— 182 — 4. Die Bürgermädchenſchule. Die Neuoronung nach den Beſtimmungen vom 3. Februar 1910 wurde im Berichts⸗ jahre auf den dritten Schuljahrgang (Kl. vII) ausgedehnt. Ferner haben die ſtädtiſchen Körper⸗ ſchaften beſchloſſen, die Schule durch Einführung der neuen Lehrpläne vom 3. Februar 1910 in allen Klaſſen und durch Einrichtung einer neuen erſten Klaſſe zum 1. April 1914 zu einer neun⸗ ſtufigen Mittelſchule auszugeſtalten. Aus dem Kollegium ſchieden aus: 1 Lehrer und 1 Lehrerin (am 1. 4. 13 an das Lyzeum 1II berufen); ſie wurden durch 1 Lehrer von der Gemeindeſchule XXI und 1 Lehrerin von der Gemeindeſchule II erſetzt. Zu Beginn des Sommerhalbjahres der letzten 10 Jahre betrug die Schülerinnenzahl: 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 564 546 564 539 540 532 573 609 606 636 5. Die Gemeindeſchulen, Hilfsſchulen, Schwerhörigenſchule und Schulkindergärten. Die Gemeindeſchulen ſind achtſtufig. Im Januar 1914 erſchien der neue Lehrplan für die Volksſchulen Groß⸗Berlins, der mit miniſterieller Genehmigung von Oſtern 1914 ab zunächſt auf der Unterſtufe eingeführt wird. Michaelis 1913 wurde in den ſtädtiſchen Häuſern Spreeſtraße 39%40 die neue Gemeindeſchule XXXIV mit Knaben⸗ und Mädchenklaſſen ein⸗ gerichtet. e Die Geſamtfrequenz der Gemeindeſchulen einſchließlich der Hilfsſchulen und der Schwer⸗ hörigenſchule betrug im Oktober 1913: 27 118. Der Lehrkörper beſtand aus 39 Leitern, 492 Lehrern, 158 wiſſenſchaftlichen Lehrerinnen, 32 Handarbeitslehrerinnen und 1 Inſpektorin des Haushaltungs⸗ und Handarbeitsunterrichts. Die Zahl der Klaſſen betrug im Sommer 650, im Winter 668. Im Sommer waren 79, im Winter 91 Klaſſen in Mietsräumen und in einigen, in ſtädtiſchen Beſitz übergegangenen, ehemaligen Wohnhäuſern ſowie in Baracken untergebracht. Im Sommerhalbjahr waren 7, im Winterhalbjahr 12 fliegende Klaſſen vorhanden. Folgende Veränderungen ſind in dem Lehrperſonal eingetreten: Es wurden gewählt im Sommerhalbjahr: Rektor Mertintat aus Stettin zum Rektor der Gemeindeſchule XXXIII; im Winterhalbjahr: Lehrer Dalſch zum Rektor der Gemeindeſchule XXXIV, Lehrer Kardetzky zum Lehrer an den Hilfsſchulen. Außerdem wurden angeſtellt: 31 Lehrer (22 im Sommerhalbjahr und 9 im Winterhalbjahr), 15 Lehrerinnen (5 im Sommer⸗ und 10 im Winterſemeſter) und 4 Handarbeitslehrerinnen (je 2 im Sommer und Winter). An höhere Schulen und Fortbildungsſchulen traten über: 7 Lehrer, 1 Lehrerm und 2 Hand⸗ arbeitslehrerinnen. Ausgeſchieden ſind 4 Lehrer durch Berufung an auswärtige Lehranſtalten, 3 Lehrerinnen und 2 Handarbeitslehrerinnen infolge ihrer Verheiratung. Verſtorben ſind Lehrer Höhne und Lehrerm Hamburger Über die Organiſation der Gemeindeſchulen iſt im Vorjahre ausführlich berichtet worden (V.⸗B. S. 148— 149); weſentliche Anderungen ſind nicht eingetreten. Nach den Berichten über die Verſetzungsergebniſſe wurden in ſämtlichen Gemeindeſchulen Michaelis 1913 Oſtern 1914 1) nach der Normalklaſſe vI verſetzt.. 90,90 % 91,72 % ph „ „ B-Kiaſſe v1 verſett. 4,84 „ 3,71 „ ) 1.2 Jahr zurücberſetzttt.. 281 „ 2,21 „ 4) 4 „„ 1 „ 1,14 1,24 „ e) der Hilfsſchule überwieſen. 0,31 „ 0,62 „ Nachdem die Sonderung der Kinder nach Normalklaſſen und B⸗Klaſſen in ſämtlichen I., v., IV., III. und II. Klaſſen der evangeliſchen Gemeindeſchulen mit Beginn des Rechnungs⸗ jahres durchgeführt war, wurde ſie Oſtern 1913 auf die IV. Klaſſe der katholiſchen Gemeinde⸗ ſchulen ausgedehnt, nachdem 1911 und 1912 die vI. und V. Klaſſe in dieſe Organiſation ein⸗ bezogen waren. Die Zahl der B⸗Klaſſen betrug im Sommer 1913: 81 (darunter 6 katholiſche), im Winterhalbjahr 84 (darunter 7 katholiſche). Die Einrichtung der Vorbereitungsklaſſen für die Sexta der höheren Lehranſtalten, die von der Stadtverordnetenverſammlung am 13. II. 1913 beſchloſſen war, konnte in dem Berichtsjahre noch nicht in die Wege geleitet werden, da am Schluſſe des Rechnungsjahres die nachgeſuchte Genehmigung der Königlichen Regierung zu Potsdam noch nicht eingetroffen war. Städtiſche Schulkindergärten. Im Sommer 1913 wurde ein neuer ſtädtiſcher Kindergarten im Weſten der Stadt (Sophie⸗Charlotten⸗Straße) errichtet. Zwei Kindergärten wurden verlegt, und zwar von der Leiſtikowſtraße 7 nach der Kaſtanienallee 13 und von der Joachimsthaler Straße 31/32 nach Bleibtreuſtraße 43. Insgeſamt beſtanden nunmehr 10 Schulkindergärten, und zwar 2 Nehringſtraße 10, 1 Bismarckſtraße 22, 1 Lützower Straße 3, 1 im Schulhauſe Hallerſtraße, 1 im Schulhauſe Sybelſtraße 21/23, 1 im Schulhauſe Bleibtreu⸗ I[Fortſetzung des Textes S. 124