— 213 — 2, Die Stationen für erſte Hilfe. 2 Im Jahre 1913 beſtanden wie im Vorjahre in Charlottenburg 4 Stationen für erſte Hilfe. Auf Berliner Gemeindegebiet, aber dicht an der Charlottenburger Grenze, liegt die Unfall⸗ ſtation Zoologiſcher Garten, die bis zum 31. März 1913 vom Kuratorium der Unfallſtationen und Verbandſtätten vom Roten Kreuz (E. V.) verwaltet wurde, am 1. April 1913 aber wie alle Unfallſtationen in die Verwaltung der Stadtgemeinde Berlin übergegangen iſt. Die nachſtehend mitgeteilten Zahlen beziehen ſich nur auf die Stationen für erſte Hilfe auf Charlottenburger Ge⸗ meindegebiet. Im Berichtsjahre wurde in nachſtehenden Fällen Hilfe geleiſtet: Monat Be⸗ Station Aprilſ Mai Juni] Juli Aug. Sept. Okt. Nov Dez;. Febr. März 1 Jan. jahr 1913 1913 1913 1913 1913 1913 1913 1913 1913 1914 1914 1913/14 1914 Rettungswache . 1 151 181 ] 153 140 159 157 139 160 163 149 154 165 ] 1871 Charlottenb. Unfallſtation Erasmusſtr. 13 187 203 209 191 181 186 175 165 175 166 166 170 2165 Berliner Str. 48a 256 259 241 280] 243 273] 243 229] 243 249 237 279 J 3 032 Hauptwache im Kranken⸗⸗ 8 haus Weſtend.. 41 38 46] 36 45 35 28 23 14 25 29 29 389 Zuſammen 635 681 640 647 628 651 585 577 595 589 586 643 7 457 Darunter waren Hilfe⸗ leiſtungen bei Verletzuungen.. 537 576 534 592 564 ] (03 532 473 535] 464 480 509 6 399 Erkrankungen. 96 104 104 55 64 48 53 103 60 119 103 129 1 038 der Geburt. 2 1 21 — K — 1 — 6 3 5 20 3. Das ſtädtiſche Fürſorgeamt für Lungenkranke. In der Organiſation des Fürſorgeamts und der Lungenkrankenfürſorge vom Roten Kreuz iſt im Berichtsjahre keine Anderung eingetreten. Der Beſuch in der Sprechſtunde hat ſich ungefähr auf der gleichen Höhe wie im vorigen Jahre gehalten. Es wurden neu unterſucht 3984 Perſonen, 836 Männer, 1256 Frauen, 1892 Kinder. Eine große Zahl dieſer Fälle — 1546 — war wieder durch Arzte überwieſen worden; ſelbſt gemeldet hatten ſich 1581, 108 waren von der Armendirektion geſchickt, 21 von der Ortskrankenkaſſe, 76 von der Landesverſicherungsanſtalt, 652 durch die Fürſorge ſelbſt. Bei den etz eren handelte es ſich hauptſächlich um Angehörige von Lungenkranken. 5 Bei dieſen 3984 neu unterſuchten Perſonen wurde folgender Befund erhoben: 701 Kinder waren leicht, 345 ſchwer ſtrofulös, 440 Perſonen waren auf Tuberkuloſe verdächtig, 445 wurden lungen⸗ krank befunden, 1121 waren anderweitig krank, 932 wurden nicht krank befunden. Die Geſamtzahl der Unterſuchungen betrug 16 061. Von den Bezirks⸗ ſchweſtern wurden 16 016 Beſuche gemacht. 345 Familien wurden neu in Fürſorge genommen. Die Vermittelung von Heilſtättenkuren für heilbare Lungenkranke wurde im verfloſſenen Jahre in etwas anderer Weiſe gehandhabt als früher. Bisher hatte der Magiſtrat mit der Landesverſicherungsanſtalt Brandenburg das Abkommen getroffen, daß die Stadt bei allen in Charlottenburg wohnenden Lungenkranken, die von der Landesverſicherungsanſtalt zur Behand⸗ lung in eine Heilſtätte geſchickt wurden, ein Drittel der Koſten übernahm. Die Stadt hatte vor allem den Vorteil, daß von der Landesverſicherung auch ſolche, etwas vorgeſchrittene Fälle fort⸗ geſchickt wurden, in denen ein dauernder Erfolg von vornherein nicht mit Sicherheit angenommen werden konnte, und die daher die Landesverſicherung auf ihre alleinigen Koſten wahrſcheinli nicht entſandt haben würde. Da aber die Landesverſicherungsanſtalt mehrfach die Behandlung fortgeſchrittener Fälle abgelehnt hatte, wurde dieſes Abkommen zu Beginn der Berichtszeit auf⸗ gehoben; fortan werden die Kurkoſten für Tuberkuloſekranke in fortgeſchritteneren Stadien von der Stadt allein getragen. Es hat ſich jetzt bereits gezeigt, daß das neue Verfahren für Charlottenburg zweckmäßi⸗ iſt; ſind doch im verfloſſenen Jahre mehr Perſonen in Heilſtätten geſchickt worden, als in dem vorhergehenden, und trotzdem waren die Koſten für Charlottenburg bedeutend geringer. Da die Dauer der einzelnen Kuren nicht etwa kürzer war als früher, kann die Erſparnis nur durch die neue Methode verurſacht ſein. Im nächſten Jahre wird der Unterſchied noch auffälliger werden, da die Stadt im Berichtsjahre noch für eine Anzahl von Patienten der Landesverſicherungsanſtalt, die bei Schluß des vorigen Jahres ſchon beantragt waren, einen Teil der Koſten getragen hat. Trotz der Aufhebung der Beitragsleiſtung ſeitens der Stadt läßt die Landesverſicherungs⸗ anſtalt Brandenburg alle Charlottenburger Lungenkranken, die einer Heilſtätte überwieſen werden ſollen, im Fürſorgeamt unterſuchen, und das Gutachten des Direktors iſt auch jetzt noch maßgebend. 1 i Berichtsjahres waren in Heilſtätten noch 36 Fälle in Behandlung, 13 Männer, 14 geasen e 80 gerſechen Bec ſchwebten — Aufnahmeverhandlungen bei 10 Fällen. Von dieſen wurden 4 auf ſtädtiſche Koſten entſandt. Im Laufe des Jahres kamen 222 neue Anträge hinzu, 101 für Münner, 100 für Frauen, 21 für Kinder.