilfeleiſtungen (ohne vor⸗ liegende Feuersgefahr) gerufen und zwar: Zur Befreiung von Menſchen aus Notlagen 27 mal, zur Befreiung von Tieren aus Notlagen 11 mal, zur Beſeitigung von Gasausſtrömungen 5 mal, zur Beſeitigung von Waſſerausſtrömungen 21 mal, zur Beſeitigung von Schäden an Heizanlagen 7 mal, zum Auspumpen überſchwemmter Keller 13 mal, zur Beſeitigung von Verkehrshinderniſſen und drohenden Gefahren 7 mal, zum Fortſchaffen verunglückter oder kranker Pferde mittels Unfallwagens 30 mal, zu anderen Hilfeleiſtungen 44 mal. Die Abgabe von Sauerſtoff erfolgte bei Unglücksfällen in 40, bei Krankheiten in 19 Fällen. Für erfolgreiche Wiederbelebungsverſuche Verunglückter wurden von der Regierung 17 Prämien an Feuerwehrmänner verliehen. Auf feuerpolizeilichem Gebiete waren zahlreiche, zum Teil recht umfangreiche Ausarbeitungen und Begutachtungen erforderlich. Im Berichtsjahre wurden insgeſamt 1391 Sicherheitswach en geſtellt und zwar 1333 gegen Entgelt, 58 ohne Entgelt. 2088 öffentliche Hydranten waren am 31. März 1914 im Stadtbereich vorhanden. Außerdem befinden ſich auf fiskaliſchen, ſtädtiſchen und privaten Grundſtücken 113 Oberflur⸗ und eine größere Anzahl Unterflurhydranten, die größtenteils bei den Reviſionen mitgeprüft werden. Außer den Hydranten ſtanden der Feuerwehr noch 69 Tiefbrunnen zur Verfügung. Im Laufe des Berichtsjahres wurden 3 private Feuermelder an das Feuermeldernetz angeſchloſſen. Am 31. März 1914 waren 92 öffentliche Säulenmelder und 78 Privatmelder, alſo 170 Feuermelder im Betrieb. — —— Der Automobilbetrieb hat ſich weiter als durchaus ſicher und zuverläſſig bewährt. Störungen mit Fahrtunterbrechung traten nur Amal bei insgeſamt 946 Fahrten ein. Von den 3 Fahrzeugen des Autolöſchzuges wurden im Berichtsjahre zuſammen 4301 Km geleiſtet, davon 2135 bei Alarmen und 2166 bei Übungsfahrten. Zur Aufladung der 4301 Km wurden bei einem Preiſe von 0,10 ℳ für die Kilowattſtunde 1108,30 ℳ an Strom verbraucht, ſo daß ein durchfahrenes Kilometer 25,89 5 koſtet, gegenüber 23,55 im Vorjahre und 19,55 § im Jahre 1911. Im ganzen wurden für 1347,70 ℳ Strom verbraucht, ſo daß hiernach ein durchfahrenes Kilometer auf 31,33 § zu ſtehen kommt (31,64 5 besw. 28,2 3). Die laufenden jährlichen Betriebs⸗ und Unterhaltungskoſten für den Zug ausſchließlich Aufbau und Ausrüſtung haben demnach betragen: 1909: 5754,15 %l, 1910 10 179,20 ℳ, 1911: 8465,55 ℳ, 1912: 7124,40 , 1913: 5915,65 %. Beim Pierdebetrieb koſteten im Mittel die drei ſtändig erforderlichen Geſpanne eines Zuges einſchließlich Fahrer und Unterhaltungskoſten für die Fahrzeuge 15 926,85 %/. ) Die Bezeichnungen Groß⸗, Mittel⸗ und Kleinfeuer ſind nach der Zahl der zum Löſchen angewandten Strahlrohre gewählt worden gemäß einer ſeit Fahrzehnten beſtehenden Feſtſetzung. Großfeuer ſind ſolche Brände, die mit 2 und mehr Schlauchleitungen, Mittelfeuer ſolche, die mit 1 Schlauchleitung, Kleinfeuer ſolche, die ohne Vor nahme einer Schlauchleitung mit kleinem Löſch⸗ gerät gelöſcht werden. 13*