Mit Beihilfen aus Etatsmitteln wurden vor Kriegsausbruch 6 Schüler⸗ wanderungen unternommen, daneben fanden 3 größere Ausflüge zu Studien⸗ zwecken ſtatt. Stipendien erhielten 19 Schüler, und zwar wurden aus ſtaatlichen Mitteln 800 ℳ und aus ſtädtiſchen Mitteln 4606,66 ℳ gezahlt. Freie Lernmittel erhielten 3 Schüler. Schulgelderlaß bekamen im Sommer 27 Tages⸗ und 5 Abendſchüler, im Winter 6 Tages⸗ und 5 Abendſchüler. Im Sommer 1914 erhielten 4 Schüler ein Reiſeſtipendium von je 100 %1 zu einer Studienreiſe nach Cöln bzw. München. Die Fortbildungsſchule für männliche Perſonen. In der Organiſation ſind Anderungen nicht eingetreten. Die Schule wurde im Sommerhalb⸗ jahr von 3713, im Winterhalbjahr von 3367 Schülern beſucht. Von dieſen entfielen Sommer 1914 Winter 1914/15 auf die Pflichtklaſſen der kaufmänniſchen Lehrlinge. 497 475 der gewerblichen Lehrlinge 2 , 1626 1464 duf die ungetemten Beruſe. . 1123 1129 auf die freiwilligen kaufmänniſchen Klaſſen. 343 232 auf die freiwilligen gewerblichen Klaſſen. 1104 67 zuſammen 3713 3367 in 196 Klaſſen in 176 Klaſſen. Mit dem Bäcker⸗ und Fleiſchergewerbe iſt eine Regelung dahin vereinbart worden, daß die Lehrlinge nur an eine m Tage der Woche anſtatt an zwei Tagen zur Schule kommen. Der Unterricht hat hierbei eine Einſchränkung um eine Kurzſtunde von 50 Minuten erfahren. Außerdem wurden an der Fortbildungsſchule wie in den früheren Jahren, jedoch etwas eingeſchränkt, Fortbildungskurſe für Arbeiter und Arbeiterinnen abgehalten. Der Fortbildungskurſus für Schiffer viel wegen zu geringer Beteiligung aus. In Ausübung der Jugendpflege wurden zunächſt 2 Jugendkompagnien etwa 250—300 Mann ſtark — gebildet. Sie tragen die Nummer. 15 und 169. Ihre Führung und Ausbildung hat der Fortbildungsſchullehrer Sander mit noch anderen Herren in dankenswerter Weiſe übernommen. Wie in den Vorjahren fanden auch dieſes Mal wieder vor Kriegsausbruch größere, mehrtägige Ausflüge in Begleitung der Klaſſenlehrer ſtatt, u. a. nach dem Rieſen⸗ gebirge, Harz, Kyffhäuſer, Leipzig, Neuruppin und Fürſtenberg. Das Lehrerkollegium beſtand Ende März 1915 aus: 1 Direktor, 29 im Hauptamte und 51 im Nebenamte beſchäftigten Lehrern, Von dem Lehr⸗ körper ſind zum Heeresdienſt eingezogen worden: a) Die hauptamtlichen Lehrer Jäkel, Köhler, Lüdke, Löhrich, Eyrenheim, Genths. Gräſer, Hauer, Jachmann und Raatz; b) Die nebenamtlichen Lehrer: Dr. Adloff, Adam, Bloch, Block, Blonsky, Falk 1, Gäßner, Hackbart, Haensgen, Jeutner, Matting, Mietzſch, Perlin, Plambeck, Puſch, Rasper, Schleyer, Dr. Securius und Strecker. Leider haben zwei Lehrer — Jäkel und Perlin — den Heldentod gefunden. Außerdem wurde der Kunſtmaler Graßme dem Kollegium durch den Tod entriſſen. Mit dem Eiſernen Kreuz wurden die Herren Hackbart und Köhler ausgezeichnet. Die Gewerbeſchule, die erſt ſeit dem 1. Oktober 1913 beſteht, hatte als junge, in der erſten Entwicklung befindliche Anſtalt unter dem Einfluß des Krieges beſonders ſtark zu leiden. Sie wurde zunächſt nach Ausbruch des Krieges geſchloſſen, dann aber nach den Herbſtferien 1914 wieder eröffnet, und zwar mit 2 Ghenen Lonaſe ehilfen⸗Vorklaſſen it i / 5 Gehiſfemtlaſſen und mit insgeſamt 277 Schülern. 1 Meiſterklaſſe Wenn auch der Schulbeſuch unter dem Kriege litt, ſo iſt der Unterrichtsbetrieb doch aufrecht erhalten worden, um das Beſtehende und damit die Grundlage für die weitere Aus⸗ geſtaltung nach dem Kriege nach Möglichkeit zu erhalten. Das Lehrerkollegium beſtand am Ende des Berichtsjahres aus 4 hauptamtlichen und 20 nebenamtlichen Lehrern. Als hauptamtlicher Lehrer iſt Ingenieur Karl Witte im Berichtsjahre von der Fortbildungsſchule für männliche Perſonen zur Gewerbeſchule übergetreten. Von den nebenamt⸗ lichen Lehrern waren: 2 Diplom⸗Ingenieure, 3 Ingenieure, je 1 Architekt, Bildhauer, Privatgelehrter, Mathematiker, Oberlehrer, Militär⸗Chemiker, Mitarbeiter an der phyſikaliſch⸗techniſchen Reichsanſtalt, Werkmeiſter, 2 Zeichenlehrer, 5 444. 44 und Gemeindeſchullehrer. Der hauptamtliche Lehrer Diplom⸗Ingenieur Vollhardt ſteht im Felde und iſt mit ldem Eiſernen Kreuz II. Klaſſe ausgezeichnet worden. Die Mädchenfortbildungsſchule mit beruflicher Fachbildung behielt während des Berichtsjahres ihre Organiſation bei; nur wurde infolge des Kriegsausbruches nach den großen Ferien die Abendſchule für Erwachſene geſchloſſen. Das Lehrerkollegium beſtand am Ende des Berichtsjahres aus: 1 Direktorin, 17 Lehrkräften im Hauptamte und 43 Lehrkräften im Nebenamte. Im Berichtsjahre ſind die Lehrer Boehm und Erler zum Felddienſte einberufen worden. Während der Sommermonate fand bis zum Beginn des Krieges ein Ausbildungs⸗ kurſus in Warenkunde ſtatt, an dem ſich 19 Mitglieder des Kollegiums regelmäßig beteiligten.