— 133 — 2 Herr Oscar Heimann (in Firma R. M. Maaßen G. m. b. H., Berlin) überwies der Schule für Lehrzwecke einen Auszug aus dem Geſetz betreffend den unlauteren Wettbewerb und einen von ihm verfaßten Bericht über die Konfektionsbranche im allgemeinen. Weiter wurden der Schule vom Seidenhaus Michels & Co., Berlin, eine außerordentlich reichhaltige Sammlung von Seidenproben, von der Firma F. V. Grünfeld, Berlin, Anſchauungsmaterial in Flachs, Baumwolle und Leinen ſowie von der Firma Maaßen eine reichhaltige Sammlung von Proben der Konfektionsſtoffe zur Feier des 10jährigen Beſtehens der Schule als Geſchenk überwieſen. Am 29. und 30. März 1914 fand eine öffentliche Ausſtellung der Unterrichtsmittel und Lehrgänge der einzelnen Unterrichtsfächer und Abteilungen ſtatt. Jeder Lehrgang wurde einmal gezeigt. Unterhaltungsabende fanden anläßlich der Gedenkfeier der Völkerſchlacht bei Leipzig und am Geburtstage Sr. Majeſtät des Kaiſers ſtatt. Muſeen und Ausſtellungen wurden beſucht. Der Beſuch des Schillertheaters fand wie bisher ſtatt. Zum erſten Male wohnte die Schule einer Vorſtellung im hieſigen Deutſchen Opernhauſe bei. Größere Ausflüge wurden nach Bernau, Wandlitzſee, Liepnitzſee, Brandenburg an der Havel und Chorin unternommen. Zahlreiche in⸗ und ausländiſche Pädagogen und Verwaltungsbeamte beſuchten die Schule, um deren Einrich⸗ tungen kennen zu lernen. Unbemittelte, würdige Schülerinnen wurden wie bisher durch Erlaß des Schulgeldes, unentgeltliche Ueberlaſſung von Lehrmitteln, freien Mittagstiſch und zum Teil durch beſondere Stipendien unterſtützt. Von den Schülerinnen der Mädchenfortbildungsſchule entſtammten im 2 4 im 8..— den Volksſchulen. 788 1002 den Mittelſchulen 111 127 den höheren Schulen.: 110 142 Zuſammen 1000 1271 Die Entwicklung der Anſtalt hinſichtlich der Schülerinnenzahl zeigt folgende Zuſammenſtellung: Zahl der Schülerinnen a hr in der 5 5 Pfchtfortbilbungsſchule ] Mädchenfortbildungaſchule Lerhant Sommer Winter Sommer Winter Sommer Winter 1904 — — 258 365 258 365 1907 — — 584 753 584 753 1910 50 204 1005 1214 1055 1418 1911 272 407 1003 1197 1275 1604 1912 524 593 944 1199 1468 1792 1913 566 619 1009 1271 1575 1890 Von den 2280 Schülerinnen der Mädchenfortbildungsſchule im Sommer und im Winter 1913 waren 682 über 18 Jahre alt und 138 verheiratet. Die Geſamtkoſten für die Schule betrugen 188 032,22 %1. An Schulgeld gingen 12 428 %ℳ ein, ſo daß noch eine Nettoausgabe von 175 604,22 %ℳ (im Vorjahre 139 771,53 %) verblieb, ungerechnet die Koſten der baulichen Unterhaltung, die von der Hochbauverwaltung getragen werden. 7. Das Königliche Kaiſerin⸗Auguſta⸗Gymnaſium. Nach dem Stande vom 1. Februar 1914 waren die Gymnaſialklaſſen des Kgl. Kaiſerin⸗ Auguſta⸗Gymnaſiums von 585 Schülern beſucht; in Vorſchulklaſſen waren 272 Schüler unter⸗ gebracht. Von den 857 Schülern waren 694 evangeliſch, 114 moſaiſch, 47 katholiſch, 2 Diſſidenten. Preußen waren 825, nichtpreußiſche Reichsangehörige 16, Reichsausländer 16. 2 Schüler beſtanden die Reifeprüfung Michaelis 1913, 21 am Oſtertermin 1914. Wie in den Vorjahren leiſtete der Magiſtrat einen Beitrag zu den Unterhaltungskoſten des Gymnaſiums in Höhe von 3000 ℳ. Außerdem wurden den Schülern des Gymnaſiums die für die Schüler ſtädtiſcher Schulen veranſtalteten Schülervorſtellungen im Schillertheater zugänglich gemacht. 8. Die Privatſchulen. Die im Vorjahre gefaßten Beſchlüſſe über die Unterſtützung der Privatſchulen wurden durch die im Anhang abgedruckten Grundſätze betr. die Altersverſorgung der Lehrkräfte in den Charlottenburger privaten höheren Mädchenſchulen erweitert. Am Schluſſe des Berichtsjahres waren vorhanden: 3 höhere Knabenſchulen,3 Knaben⸗ vorſchulen, 7 Lyzeen, 1 höhere Mädchenſchule, 1 Mädchen⸗Mittelſchule. Die Zahl der Schüler in den vorſtehend aufgeführten Schulen betrug beim Beginn des Sommerhalbjahres: 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 2863 2961 3177 3128 3040 2940 2861 2857 2821 2886 Außerdem waren vorhanden: 2 Militärvorbereitungsanſtalten, 1 katholiſche Präparanden⸗ anſtalt, 4 Frauenſchulen, 1 Erziehungspenſionat mit Fortbildungskurſen für nicht mehr ſchulpflichtige Mädchen, 20 Familienſchulen, § Kindergärten.