— 104 — VIII. Das Verkehrsweſen. 1. Straßenbahn⸗, Untergrundbahn⸗ und Omnibusverkehr. 1 4 Neben Arbeiten kleineren Umfanges Umſtellung von Maſten, Anderungen an den Oberleitungsanlagen uſw.) ſind im Berichtsjahre in folgenden Straßen Gleis⸗ und Ober⸗ leitungsanlagen für Straßenbahnen neu hergeſtellt: 1. in der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße zwiſchen der Grünſtraße und der Berlinerſtraße, ſo daß die Straßenbahn in dieſer Straße nunmehr vollſtändig ausgebaut iſt; 2. am Nonnendamm und in der Straße 45 zwiſchen dem Tegeler Wege und der Gemarkungsgrenze. Am Jahresſchluß waren die Straßenbahnanlagen im Kaiſerdamm zwiſchen dem Sophie⸗ Charlotte⸗Platz und dem Bahnhof Heerſtraße noch in Ausführung begriffen. Die Straßen⸗ bahnen unter 1 und 2 ſind im Laufe der Berichtszeit in Betrieb genommen, die Anlagen im Kaiſerdamm erſt im Sommer des laufenden Jahres. Der Straßenbahnverkehr hat durch teilweiſe Kürzung der Fahrzeiten, Aenderung der Fahrpläne, Abſtellung der läſtigen Rangierbewegungen auf dem Wilhelmplatz, Neubildung und anderweitige Führung von Betriebslinien mancherlei Anderungen erfahren, die, ſoweit Char⸗ lottenburg davon betroffen wird, nachſtehend aufgeführt ſind: 1. Große Berliner Straßenbahn: Die Linie 10 iſt als Ring „Groß⸗Berlin“ aus⸗ gebildet und bis Weißenſee verlängert worden. Fahrzeit 2½ Stunden. Die Linie 33 wurde bis Weißen⸗ ſee, Prenzlauer Promenade, durchgeführt. Fahrzeit 63 Minuten. Die Linie 64 iſt von Lichtenberg bis zur Gudrunſtraße in Friedrichsfelde verlängert. Fahrzeit 97 Minuten. Die Linie 76 wurde von Bis⸗ marckplatz bis Roſeneck im Grunewald verlängert. Fahrzeit 76 Minuten. Die Linie 79 iſt bis Hunde⸗ kehle durchgeführt. Fahrzeit 73 Minuten. Die Linie 82 wurde zwiſchen Bahnhof Zoologiſcher Gar⸗ ten und Küſtriner Platz wegen Unzweckmäßigkeit aufgelöſt. Fahrzeit auf der Reſtſtrecke 43 Minuten. Die Linie 85 Schöneberg —Halenſee iſt eröffnet. Fahrzeit 31 Minuten. Die Wagen durchfahren auf Charlottenburger Gemeindegebiet den Nollendorfplatz, Kleiſtſtraße, Wittenbergplatz, Tauentzienſtraße, Auguſte⸗Viktoria⸗Platz, Kurfürſtendamm. Die Linie 93 wurde bis zum Schlefiſchen Tor verlängert. Fahr⸗ zeit 54 Minuten. Die Linie 98 fährt nicht mehr bis zum Amtsgerichtsplatz, ſondern von der Kant⸗ ſtraße durch die Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße bis zur Berliner Straße. Fahrzeit 53 Minuten. Die Linie 133 iſt vom Stuttgarter Platz durch die Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße bis zur Berliner Straße weitergeführt. Fahrzeit 59 Minuten. Die Linie 164 iſt abgeändert in „Siemensſtadt —Hohenſchönhauſen“ und vom Bahn⸗ hof Jungfernheide — ihrem bisherigen Endpunkt — über den Nonnendamm durch die Straße 45 bis zur Gemarkungsgrenze weitergeführt. Fahrzeit 102 Minuten. Sämtliche Linien verkehren viertelſtündlich. Der auf Linie 90 vom Magiſtrat gewünſchte 71¼⸗Minuten⸗Verkehr iſt noch nicht eingeführi. 2. Berlin⸗- Charlotten burger Straßenbahn. Die Linie 2 iſt bis zur Renn⸗ bahn in Weißenſee verlängert worden. Fahrzeit 77 Minuten mit viertelſtündlichem Verkehr. Wegen Einrichtung einer neuen Linie über die Kantſtraße nach dem Nordweſten Berlins und einer neuen Linie durch den Fürſtenbrunner Weg ſchweben ſeit längerer Zeit Verhandlungen, die noch nicht zum Abſchluß. gelangt ſind. Nach Fertigſtellung der Gleis⸗ und Oberleitungsanlagen im Kaiſerdamm iſt im Sommer 1914 die Linie D vom Bahnhof Zoologiſcher Garten durch die Hardenberg⸗, Bismarckſtraße und über den Kaiſerdamm bis zum Reichskanzlerplatz und die Linie U vom Sophie⸗Charlotte⸗Platz über den Kaiſerdamm und Reichskanzlerplatz nach dem Bahnhof Heerſtraße weiten geführt worden. Die beſtehenden Untergrundbahnlinien der Geſellſchaft für Hoch⸗ und Unter⸗ grundbahnen und die auf dem Nollendorfplatz endende Schöneberger Untergrundbahn verkehrten auch im Berichtsjahre. Die Inbetriebnahme der neu gebauten Linien, und zwar a) vom Witten⸗ bergplatz durch die Tauentzien⸗, Nürnberger Straße, Nürnberger Platz, uſw. bis zum Thielplatz, b) vom Wittenbergplatz durch die Tauentzienſtraße, Kurfürſtendamm bis zur Uhlandſtraße, er⸗ folgte am 12. Oktober 1913. An dieſem Tage wurde auch der umgebaute Bahnhof Wittenberg⸗ platz dem Betriebe übergeben. Auf den innerhalb des Charlottenburger Gemeindegebiets gelegenen Bahnhöfen wurden Fahrkarten verkauft: 1912 1913 Bahnhbof Nollendorſplat 3 403 000 3 368 000 „ Wittendergnlas.. 4 086 000 4 197 000 „ Zoologiſcher Garten.. . .. 4761 000 4 630 000 „ Knie „ e 2 039 000 2 155 000 2 Bismarckmraße 1 659 000 1 957 000 Wilgenmntaß 2 1 419 000 1 513 000 7 Sophie⸗Charlotte⸗Platittt. 1 803 000 1 974 000 * Kaiſerdamm . 2 — 680 000 851 000 Reichskanzlerplat 914 000 1 228 000 4 Stadion (nur zeitweilig in Betrieb)). K 86 000 1 Uhlandſtraße (ab 12. X. 1913)3. — 347 000 Zuſammen 20 764 000 22 306 000 Die beſtehenden Omnibuslinien wurden wie im Vorjahre betrieben. Dem Wunſche der Tiefbau⸗ und Verkehrsdeputation, einen regelmäßigen Omnibusverkehr vom Wil⸗ helmplatz nach der Jungfernheide und Karlshof einzurichten, hat die Allgemeine Berliner Omnibus⸗Aktien⸗Geſellſchaft mit Rückſicht auf die andauernd ungünſtigen Betriebseinnahmen nicht zu entſprechen vermocht.