— 214 — Von dieſen 222 Perſonen wurden 9 nicht entſandt, weil ihr Leiden zu weit vorgeſchritten war, bei 22 ſchwebten am Schluß des Jahres noch Verhandlungen, 134 wurden aus anderen Gründen nicht durch die Stadt verſchickt — die meiſten gehörten zur Landesverſicherungsanſtalt Brandenburg, einige zu Berlin, mehrere zur Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte u. dergl. 57 wurden auf ſtäotiſche Koſten verſchickt. Im ganzen waren alſo 97 Kranke auf Koſten der Stadt in Lungenheilſtätten, und zwar 29 Männer, 41 Frauen, 27 Kinder. Von dieſen An rſonen wurden 84 auf Koſten der Depu⸗ tation für Geſundheitspflege, 13 auf Koſten der Armendi entſandt. Von den 134 Fällen, für die die Stadt die Koſten nicht übernahm, wogu noch 6 aus dem Vorjahre hinzukamen, wurden 81 von der Landesverſicherungsanſtalt Brandenburg, 18 von der Landesverſicherung Berlin, 7 von der Reichsver⸗ ſicherungsanſtalt für Angeſtellte, 3 von Krankenkaſſen, 2 auf eigene Koſten der Patienten Heilſtätten überwieſen. Die übrigen zogen ihre Anträge Familienverhältniſſe halber zurück oder waren nach außerhalb verzogen; andere wurden auch von der Landesverſicherung aus verſchiedenen, nicht ärztlichen Gründen abgelehnt. Von den auf Koſten der Stadt entſandten 97 Lungenkranken iſt bei 54 Erwachſenen und bei 18 Kindern der Erfolg bekannt, 21 waren noch in Behandlun „ bei 4 iſt der Erfolg unbekannt, weil ſie von der Heilſtätte aus nicht mehr nach Charlottenburg zurückkamen. Von den 54 Erwachſenen hatten 25 volle, 19 wenig herabgeſetzte, 7 ſtark herabgeſetzte Er⸗ werbsfähigkeit, 3 waren erwerbsumfähig. Die Heilſtättenbehandlung hatte bei 4 Kindern einen vollen, bei 12 teilweiſen, bei 2 keinen Erfolg. In Heimſtätten befanden ſich bei Beginn des Berichtsjahres 19 Schwerkranke, 8 auf Koſten der Armendirektion, 11 auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege. Im Laufe des Jahres wurden weitere 33 Kranke mit offener Tuberkuloſe in Heimſtätten geſchickt, 5 auf Koſten der Armen⸗ direktion, 28 auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege. Von dieſen 52 Perſonen wurden 22 auf Wunſch wieder nach kürzerer oder längerer Zeit entlaſſen, 9 ſtarben, 2 beendeten die Pflege aus anderen Gründen, 19 waren am Schluß des Jahres noch in Behandlung. 106 Schwerkranke wurden dem Krankenhaus Weſtend überwieſen. In das Waldhaus Charlottenburg, das am 9. Februar 1914 er⸗ öffnet wurde, wurden in der Zeit vom 4. Februar bis 31. März durch das Fürſorgeamt 57 Männer und 51 Frauen zur Krankenhausbehandlung geſandt. Zur Herabſetzung der Anſteckungsgefahr wurden wie in den früheren Jahren auch im Be⸗ richtsjahre Betten und laufende Mietzuſchüſſe gewährt, erſtere in 22, letztere in 38 Fällen. In § Familien wurde zur Pflege eines ſchwerkranken Mitgliedes eine Hauspflegerin ange⸗ ſtellt, und in 17 Fällen wurde eine Waſchfrau angenommen. 33 Familien wurde mit Milch, 1 wurde mit barem Gelde unterſtützt. Alle dieſe Unterſtützungen wurden aus Mitteln der Deputation für Geſundheitspflege gewährt. Dazu kam eine große Zahl von Anträgen an die Armendirektion, ſo 26 Anträge auf Lieferung von Betten, 65 auf andere Unterſtützungen, ferner zahlreiche Überweiſungen an die Stadtärzte zur Behand⸗ lung, Verabfolgung von Milch u. a. m. Der Kräftigung der ſchwächlichen Kinder aus tuberkulöſen Familien und der Behandlung der Skrofulöſen wurde auch im Berichtsjahre beſondere Aufmerkſamkeit zuteil. In den See hoſpizen waren zu Beginn des