— 126 — Gemeindeſchulen um Spielpreiſe ſtatt, die von der Stadtaemeinde geſtiftet waren. Für die Knabenſchulen wurde am Sonntag vorher ein Dreikampf (Weitſprung, Ballweitwerfen, 100⸗m⸗ Laufen) veranſtaltet, an dem ſich 257 Schüler beteiligten. Ferienwanderungen von 5—6tägiger Dauer, für die die Schuldeputation einen Zuſchuß bewilligte, wurden von 9 Schulen mit 64 Knaben und 81 Mädchen der Oberklaſſen in die Mark Brandenburg, nach Rügen, der Sächſiſchen Schweiz, dem Harz und dem Rieſen⸗ gebirge unternommen. Ferner unternahm eine Schule eine 3tägige Herbſtwanderung in die Ruppiner Schweiz, an der ſich 15 Knaben beteiligten. Das „Ortskomitee für Schülerwande⸗ rungen“, das die von der Schuldeputation nicht berückſichtigten Schulen mit einer Beihilfe für Wanderungen unterſtützt, erhielt wiederum einen Jahresbeitrag. An 52 halbtägigen Ferien⸗ wanderungen, die von 5 Spielplätzen aus ſtattfanden, nahmen 6212 Kinder teil. Jedes Kind erhielt unterwegs unentgeltlich 1—2 Glas Milch. An Stelle der Jugendſpiele wurden von den Schulen hin und wieder halbtäaige Wanderungen nach dem Grunewald und der Jungfernheide unternommen; an 75 ſolchen Wanderungen beteiligten ſich 4506 Kinder. Zur Veranſtaltung von größeren Turnfahrten mit Schülern und Schülerinnen erhielten 3 Turnvereine eine Beihilfe. Eislauf. Im Winter wurde auf 3 Spielplätzen je eine ſtädtiſche Eisbahn zu un⸗ entgeltlicher Benutzung für Gemeindeſchulkinder eingerichtet. Zu dem Lietzenſee, der als Eisbahn verpachtet worden iſt, haben Schulkinder zufolge vertraglicher Vereinbarung mit dem Pächter gegen eine Gebühr von nur 5 § Zutritt. Schwimmunterricht wurde auf Veranlaſſung der Schulverwaltung unentgelt⸗ lich erteilt: a) in der ſtädtiſchen Volksbadeanſtalt an 200 Kinder (100 Knaben und 100 Mädchen) von einem Gemeindeſchullehrer und einer Lehrerin; p) in der Militärſchwimmanſtalt des „Königin⸗Eliſabeth⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 3“ an 80 Schüler durch Militärſchwimm⸗ lehrer gegen eine dem Reaiment gezahlte Vergütung und an 95 Schüler vom „Charlottenburger Schwimmverein von 1887“, dem wieder eine ſtädtiſche Beihilfe gewährt wurde. Mehr Kinder konnten nicht im Schwimmen ausgebildet werden, da es nach Eingehen der Badeanſtalt „Kochſee“ am Schwimmgelegenheiten fehlt. Schulbrauſebäder befinden ſich in den Gemeindeſchulen I-XXX. Den Kin⸗ dern in den Schulen ohne Badeeinrichtung (Gemeindeſchulen XXXI—XXXIV, Hilfsſchule I1 und die Schwerhörigenſchule) wurde wieder die unentgeltliche Benutzung des Brauſebades der ſtädtiſchen Volksbadeanſtalt geſtattet. Orthopädiſcher Unterricht. Die orthopädiſchen Turnübungen wurden wie bisher in Abteilungen von durchſchnittlich 20 Kindern in wöchentlich 2 getrennten Stunden vor⸗ genommen. An den Knabenſchulen wurde mit Ausnahme der Gemeindeſchulen XI und XXIII, an denen wegen der großen Zahl behandlunasbedürftiger Kinder Doppelkurſe eingerichtet waren, in je einer Abteilung geturnt, in den Mädchenſchulen dagegen mit Rückſicht auf die größere Häufigkeit von Rückgratsverkrümmungen durchweg in je zwei Abteilungen. Neu einaerichtet wurden im Berichtsjahr: für die Gemeindeſchule XXXIII ein Knaben⸗ und ein Mädchenkurſus, für die Hilfsſchule I und III je ein Mädchenkurſus und für Hilfsſchule II ein Knabenkurſus. Die Wald ſchule im Grunewald, unweit der Station Heerſtraße gelegen, war vom 3. April bis 27. September für 260 Kinder und von da ab bis Weihnachten für 80 Kinder geöffnet. Die letzteren erhielten wieder bis zum Schluſſe des Schuljahres beſonderen Unterricht im Schulhauſe Bismarckſtraße 50/51. Mit 40 an beginnenden Haltungsanomalien leidenden Kindern wurden in zwei Kurſen wöchentlich 2 halbe Stunden orthopädiſche Turn⸗ übungen abgehalten. Die erzielten Erfolge waren aut. Ferienunterricht. Die im Monat Juni in die Ferienkolonie entſandten Kinder erhielten in den Sommerferien Nachhilfeunterricht in Deutſch und Rechnen. Es waren 10 ge⸗ miſchte Klaſſen eingerichtet. die von insgeſamt 344 Kindern beſucht wurden. Der durchſchnitt⸗ liche Tagesbeſuch betrug 271. Arbeitsſtunden im Winter für Kinder der minderbemittelten Bevölkerung, denen es in der elterlichen Wohnung an einem warmen und ausreichend erleuchteten Raume fehlt, wurden an 11 in verſchiedenen Stadtteilen beleaenen Gemeindeſchulen“ I, VI, IX, XII, XIII, XvI, XVII. XX, XXIII, XXX und XXXII) abaehalten. Die einzelnen Stationen waren wie in den Vorjahren eingerichtet. An den Schulen XX und XXXII beteiligte ſich der Verein Jugendheim an der Beaufſichtigung der Kinder. 2 Die Schifferkinderſchule wurde während der Dauer der Schiffahrt von ins⸗ aeſamt 15 einheimiſchen und 173 ortsfremden Kindern, und während des Stillſtandes der Schiffahrt (Januar bis Ende Februar 1914) von 18 einheimiſchen und 158 ortsfremden Kindern keſuch(. Der Schifferkinderhort wurde auch im Berichtsiahre ſchwach beſucht. Die mit der „Vercinigung zur kirchlichen Fürſorge für Fluß⸗ und Kanalſchiffer“ aepflogenen Verhand⸗ lungen haben ergeben, daß eine Anderuna in der Einrichtung des Schifferkinderhortes nicht erforderlich ſein würde. Falls ſich Schifferkinder zur Aufnahme melden, werden ſie fortan in den Lützower Straſie 3 befindlichen Jugendhort mit aufgenommen. Die Schwerhörigenſchule iſt Oſtern 1913 durch Errichtuna einer neuen Klaſſe weiter ausgebaut worden, ſo daß nunmehr die Klaſſen I, II, III, IV, V. VI, VII beſtehen. Die beiden fünaſten Jahrgänge werden in einer Klaſſe unterrichtet, da für zwei ge⸗ ſonderte Klaſſen nicht genügend Kinder vorhanden ſind.