91 Der Beſuch der Lyzeen und der Studienanſtalten (zu Beginn des Sommerhalbjahres der Jahre 1905—1915). Bezeichnung der einzelnen Anzahl der Schülerinnen Anſtalten 1905 ( 1903 1 1902 1908 1909 1910 1911 1912 1913] 1914 1915 Sophie ⸗Charlotten⸗Schule (Cyzeum 679 683 660 638 662 711 734 730 707 680 681 Auguſte⸗ Biktoria⸗ Samen⸗ 528 592 643 707 712 747 740 711 700 630 599 Sane Iänſlt ] 1 132 18s 171 170 171f 104 18 176] 103 105 Königin⸗Luiſe⸗Schule (Lyzeum). K 78] 244 364 483 557 638 651 702 ] 718] 694 Lyzeum — — — — 119 322 462 544 592 645 745 Lyzeum IV] Studien⸗ Anſtalt — — — — — N K — 27 53 Lyzeum K K K — K K — 110] 200 229] 279 Summe 1313 1485 1705 1880 2146 2508 2738 2914 3077] 3092] 3214 1 Die Reifeprüfung an der mit der Auguſte⸗Viktoria⸗Schule ver⸗ bundenen Studienanſtalt beſtanden im Schuljahre: 1910 Mich. 10 Oſt. 11 1911 Mich. 11] Oſt 12 1912 Mich. 12 Oſt. 13 1913 mich. 13, Oſt. 14 1914 Mich. 14 Oſt. 15 3 22 1 21 1 21 2 18 2 18 4. Bürgermädchenſchule. — Die Schule iſt vom 1. April 1914 ab zu einer neunſtufigen Mittelſchule gemäß den miniſteriellen Beſtimmungen vom 3. Februar 1910 ausgeſtaltet worden. Gleichzeitig wurde in allen Klaſſen verſuchsweiſe der 8⸗Uhr⸗Schulanfang eingeführt. Das zu entrichtende Schul⸗ geld iſt für einheimiſche Kinder auf 72 ℳ und für auswärtige auf 112 ℳ erhöht worden. Zu Beginn des Sommerhalbjahres der letzten 10 Jahre betrug die Schülerinnenzahl: 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 546 564 539 540 532 573 609 606 636 677 5. Die Gemeindeſchulen, Hilfsſchulen, Schwerhörigenſchule und Schulkindergärten. Oſtern 1914 gelangte der neue „Grundlehrplan für die Volksſchulen Groß⸗Berlins“, genehmigt durch Miniſterial⸗Erlaß vom 8. 12. 1913, zur Einführung, und zwar zunächſt für die Klaſſen der Unterſtufe. Auf unſeren Antrag wurden die Leiter der Hilfsſchulen und der Schwerhörigenſchule von der Königlichen Regierung zu Hauptlehrern ernannt. Zu Beginn des Winterhalbjahres 1914 wurden die Gemeindeſchulen einſchließlich der Hilfsſchulen und der Schwerhörigenſchule von 27 692 Kindern beſucht. Der Lehrkörper beſtand — ebenſo wie im vorigen Berichtsjahr — aus 35 Rektoren, 4 Hauptlehrern, 492 Lehrern, 158 wiſſenſchaftlichen Lehrerinnen, 32 Handarbeitslehrerinnen und 1 In⸗ ſpektorin für den Haushaltungs⸗ und Handarbeitsunterricht. Die Zahl der Klaſſen betrug im Sommer 658 und im Winter 646. Hiervon waren im Sommer 110, im Winter 101 Klaſſen in Mietsräumen und in ehemaligen, jetzt in ſtäd⸗ tiſchen und zu Schulzwecken umgebauten Wohnhäuſern untergebracht. In jedem der beiden Halbjahre waren 8 fliegende Klaſſen vorhanden. e örper ſi f Veränderungen eingetreten: 05 0 4 . — . getrer 6 nach Zaſ 50jähriger Berufstätigkeit, die Lehrer Schellack, Stadermann und Rettcher, die Inſpektorin Burow ſowie die Handarbeitslehrerin Sommer Verſtorben ſind die Lehrer Silchmüller und Zinck. Die Lehrerin Panten wurde zur Inſpektorin des Haushaltungs⸗ und Handarbeitsunterrichtes gewählt. An hieſige höhere Lehranſtalten und Fortbildungsſchulen traten 3 Lehrer und 4 Lehrer innen über. Ausgeſchieden ſind 5 Lehrer und 1 Lehrerin durch Berufung an auswärtige Schulen, 6 Lehre⸗ rinnen und 1 Handarbeitslehrerin infolge ihrer Verheiratung. Angeſtellt wurden im Sommerhalbjahr 18 Lehrer und 2 Lehrerinnen, im Winterhalbjahr 2 Lehrer und 3 Lehrerinnen. Bis zum Schluß des Berichtsjahres waren 4 Rektoren und 200 Lehrer, davon 10 freiwillig, in den Heeresdienſt eingetreten, das ſind 38% ſämtlicher männlichen Lehr⸗ kräfte. Neun Lehrer (Roßdeutſcher, Roſinsky, Ritter, Feſterling, Schrader, Keil, Bradtke, Schultz und Nitſchke) ſtarben den Tod für das Vaterland; 22 wurden mit dem Eiſernen Kreuz I1I. Klaſſe ausgezeichnet. Infolge Übernahme freiwilliger Mehrſtunden durch die nicht einberufenen Lehr⸗ kräfte, der Beſchäftigung einer größeren Anzahl von Hilfslehrerinnen, der Zuſammenlegung ſchwachbeſetzter Normal⸗ und B⸗Klaſſen und einer in mäßigen Grenzen erfolgten Einſchrän⸗ kung des Unterrichts, insbeſondere des techniſchen, konnte der Unterrichtsbetrieb in verhältnis⸗ mäßig geordneter Weiſe aufrecht erhalten werden. 12* —