I. Unterricht und Bildung. 4. Das Schulweſen. 1. Die ſtädtiſchen höheren Lehranſtalten für die männliche Jugend. In der Organiſation der höheren Lehranſtalten für die männliche Jugend ſind im Berichtsjahre folgende Veränderungen eingetreten: 20 Durch Gemeindebeſchluß vom 12.)19. Februar 1913 wurde der Errichtung einer Vor⸗ ſchule an der Herderſchule mit drei aufſteigenden Klaſſen eines Oſterzötus zugeſtimmt. Inger wurden Oſtern 1913 an der genannten Anſtalt die Vorſchulklaſſen 1 0, 20 und 3 0 eröffnet. An der Leibnizoberrealſchule iſt in Ausführung des Gemeindebeſchluſſes 3. Oktober 1906 1 Vean De⸗ Schulj — 9 3. Jannar 1907 mit Beginn des neuen Schuljahres von den beiden an der Anſtalt be⸗ —1—1.4 Oſterklaſſen U II 0 die eine eingezogen und Michaelis als U I1I1 M wieder eröffnet worden. vom 7 Die Realſchule I erhielt zu Michaelis 1913 die U II M. Damit iſt ſie in ihren beiden Zöten voll ausgebaut und zählt 12 Klaſſen. — 10 An der Realſchule 11 wurden zu Oſtern und Michaelis je eine Quarta eröffnet. Sämtliche Klaſſen der Anſtalt, die bisher vorübergehend in der Leibnizoberrealſchule und Herder⸗ 1 untergebracht waren, wurden zu Michaelis 1913 nach dem Schulhauſe Brauhofſtraße 14 verlegt. In den Räumen der Herderſchule iſt Michaelis 1913 eine Sexta als Grundklaſſe für eine weiter auszubauende Realſchule (III) eröffnet worden. Wegen der hohen Beſuchsziffern wurde folgende Teilung von Klaſſen vorgenommen: An der Leibnizoberrealſchule die Klaſſen 0 11 0 und U I1 0 für das ganze Schuljahr, an der Realſchule 1I die Klaſſe VvI1 0 für das Winterhalbjahr und an der Kaiſer⸗Friedrich⸗Schule die Klaſſe G. 0 III in den drei Hauptfächern: lateiniſche Grammatik, Mathematik und Deutſch im Sommerhalbjahre. 6 Im Berichtsjahre 4 vorhanden: 1 Gymnaſium (Nommſengymnaſium) 4 1 Realgymnaſium (Sch illergymnaſium) nach den allgemeinen Lehrplänen, 1 Gymnaſium nebſt Realſchule mit gemeinſamem Unterbau (Kaiſer⸗ Friedrich⸗Schule) 1 Realgymnaſium nebſt Realſchule mit gemeinſamem Unterbau (Herderſchule) 2 Oberrealſchulen (Siemens⸗Oberrealſchule und Leibnizoberrealſchule), 1 Realſchule, 6 Realſchulklaſſen (Realſchule II), 1 Realſchulklaſſe (Realſchule 1II), außerdem im Sommerhalbjahr eine böhere Waldſchule. Direktor Dr. Dubislav von der Herderſchule trat Oſtern 1915 in den Ruheſtand. Sein Nachfolger wurde Direktor Dr. Düvel vom Realgymnaſium Berlin⸗Reinickendorf. Mit der Leitung der Realſchule I1I1 wurde Michaelis 1913 Oberlehrer Profeſſor Neukranz von der Herderſchule betraut. Angeſtellt wurden zu Oſtern 1913 als Oberlehrer die Kandidaten des höheren Lehr⸗ amts 1)r. Köpke und Dr. Kopfermann an der Siemensoberrealſchule, Oberlehrer Mielke an der Real⸗ ſchule 1, als Vorſchullehrer die Lehrer Pilzuhn und Bloch an der Herderſchule; zu Michaelis 1913 als Oberlehrer der Kandidat des höheren Lehramts Leeg an der Kaiſer⸗Friedrich⸗Schule, Oberlehrer Dr. Blaeſing an der Herderſchule, Oberlehrer Rehtmeyer und der Kandidat des höheren Lehramts Böhler an der Realſchule 1, Dr. Röhmer an der Siemensoberrealſchule und als Vorſchullehrer der Lehrer Schmidt an der Herderſchule. Zum 1. Januar 1914 wurde der Kandidat des höheren Lehr⸗ amts Dr. Margis als Aushilfsoberlehrer angeſtellt und zunächſt der Herderſchule überwieſen. Verſetzt wurden zu Oſtern: Die Oberlehrer Dr Weichert vom Schillerrealghmnaſium nach dem Mommſengymnaftum, Perlin vom Mommſengymnaſium nach der Herderſchule, Müller (Fritz) von der Siemensoberrealſchule zur Realſchule 11, Dr Biedermann von der Herderſchule an das Lyzeum IV und Dr John von der Siemensoberrealſchule an die Sophie⸗Charlotten⸗Schule; zu Michaelis: Oberlehrer Dr Hüdepohl von der Realſchule I an die Siemensoberrealſchule, Dr. Hubatſch vom Mommſengymnaſium nach der Herderſchule, Dr Beck von der Siemensoberrealſchule an das Mommſengymnaſium und Dr. Franke von der Realſchule II an die Realſchule I. Der Zeichenlehrer ſenleu Par von der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule trat Oſtern 1913 zur Leibnizoberreal⸗ ule über. Im Laufe des Jahres ſchieden 4 Oberlehrer aus, um die Leitung auswärtiger, höherer Schulen zu übernehmen. Verſtorben iſt am 23. Juni 1913 Oberlehrer Profeſſor Löb von der Kaiſer⸗Fridrich⸗Schule. Das von der Stadtgemeinde geſtiftete Stipendium für ehemalige Schüler des Schiller⸗ realgymnaſiums und der Siemensoberrealſchule iſt zur Hälfte je 2 Studierenden zuerkannt worden. nach den Frankfurter Lehrplänen, Die Beihilfe für zwei Oberlehrer der neueren Sprachen zu einer Studienre iſe iſt mit je 700 ℳ dem Oberlehrer Heetfeld von der Herderſchule und dem Oberlehrer Dominik vom Schillerrealgymnaſium gewährt worden. Auch in dieſem Jahre beſuchten die Schüler der oberen Klaſſen die Vorträge und natur⸗ wiſſenſchaftlichen Sammlungen der Urania. Der hierfür von der Stadtgemeinde an die Urania zu zahlende Betrag iſt von 300 auf 600 ℳ erhöht worden.