— 3 — Die natürliche Bevölkerungsbewegung geſtaltete ſich im Vergleich zu den letzten Vorjahren wie folgt: a) Grundzahlen. Zu⸗ Un⸗ Da⸗ Mittlere nahme Ehe⸗ Ehe Ge⸗ ehelich Tot Legiti⸗⸗ Ge⸗ runter Bevölkerung des , gegen 7 Ge⸗ ſ mie⸗ ſtorbene im Jahr mge ½ ſchlie⸗ ſchei⸗ Lere borene gebo⸗ a (ausſchl. erſten —— ——— ⸗ 00 10 Kalender⸗ Etats⸗ e. ßungen] dungen einſchl. rene 23 gaee ne/ 1 jahres jahres 1% Totgeborene 0 jahre 1904 ] 215 800 219 000 5,9 2035 61 4850 534 142 137 2974 807 1909 ] 279 700 282 800 3,63 2565 158 5878 915 179 218 3270 690 1910 ] 294 700 298 600 5,36 2904 185 5870 965 163 226 3298 695 1911 ] 310 600 313 00 5,19 3019 175 6021 1009 156 320 3645 836 1912 ] 320 800] 322 400 3,28 3221 252 6049 1096 ] 207 3246 3597 745 1913 ] 325 800 326 200 1,55 2909 242 5910 1129] 173 265 343 704 1914 ] 329 600 328 900 1,17 3080 249 5742 1145 ] 163 424 4370 782 b) Verhältniszahlen. Auf 1000 Einwohner mittlerer Von 100 — 23 2 6 Bevölkerung kamen Geborenen Sterbefälle im 1. Lebensjahre auf 5 waren Jahr] Ehe⸗ Ge⸗ un⸗ Geſtor⸗ 1000 100 100 Lebendgeborene ſchne⸗ borene ehelich Totge⸗“ bene un⸗ Ein⸗ Geſtor⸗ „ über⸗ Ge⸗ boreneſ Eun⸗ ehelich tot ſ woh⸗ eftor⸗ über⸗ ehelich un. ßende haupt borene gevorene) ner bene haupt ehelich 1904] 1886 22,472] 2,472 0,6 13,78 ] 11,01 2,93] 3,74 27,13 17,14 ] 15,73 ] 28,80 1909 18,34 21,02 ] 3,27 0,64] 11,69 ] 15,57 3,05] 2,47] 21,10 12,12 10,%5 20,16 1910] 19,70 19,92 3,27 0,55 11,19 16,42 2,78] 2,36 21,07 12,18 ] 10,16 ] 22,78 1911 19,43 19,39 ] 3,25 0,50 11,74 ] 16,75 ] 2,59] 2,69 22,91 14,24 12,21] 24,54 1912 ] 20,08] 18,86 3,43 0,65 11,21 ] 18,20] 3,42] 2,32 20,71 12,75 10,93] 21,22 1913] 17,86 18,15 3,47 0,53] 10,72 J 19,10 2,93 ] 2,16 20,13 12,27 10,20 21,48 1914 ] 18,69 17,12 3,47 0,49 13,26 19,94 2,81] 2,37 17,90 14,02 ] 11,61 ] 23,90 Die Zahl der Eheſchließungen betrug 3080 und war ſomit etwas höher als im Vorjahre. Veranlaßt iſt dieſe an und für ſich geringe Zunahme der Eheſchließungen durch die in den erſten Kriegsmonaten geſchloſſenen Kriegsehen, deren allein im Monat Auguſt 658 in das ſtandesamtliche Regiſter eingetragen wurden. Auf 1000 Einwohner mittlerer Jahresbevölkerung bezogen, ſtellte ſich die Zahl der Eheſchließenden auf 18,69 gegen 19,08 im Mittel der letzten fünf Jahre. Durch Rechtsſpruch wurden 249 Ehen geſchieden, d. i. 8,1 auf 100 neu geſchloſſene Ehen gegen 242 (— 8,3%) im Jahre 1913. Der im Vorjahre beobachtete Rückgang in der Zahl der Geburten hat auch im Berichtsjahre angehalten. Dieſe Abnahme der Geburtenzahl iſt um ſo beachtenswerter, als auch dieſes Mal wieder die eheliche Geburtenfrequenz eine Herabminderung erfahren hat, während die Häufigkeit der unehelichen Geburten ſich eher geſteigert hat. Zur ſtandesamtlichen Meldung gelangten 5742 Geburten gegen 5910 im Vorjahre, d. i. 178 — 2,9% weniger. Es ſank die Zahl der Lebendgeborenen von 5737 (1913) auf 5579 im Berichtsjahre, die Zahl der Tot⸗ geborenen von 173 auf 163, während die Zahl der unehelich Geborenen weiterhin ſtieg und nahezu 20% aller Geborenen ausmachte. Auf 1000 Einwohner bezogen, ſtellte ſich die Geburtenziffer auf 17,42, d. i. um 7,05% oder um nahezu ein Dritteil niedriger als im Jahre 1904. In den Regiſtern der Charlottenburger Standesämter wurden 424 Legitimie⸗ rungen beurkundet. Im Zuſammenhange mit dem Kriegszuſtande hat die Zahl der Sterbefälle eine ganz erhebliche Zunahme erfahren. Es wurden 1929 Todesfälle weiblicher und bis zum Anfang Dezember 1915 2441 Todesfälle männlicher Perſonen gemeldet. Auf 1000 Ein⸗ wohner bezogen, ſtellte ſich die Sterbeziffer auf 13,26 (ausſchl. der Totgeborenen), ſo daß ſich ein Geburtenüberſchuß von 3,67 % der mittleren Bevölkerung ergibt. Auch die Säuglingsſterblichkeit hat eine gegen die Vorjahre unerfreuliche Zunahme erfahren, die weniger durch die im Monat Juli 1914 beobachteten hohen Tempa⸗ raturen verurſacht wurde, ſondern eher als eine unliebſame Begleiterſcheinung des mit dem Auguſt einſetzenden Kriegszuſtandes zu betrachten iſt. Betrug ſie doch in den ſieben Monaten vor dem Kriege im Mittel nur 12,68, in den fünf Kriegsmonaten dagegen 15,44, auf 100 Lebendgeborene und das Jahr bezogen. Die Säuglingsſterblichkeit des Berichtsjahres blieb mit 14,02 auf 100 Lebendgeborene nur wenig hinter der 1911 beobachteten Sterbeziffer (14,24) zurück. Insbeſondere betrug die Sterblichkeit der ehelichen Säuglinge 11,61, die der unehelichen dagegen 23,90 auf 100 Lebendgeborene gegen nur 10,20 bzw. 21,48 im Jahre 1913. 1*