— 62 — b) Fernſprechverkehr. Der Fernſprechverkehr hat ſich etwa in den Grenzen des Vorjahres bewegt. Die Koſten für den Fernſprechverkehr betrugen 39 869,23 , im Jahre vorher 36 323,20 ℳ. Am Schluſſe des Berichtsjahres waren vorhanden 156 Fernſprechhaupt⸗ und 474 Fernſprech⸗ nebenanſchlüſſe. 5 0) Feuerverſicherung der ſtädtiſchen Gebäude, Anlagen, Mobilien und Waldungen. Der Geſamtwert der Feuerverſicherungen der ſtädtiſchen Gebäude, Mobilien und Waldungen betrug am 1. April 1915 ausſchließlich der Gasanſtalten 62 325 973 und einſchließlich dieſer 77 338 153 ℳ. An Feuerverſicherungsgebühren ſind gezahlt im Berichtsjahre 1914 ausſchließlich der Gasanſtalten 12 308,61 ℳ und einſchließlich dieſer 25 528,85 I. Es fanden in ſtädtiſchen Gebäuden uſw. 10 Brände ſtatt, für die insgeſamt 9621,36 7 erſtattet wurden. 4. Die Neubauten. Das Waldhaus Charlottenburg, „Kaiſer⸗Wilhelm⸗Jubiläums⸗Stiftung 1913“, in Sommerfeld (Oſthavelland). Das am 9. Februar 1914 dem Betrieb übergebene „Waldhaus Charlottenburg ſoll ausſchließlich der Behandlung und Pflege von Lungenkranten in allen Stadien der Krankheit dienen. Da es demgemäß als Heilſtätte, Krankenhaus und Heimſtätte dienen und zur wirkſamen Bekämpfung der als Volksſeuche wirkenden Schwindſucht die anſteckenden Kranken auf mehrere Jahre bergen ſoll, ſo wurde bei der Einrichtung der Anſtalt das größte Gewicht darauf gelegt, daß Kranken als Erſatz für die Trennung von ihren Angehörigen ein wohnliches Heim geboten wird. Bereiis im Jahre 1908 war in der Nähe des Dorfes Sommerfeld bei Kremmen ein großes Waldgrundſtück gekauft worden. Sommerfeld, im Kreiſe QOſthavelland gelegen, iſt Bahnſtation der Berlin⸗Kremmen⸗Wittſtocker Bahnlinie und vom Stettiner Bahnhof in etwa 70 Minuten ohne Umſteigen erreichbar. Von der Bahnſtation aus führt der Weg zunächſt bis zu dem in der Mitte des Dorfes gelegenen 900 m entfernten Kirchplatz und von dort, links abbiegend, auf einer von der Stadt Char⸗ lottenburg neu angelegten, etwa 700 m langen Fahrſtraße in ziemlich gerader Linie bis zur ſüdlichen Grenze des Anſtaltsgeländes. Der ſtädtiſche Beſitz hat eine Größe von 93.0801 ha oder rund 364,5 Morgen, iſt ſchwach gewellt, nur der nördliche Teil fällt nach dem Beetzer See hin ziemlich ſteil ab. An der höchſten Stelle iſt das Gelände ungefähr 7 m über dem Spiegel des Sees (+ 38,9) gelegen. Faſt durchweg iſt das Grundſtück von 40— 100jährigen Kiefern beſtanden. In einem Umfange von etwa 40 Morgen ſind junge, mit Birken durchſetzte Kiefernſchonungen vorhanden. Allgemeine Anordnung. Die oben erwähnte, neue Fahrſtraße führt zu dem Haupteinfahrtstor der Anſtalt, an das ſich das Pförtnerhaus unmittelbar anſchließt. Z3wei unweit davon errichtete Beamtenwohnbäuſer ſchließen zwei Seiten eines größeren Platzes ab, an dem links ein Fahrweg zum Wohnhaus des ärztlichen Direktors, rechts ein anderer zu den Wirtſchaftsgebäuden führt, während geradezu ein breiter, mit Straßenbäumen beſetzter, mehrfach geteilter Weg die Verbindung zum Verwaltungsgebäude und den 2 Krankengebäuden herſtellt. Dieſe drei Gebäude grenzen einen etwa 60 m breiten und 120 m langen raſengeſchmückten Platz ab, deſſen vierte Seite durch das Badehaus abgeſchloſſen wird. Ein ſchöner etwa 90—100jähriger Baumbeſtand bildet einen wirkſamen Schutz gegen Weſtwinde. Durch dieſen Wald gelangt man in weſtlicher Richtung zum Luftbad, in nördlicher Richtung zu dem in der Nähe des Sees errichteten Waſſerturm. An die Rückſeite des Verwaltungsgebäudes lehnt ſich der etwa 40 mal 50 m große Wirtſchaftshof an, deſſen drer andere Seiten vom Kochküchengebäude, Waſchküchengebäude und Maſchinenhaus eingenommen werden; das Stallgebäude und das Eishaus liegen etwas abſeits. Südlich vom Maſchinenhaus iſt, zwiſchen Bäumen verſteckt, das Leichenhaus errichtet, von dem ein beſonderer Weg zu dem öſtlich davon gelegenen Waldfriedhof führt. 6 Die jetzigen Gebäude reichten für die Unterbringung von 222 Krankenbetten aus. Dabei iſt jedoch eine Erweiterung bereits in der Weiſe vorgeſehen, daß lediglich durch die Errichtung zweier weiterer Krankengebäude links und rechts von den bereits vorhandenen die Belegungsziffer um 100 Betten erhöht werden kann, ohne daß deshalb die vorhandenen Gebäude erweitert zu werden brauchen. Raumeinteilung in den Gebäuden. Die Krankengebäude haben zwei Geſchoſſe, ſind unterkellert und außerdem im Mittelbau mit einem ausgebauten Dachgeſchoß für Perſonal⸗ wohnungen verſehen, Die Belegung innerharb der zwei Hauptgeſchoſſe iſt in jedem Gebäude folgende: 4 Krankenräume mit je 1 Bett 4 Betten 25 7 , , 2 Betten 50 „ 10 7r % , 7 4 — 40 7 1 1 17 1 , — 5 / 2 12222 , 7 77 % 7 zuſammen: 111 Berten. Alle Krankenräume liegen nach Süden. Jedes Gebäude beſitzt einen in der Mitte nach Norden gelegenen Speiſeſaal mit 108 Plätzen, ferner Tagesräume, Dienſt⸗ und Unterſuchungsräume, Räume für Aufnahme⸗ und Reinigungsbäder, Waſch⸗, Stiefelputz⸗, Ausguß⸗ und Spülräume ſowie Räume zur Unſchädlichmachung des Auswurfs. In unmittelbarer Verbindung mit den Gebäuden ſtehen doppelſeitig gebaute Liegehallen, die je nach den Witterungsverhältniſſen verſchiedentlich benutzt werden tönnen. Die weiter erforderlichen Liegehallen ſind in der Nähe frei im Walde aufgeſtellt. Das Badehaus weiſt im Erdgeſchoß die Auskleide⸗, Maſſage⸗ und Ruheräume auf, ferner einen großen Badebehandlungsraum, Dienſtzimmer und verſchiedene Nebenräume, im Ober⸗ geſchoß das Einzel⸗ und Geſellſchafts⸗Inhalatorium und mehrere Arbeitsräume.