3— 130 — Das Verhältnis der Gehilfenſchule zur Meiſter⸗ und Werkmeiſterſchule iſt das des niedri⸗ geren Lehrganges zu dem höheren. Während die ee- Pert ehr der ä der praktiſchen Tätigkeit durch wiſſenſchaftliche Unterweiſung dient, iſt die Werkmeiſterſchule . ihr innewohnen⸗ den, eigenen Lehrzieles zur Vorbereitung für Unterrichtsanſtalten höherer nung beſtimmt. Die Lehrſtoffe ſind in der Meiſterſchule und Werkmeiſterſchule annähernd die gecche. Die Werkmeiſter⸗ ſchule kommt überhaupt nur für die konſtruktiven Gewerbe in Frage (für Maſchinenbauer, Bauhand⸗ werker, Mechaniker). Ihre Abſolvierung ermöglicht den üÜbergang für die Maſchinenbauer in die höhere Maſchinenbauſchule oder aber unmittelbar in das 2. Schuljahr der vierſemeſtrigen Maſchinen⸗ bauſchule, d. h. in letzterem Falle gilt das erſte Schuljahr der Maſchinenbauſchule durch den Beſuch der Werkmeiſterſchule abſolviert. Neben dieſen auf dem Organiſationsplan beruhenden Einrichtungen iſt eine Tagesgehilfen⸗ klaſſe für Bauhandwerker, die an der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule beſtand und an die Gewerbe⸗ ſchule überwieſen iſt, mit Rückſicht auf die vorhandenen Schüler beſtehen geblieben. Die Gewerbeſchule iſt in dem Hauſe Wilhelmplatz 1a untergebracht und dem Leiter der Fortbildungsſchule für männliche Perſonen unterſtellt; die Anſtellung eines dieſem unter⸗ ſtellten beſonderen Leiters iſt in Ausſicht genommen. Das Lehrerkollegium beſtand am Ende des Berichtsjahres aus 3 hauptamtlichen und 36 nebenamtlichen Lehrern. Hauptamtlich waren tätig: 2 Architekten und 1 Diplom⸗Ingenieur, neben⸗ amtlich: 1 Regierungsbaumeiſter, 4 Diplom⸗Ingenieure, 3 Ingenieure, 2 Architekten, 3 Oberlehrer, 7 Zechenlehrer, Bildhauer und Maler, 4 ſtändige Mitarbeiter an der phyſikaliſch⸗techniſchen Reichs⸗ anſtalt, 9 Fortbildungsſchullehrer und 3 Werk⸗ und Handwerksmeiſter. 5 Die Neuordnung iſt im Rahmen der bei der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule durch Abtrennung der rein gewerblichen Klaſſen verfügbar gewordenen und der Gewerbeſchule überwieſenen Mittel erfolgt. Die Geſamtkoſten für die Gewerbeſchule betrugen für die Zeit des 12jährigen Beſtehens 28 003,55 ℳ. Hiervon wurden 2435,00 % durch Schulgeld gedeckt, ſo daß noch eine Nettoausgabe von 25 568,55 ℳ verblieb, ungerechnet die Koſten der baulichen Unterhaltung, die von der Hochbauverwaltung getragen wurden. Uber den Beſuch der Gewerbeſchule gibt folgende Uberſicht Auskunft: 1 der Klaſſen Zab Klaſſen Schüler Grgänzungsrlaſfen „ 7 132 Gchufenttaſſen für Einführigeee 1 20 Gehilfenvorklaſſen für Schloſſer, Mechaniker und Maſchinenbauerſ 8 6 109 Gehilfenklaſſen für Schloſſer, Mechaniker und Maſchinenbauereree 4 48 5 „, Unühandwerter 1 24 „ % Wagenbauer 1 20 . . , e, e e, 1 16 eiſterkucſus 2. r 2 1 20 Tagesklaſte ſrr Baugandwerrer 1 11 Schneiderkafenn.. 2. 4 4 41 zuſammen 27 466 Die Fortbildungsſchule für männliche Perſonen. Mit der Durch⸗ führung des Reorganiſationsprogramms für das gewerbliche und kaufmänniſche Schulweſen in Charlottenburg wurde gleichzeitig feſtgelegt, daß ſämtliche jungen Leute bis zum 17. bzw. 18. Lebensjahr die Pflichtfortbildungsſchule beſuchen müſſen, während bis dahin eine Anzahl fortbildungsſchulpflichtiger Lehrlinge — beſonders Maler, Maſchinenbauer — ſich vom Zeichen⸗ unterricht an der Fortbildungsſchule befreien ließen, um dieſen Unterricht an der Kunſt⸗ gewerbe⸗ und Handwerkerſchule zu nehmen. Den Schülern aus den kunſtgewerblichen Berufen iſt von nun an nur nach Vollendung des 16. Lebensjahres und mindeſtens zweijährigem Beſuche der geſtattet, ſich von dem Zeichenunterricht an der Fortbildungsſchule befreien zu laſſen. Die Fortbildungsſchule war bis Juni 1913 in den beiden Mietshäuſern Wallſtraße 75 und 80 untergebracht. Im Laufe des Sommers 1913 wurde das Haus Wilhelmplatz 12 umgebaut und der Fortbildungsſchule ausſchließlich das Erdgeſchoß und das I. Stockwerk zur Benutzung überwieſen. Wie in dem Reorganiſationsprogramm vorgeſehen, wurde im Berichts⸗ jahre auch die äußerliche Trennung der Schule nach den drei Schulzweigen vorgenommen, und zwar dergeſtalt, daß ſämtliche kaufmänniſchen Klaſſen in das Schulhaus Wallſtraße 75, ſämt⸗ liche gewerblichen Klaſſen mit wenigen Ausnahmen nach Wilhelmplatz 1a, und fämtliche Lauf⸗ und Arbeitsburſchenklaſſen nach Wallſtraße 80 gelegt wurden. Weiter beſtanden an der Fortbildungsſchule Fachklaſſen für Glaſer, Friſeure, In⸗ ſtallateure und Rohrleger, Bäcker, Tapezierer und Schlächter. Der Unterricht in dieſen Fach⸗ klaſſen wurde durch Handwerksmeiſter erteilt.