— 94 Haushalt ungsunterricht, drei Stunden wöchentlich, für alle Mädchen im letzten Schuljahre. Die Zahl der Kurſe betrug im Sommerhalbjahr 63. Mit Beginn des Krieges wurde der Haushaltungsunterricht eingeſtellt. Franzöſiſcher Unterricht für würdige und begabte Schüler und Schüle⸗ rinnen der Oberſtufe, (Stunden wöchentlich. Im Sommerhalbjahr beſtanden 8 Knaben⸗ und § Mädchenkurſe. Mit Kriegsbeginn wurde er eingeſtellt. Den 3Zoologiſchen Garten beſuchten 19 230 Kinder. Das A q uari um wurde von 4264 Kindern der I. und 11. Klaſſe beſucht. Die Urania wurde von den erſten Klaſſen je einmal im Sommer⸗ und im Winterhalbjahr beſucht. O pernvorſtellungen. Das „Deutſche Opernhaus“ wurde auf Grund des Vertrages mit der „Opernhausgeſellſchaft“ von den im letzten Schuljahre ſtehenden Kindern unſerer Gemeindeſchulen zweimal beſucht. Geſpielt wurde an beiden Tagen „Zar und Zimmermann“. Im Schillertheater fanden für die in den beiden letzten Schuljahren ſtehenden Kinder Nachmittagsvorſtellungen ſtatt. Es wurde zweimal „Minna von Barnhelm“ und „Wilhelm Tell“ gegeben. Iugendkonzerte. Im Berichtsjahre fand 1 Jugendkonzert unter Leitung des Direktors Hutſchenreuter ſtatt. Während der Dauer des Krieges werden Jugendkonzerte nicht veranſtaltet. Zur Pflege der Muſik unter den Gemeinde⸗ und Fortbildungsſchülern wurde dem Direktor Hutſchenreuter die Summe von 500 zur Verfügung geſtellt, die für Erteilung von Violinunterricht an 20 Gemeindeſchüler verwendet wurde. Sprachheilunterricht wurde vom 1. 4. bis 15. 8. erteilt; dann wurde er aus Anlaß des Krieges eingeſtellt. Schulſpeiſung: a) Frühſt ück. Vom 18. Mai bis 14. November 1914 wurden täglich etwa 800 und vom 16. November 1914 bis zum Schluſſe des Schuljahres etwa 1020 Frühſtücksportionen verteilt. Die Geſamtzahl der Portionen betrug 189 428, die Ausgaben, einſchließlich der Nebenkoſten für das Abkochen der Milch und die Ergänzung des Beſtandes an Trinkbechern, betrugen 15 253,01 ℳ. Die Lieferung des Frühſtücks an die Schulen vermittelte, wie bisher, der Vaterländiſche Frauenverein gegen Erſtattung der Selbſt⸗ koſten. b) Mittageſſen. (Vgl. Abſchnitt „Oeffentliche Geſundheitspflege“.) Iugendſpiele. Geſpielt wurde einmal wöchentlich in 2 Stunden vom April bis Ende September1914 unter Leitung von 56 Lehrern und 20 Lehrerinnen. Es beteiligten ſich 50 506 Schüler und Schülerinnen der Klaſſen 1—v1 und 810 Kinder der Hilfsſchulen. Während der Sommerferien wurde an ſämtlichen Wochentagen auf fünf Spielplätzen unter Leitung je eines Lehrers geſpielt. An dieſen Ferienſpielen nahmen 10 645 Kinder teil. Das alljährlich ſtattfindende Spielfeſt fiel des Krieges wegen aus. Ferienwanderungen. Ferienwanderungen von 5—6tägiger Dauer, für die die Schuldeputation einen Zuſchuß bewilligte, wurden von 7 Schulen mit 76 Knaben und 36 Mädchen der Oberklaſſen in die Mark Brandenburg, nach Rügen, der Sächſiſchen Schweiz und dem Rieſengebirge unternommen. Das „Ortskomitee für Schülerwanderungen“ erhielt wiederum einen Jahresbeitrag. An 50 halbtägigen Ferienwanderungen nahmen 4182 Kinder teil. An Stelle der Jugendſpiele wurden von den Schulen hin und wieder halbtägige Wanderungen in die nähere Umgebung unternommen; an 47 ſolchen Wanderungen beteiligten ſich 3144 Kinder. Zur Veranſtaltung von größeren Turnfahrten mit Schülern und Schülerinnen erhielten 3 Turnvereine eine Beihilfe. Eislauf. Im Winter wurde wieder auf 3 Spielplätzen je eine ſtädtiſche Eisbahn zu unentgeltlicher Benutzung für Gemeindeſchulkinder eingerichtet. Außerdem haben zu der Eisbahn auf dem Lietzenſee zufolge vertraglicher Vereinbarung mit dem Pächter ſämtliche Schulkinder gegen eine Gebühr von 5 Pfg. Zutritt. Schwimmunterricht wurde auf Veranlaſſung der Schulverwaltung unent⸗ geltlich erteilt: a) in der ſtädtiſchen Volksbadeanſtalt in je einem durch einen Gemeindelehrer und eine Lehrerin geleiteten Kurſus an 20 Knaben und 20 Mädchen, b) in der Militär⸗ ſchwimmanſtalt des „Königin⸗Eliſabeth⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 3“ durch den „Charlottenburger Schwimmverein von 1887“ an 175 Schüler. Schulbrauſebäder befinden ſich in den Gemeindeſchulen IXXX. Den Kindern in den Schulen ohne Badeeinrichtung (Gemeindeſchulen XXXI—XXXIV, Hilfs⸗ ſchule II und die Schwerhörigenſchule) wurde wieder die unentgeltliche Benutzung des Brauſe⸗ bades der ſtädtiſchen Volksbadeanſtalt geſtattet. Orthopädiſcher Unterricht. Die orthopädiſchen Turnübungen wurden bis zu den Sommerferien wie bisher in Abteilungen von durchſchnittlich 20 Kindern in wöchentlich 2 getrennten Stunden vorgenommen. An den Knabenſchulen wurde in je einer Abteilung, an den Mädchenſchulen dagegen mit Rückſicht auf die größere Häufigkeit von Rück⸗ gratsverkrümmungen bei Mädchen in je zwei Abteilungen geturnt. Die Zahl der Kurſe — 56 — blieb unverändert. Infolge der Mobilmachung wurde der orthopädiſche Unterricht bis auf weiteres ausgeſetzt. Die Wal dſchulee im Grunewald, unweit der Halteſtelle Heerſtraße gelegen, war vom 15. April bis 15. Auguſt für 260 Kinder geöffnet. Dann wurde ſie aus Anlaß des Krieges geſchloſſen.