— 12 — 8. Das Vermeſſungsweſen. Die laufenden Abſteckungen für die Verwaltung haben infolge des Krieges gegen das Vorjahr erheblich abgenommen. Für Private wurden in 41 Fällen Bau⸗ und Straßen⸗ fluchtlinien abgeſteckt, geprüft und beſcheinigt. Es wurden verſchiedene Fluchtlinienpläne auf⸗ geſtellt, ſo über die Feſtſetzung von Bau⸗ und Straßenfluchtlinien in dem Kielgan'ſchen Villen⸗ viertel, über die Abänderung der Bau⸗ und Straßenfluchtlinien des Grundſtücks Kurfürſten⸗ damm 10a, Ecke Kantſtraße, über die Abänderung der Fluchtlinien am Zuſammenlauf des Lietzenſeeufers mit der Witzlebenſtraße, über die Abänderung der Fluchtlinien der Platanen⸗ allee zwiſchen Ahornallee und Soorſtraße, über die Abänderung der Fluchtlinien des Platzes E Abteilung VI, über die Abänderung der Straße 52, Abteilung VIa, Sektion 5. Ein großer Teil der neu regulierten Straßen iſt im Wege der Fortſchreibung aufgenommen. Die Kartierung der Neumeſſung iſt im Berichtsjahre erheblich gefördert worden; es wurden 9 Blätter im Maßſtabe 1: 500 in zweiter Auflage neu aufgelegt. Dieſe neuen Blätter enthalten jetzt nicht nur das Straßenbild der Stadt, ſondern auch das Innere der Baublöcke, ſoweit es neu gemeſſen iſt. Zum Zwecke der grundbuchlichen Uebereignung von Straßenland wurden in 20 Fällen zum Teil ſehr umfangreiche Meſſungen ausgeführt und die kataſteramtlichen Unterlagen beſchafft. Für Bauausführungen, Entwurfszwecke, Straßenabrechnungszwecke und auf Grund von Anträgen Privater wurden zahlreiche Pläne gefertigt; ebenſo wurden für ſtatiſtiſche Zwecke umfangreiche Rechnungen und Zeichnungen aufgeſtellt. Für das Kataſteramt wurden im Berichtsjahre 150 Gebäudebeſchreibungen angefertigt. Die Auskunfterteilung in Steuer⸗ angelegenheiten war im Berichtsjahr wieder ſehr umfangreich und hat gegen das Vorjahr noch zugenommen; auch mußten infolge der vielen Einſprüche gegen die Steuerveranlagungen wieder viele, zum Teil ſehr umfangreiche Schriftſätze mit zahlreichen Skizzen, Plänen und ſonſtigen Aufſtellungen gefertigt werden. Auf Grund des § 8 des Geſetzes vom 2. Juli 1875 ſind mit Königlicher Genehmigung folgende neue Fluchtlinien feſtgeſetzt: Datum Datum der förmlichen Bezeichnung der Aenderung All 9. O Feſtſtellun „At. O. eſtſtellung Abänderung der Straßenfluchtlinie vor den Grundſtücken Rankeſtraße Nr. 1 und Kurfürſtendamm Nr. 237, Abteilung lV“ULU. Abänderung der Fluchtlinien am Zuſammenlauf des Lietzenſee⸗Ufers mit der Witzlebenſtraße, Abteilung v, Sektion 3. d erung der Fluchtlinien der Platanenallee zwiſchen Ahornallee und Soorſtraße, Dmmen⸗ ꝙ,rSettion 8 19. 3. 1915 12. 4. 1915 Abänderung der Fluchtlinien der Straße 52, Abteilung VIa, Sektion 5 22. 10. 1914 23. 11. 