Berichtsjahres 4 Kinder in Behandlung. Im Laufe des Jahres kamen 40 hinzu, und zwar 31 auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege, 9 auf Koſten der Armendirektion. Dic Dauer der Vehandlung betrug 13 bis 5 Monate, der Erfolg war in 10 Fällen voll, in 28 teilweiſe, in 2 unbekannt, 4 waren noch in Behandlung. In den anderen Geneſungsſtätten für nicht lungenkranke Kinder waren bei Anfang des Berichtsjahres noch § in Behandlung; 34 kamen neu hinzu, davon 26 auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege, 8 auf Koſten der Armendirektion. Die Behandlung dauerte 14—4 Monate. In 6 Fällen war ein voller, in 26 ein teilweiſer, in 2 kein Erfolg zu beobachten, in 2 war er unbekannt. 6 waren am Schluſſe des Jahres noch in Behandlung. In Ferienkolonien wurden durch das Fürſorgeamt 100 Kinder aus tuberkulöſen Familien überwieſen, eine große Zahl wurde außerdem daraufhin unterſucht, ob ſie ſich für die Mit⸗ neent in die Ferienkolonien eigneten. Die Erfolge bei dieſen Kindern waren durchweg recht zufrieden⸗ ſtellend. —2 In großem Umfang wurden wieder die Erholungsſtätten zur Verſchaffung von Kräftigungskuren benutzt. Im Sommer wurden zum Tagesaufenthalt in die Erholungsſtätte des Vaterländiſchen Irauen⸗ Vereins Charlottenburg 81 Knaben und 82 Mädchen auf Koſten der Armendirektion, 259 Knaben und 258 Mädchen auf Koſten der Deputation für Gefundheits⸗ pflege, in die Wolf⸗Becher⸗Erholun g s ſtätte 51 Knaben und 58 Mädchen auf Koſten der Armendirektion, 136 Knaben und 203 Mädchen auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege geſchickt. Zum Tag⸗ und Nachtaufenthalt wurden in die Erholungsſtätte des Vaterländiſchen Frauen⸗ Vereins Charlottenburg: 10 Knaben und 28 Mädchen auf Koſten der Armendirektion, 32 Knaben und 59 Mädchen auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege, in die Erholungsſtä:ten Pankow und Schönholz 11 Knaben und 1 Mäcchen auf Koſten der Armendirektion, 26 Knaben und 2 Mädchen auf Koſten der Deputation für Gefundheitspflege überwieſen. 2 Im Winter wurden in die Leopold⸗Koppel⸗Erholungsſtätte in Eichkamp: 38 Knaben und 27 Mädchen auf Koſten der Armendirektion, 99 Knaben und 107 Mädchen auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege geſandt. 53 Kinder fanden außerdem für Rechnung von Freiſtellenfonds in den Erholungsſtätten Aufnahme. Im ganzen wurden 1621 Kinder den Er holungsſtätten überwieſen. VBon Erwachſenen wurden in die Erholungsſtätten 21 Männer und 83 Frauen auf Koſten der Armendirektion, 39 Männer und 128 Frauen auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege geſandt. 2 wurden 18 Männer und 32 Frauen für Rechnung von Freiſtellenfonds den Erholungsſtätten Uberwieſen. Im Cecilienheim in Hohenlychen befanden zu Beginn des Jahres noch 6 an Knochentuberkuloſe leidende Kinder; 5 Kinder 2011 1—.— 4 auf K pe Deputation für Geſundheitspflege, 1 auf Koften der Armendirektion. Die Behandlungsdauer betrug 152—7 Mo⸗ rate.. Jer Erfolg war bei 2 Kindern ein voller bei § ein keilweiſer, bei 1 keiner, 1 berließ nach kurzer Zeit wieder die Anſtalt, 2 waren am Jahresſchluß noch in Behandlung. Außerdem wurden 5 Kinder für Rechnung eines Freiſtellenfonds in das Cecilienheim aufgenommen. Drei Kinder mit Anochentuberkuloſe, bei denen die Krantheit zu bedeutenden Verkrüppe hatte, wurden in Krüppelbeimen untergebracht, 2 in dem Oberlinhaus Nowawes, 1 in dem St. Maria-Bictoria-Heim Wil⸗ helminenhof bei Oranienburg. 9 5