— 216 — Säuglingsſterblichkeit 1913 in den Groß⸗Berliner Gemeinden mit mehr als 100 000 Einwohnern. Säuglingsſterbefälle auf 100 Lebend⸗ Gemeinde geborene ehelich unehelich überhaupt Veum 1202 19,34 13,24 Charlottenbugg 10 14 21,43 12,27 Neuköds 12,38 31,441 14,29 Schöneverg 10,28 28,11 12,74 Wilmersdorf 7,29 28,29 9,72 Lichtenberg 14 24 42,76 16,96 eingetreten ſind. Die Grundſätze der Säuglingsfürſorge ebenſo wie die der Kleinkinderfürſorge haben ſich eben im Lauf der letzten Jahre ſo ſehr gefeſtigt, daß es eingreifender Neuerungen nicht bedurfte. Der Hauptnachdruck wurde vielmehr auf Erhaltung und Ausb au der beſtehenden gelegt. Die Beſtrebungen ſorgfältig zu prüfen, welche Einrichtungen zur Erzielung der Erfolge unerläßlich, welche anderen wieder wichtig ſind, kommen in der Tatſache zum Ausdruck, daß trotz der zunehmenden Inanſpruchnahme die Geſamtausgaben gegenüber dem Vorjahre um 2500 ℳ geringer waren. Auch die leitenden Grundſätze für den Betrieb der Säuglingsfürſorge haben in dieſem Jahre keine durchgreifenden Anderungen erfahren: ſie entſprechen demnach im großen und ganzen den im Bericht für 1909 und die folgenden Jahre gegebenen ausführlichen Schilde⸗ rungen. Sämtliche Beſtimmungen, die im Laufe der Jahre über die Säuglingspflege und Kleinkinderfürſorge getroffen wurden, ſind in einem Heft unter dem Titel „Geſchäfts⸗ anweiſung für die Säuglingspflege und Kleinkinderfürſorge der Stadt Charlottenburg“ überſichtlich zuſammengeſtellt worden, das den in der Fürſorge arbeitenden Organen als Führer dienen ſoll. Eine Erweiterung der Für⸗ ſorgetätigkeit durch Angliederung neuer Einrichtungen kam auch diesmal aus den im Vorjahr angegebenen Gründen nicht in Frage. Die ſtändigen Beſprechungen mit den Vor⸗ ſtänden der Vereine und den leitenden Arzten der Fürſorgeſtellen, in denen alle weſentlicheren Fragen der Einrichtung und des Betriebes beraten wurden, gewährleiſteten eine möglichſt einheitliche Durchführung der Omaniſation. Von beſonderer Bedeutung iſt die für 1914 erfolgte Bewilligung der Mittel für die Einrichtung und den Betrieb einer Säuglingskrippe für das ſtark bevölkerte Fabrikviertel der Fürſorgeſtelle V, die in den Vorjahren ſich noch nicht hatte ermöglichen laſſen. Die Vorernährung zur Vorbereitung der Mütter für das Selbſtſtillen, die der Hauspflegeverein für Rechnung der Stadtgemeinde verabreicht, iſt 451 Frauen gegen 526 im Vorjahre und 360 im Jahre 1911 gewährt worden. Außer den allgemeinen Unkoſten entfielen auf die Mutter durchſchnittlich 10,78 ℳ. 8 Von der im ſtädtiſchen Krankenhaus für Geburtshilfe Sophie⸗Charlotten⸗Straße (vor dem 10. November 1913 Kirchſtr.) getroffenen Einrichtung, Schwangere ſch on längere Zeit vor der Entbindung unentgeltlich aufzunehmen, haben 95 künftige Mütter (1912 - 81) Gebrauch gemacht, und zwar 24 bis zu 2 Wochen, 24 bis zu 4 Wochen, 26 bis zu 8 Wochen, 13 bis zu 12 Wochen und §8 über 12 Wochen vor der Entbindung. Auch das Säug⸗ lingsheim Weſtend und das Kaiſerin⸗Auguſte⸗Victoria⸗Haus haben koſtenlos Schwangere vor der Entbindung aufgenommen. Nach der Entbindung wurden. 24 Mütter mit 24 Säuglingen