1914 9. Techniſche Entwurfs⸗ und Prüfungsarbeiten. Straßenbau. Die Bearbeitung der Regulierungsentwürfe für die Straßen und Plätze, welche im Anſchluß an den im verfloſſenen Jahre erfolgten Bau der Straße 45 (Siemensdamm) herzu⸗ ſtellen ſind, wurden fortgeſetzt. Die Umwandlung des Eharlottenburger Ufers zwiſchen der Marchſtraße und der Charlottenburger Brücke in eine Wohnſtraße durch Beſeitigung der Ladeſtraße und ihren Erſatz durch Grünanlagen wurden an der Hand mehrerer Entwürfe geprüft. Weitere Entwurfsarbeiten bezogen ſich auf den vorläufigen und den endgültigen Ausbau der Königin⸗Eliſabeth⸗Straße bis zu ihrem Anſchluß an die nahezu fertiggeſtellte Automobilſtraße. Die ſtraßenmäßige Einteilung der Kleiſtſtraße, unter Berückſichtigung des Einbaues der neuen Untergrundbahnlinie, ſowie die Führung der Straßen⸗ bahngleiſe auf den Platz D im Zuge der verlängerten Neuen Kantſtraße wurden an der Hand ver⸗ ſchiedener Entwürfe entgültig feſtgeſetzt. Die Unterſuchungen für die Neueinteilung einiger beſonders ſtark belaſteter Verkehrsknoten⸗ punkte zwecks beſſerer Regelung und Sicherung des Verkehrs ſind in dieſem Jahre für den Platz am Knie fortgeſetzt, für den Nollendorfplatz begonnen und für den Auguſta⸗Viktoria⸗Platz zum Abſchluß gebracht. Die neuen Bauentwürfe und Regulierungskoſtenanſchläge für Straßen und Plätze bezogen ſich auf 14 000 qm Fahrdammfläche mit 520 000 ℳd Geſamtkoſten. Kanaliſation. Die Abänderungen der beſtehenden Kanaliſationsleitungen, welche bei der geplanten Weiterführung der am Wilhelmplatz endigenden Untergrundbahn durch das Gebiet Charlottenburg⸗Nord nach Siemensſtadt umzulegen ſind, wurden entworfen, desgleichen die aus Anlaß des Baues der Berliner Groß⸗Markthalle erforderlichen Aenderungen der Kanaliſation in den benach⸗ barten Charlottenburger Stadtteilen. 6 Die neuen Kanaliſationskoſtenanſchläge bezogen ſich auf 1400 m Tonrohrleitungen, 52 m gemauerte Kanäle mit 90 000 ℳ Geſamtkoſten. Die Bauzeichnungen für die neu herzuſtellenden Straßen bezogen ſich auf 186 m Tonrohrleitungen, 52 m gemauerte Kanäle mit 33 000 ℳ Baukoſten. Brücken⸗ und Waſſerbau. Die Entwurfsarbeiten für den Neubau der Caprivibrücke wurden im verfloſſenen Jahre ſoweit gefördert, daß zwei Vorentwürfe für verſchiedene Syſteme fertig⸗ geſtellt worden ſind, zwiſchen denen nunmehr die Wahl zu treffen iſt. Der Vorentwurf für den Neubau der Brücke am Bahnhof Jungfernheide im Zuge der Verkehrsſtraße wurde abgeſchloſſen. Schließlich wurden die Grundlagen für den Bau der Pascalbrücke mit der auf ihrer Nordſeite liegenden Rampenanlage feſtgeſetzt. Verkehrsweſen. Die Entwurfsarbeiten für den weiteren Ausbau der Charlottenburger Schnellbahnen wurden fortgeſetzt, nämlich die Zuſammenführung der Berliner Linie Moabit Treptow und der verlängerten Wilhelmplatzlinie, ſowie die Fortführung einer dieſer beiden Linien durch das Stadtgebiet Charlottenburg⸗Nord nach Siemensſtadt. Für die Verlängerung der Untergrundbahn durch den Kurfürſtendamm bis nach Halenſee wurden Unterſuchungen über eine Neueinteilung des Kurfürſten⸗ damms zum Abſchluß gebracht. 8 An beſonderen Entwürfen wurden ſchließlich folgende angefertigt: Eine Teichanlage im Volkspark Jungfernheide, eine unterirdiſche Bedürfnisanſtalt im Kurfürſtendamm, eine Müllverlade⸗ halle an der Verkehrsſtraße. 14. 5. 1914 13. 6. 1914 22. 10. 1914 23. 11. 1914