— 102 Von den Vertrauensärzten der Landesverſicherungsanſtalt Brandenburg ſind 5941 Gutachten abgegeben worden. . Markenberichtigungen. Von den hieſigen Polizeirevieren ſowie von den Landes⸗ verſicherungsanſtalten wurden 2253 Karten wegen Verwendung minderwertiger Marken beanſtandet und dem Verſicherungsamt zur Berichtigung überwieſen. In allen Fällen wurden die Unterſchieds⸗ beträge von den Arbeitgebern eingezogen und die letzteren gleichzeitig über die richtige Marken⸗ verwendung belehrt. Außerdem ſind die Karten ſelbſt nebſt den dazu gehörigen Aufrechnungs⸗ 4 mit den vorgeſchriebenen Vermerken verſehen und die letzteren den Verſicherten übermittelt. 2. Verſicherung der in Eigenbaubetrieben beſchäftigten Perſonen. Gegen das Vorjahr ſind keine beſonderen Veränderungen eingetreten. Angemeldet wurden 9 Unfälle, und zwar ( von der Straßenreinigungs⸗ und 3 von der Tiefbauverwaltung. Eine Rentenfeſtſetzung wurde in keinem Falle notwendig. 3. Die Angeſtelltenverſicherung. Die Zahl der ausgefertigten Aufnahme⸗ und Verſicherungstarten betrug 1946. An⸗ träge auf Befreiung von der eigenen Beitragsleiſtung gemäß § 390 des Geſetzes wurden 33 ge⸗ ſtellt. Die Auskunftserteilung über Verſicherungspflicht, Beitragsleiſtung, Heilverfahren und ſonſtige geſetzliche Beſtimmungen wurde vom Publikum wie bisher lebhaft in An⸗ ſpruch genommen. B. Die ſtädtiſche Sparkaſſe. Der Verkehr im 27. Geſchäftsjahr hatte in der erſten Hälfte einen erheblichen Auf⸗ ſchwung genommen und einen außergewöhnlichen Zufluß an Spareinlagen gebracht. Die Mehreinzahlungen betrugen in dieſer Zeit 6 809 638 ℳ gegenüber 963 205 ℳ während der gleichen Zeit des Vorjahres, alſo mehr als 7 mal ſoviel. Die zweite Hälfte des Jahres ſtand unter dem Zeichen des Krieges. Nach der Kriegserklärung Oeſterreichs an Serbien wurde die Sparkaſſe, wie wohl faſt alle Sparkaſſen des Deutſchen Reiches, um Rückzahlung von Einlagen beſtürmt. Die Belehrungen über die Sicherheit der Sparkaſſenguthaben hatten nur teilweiſen Erfolg. In den Tagen vom 25. Juli bis zum 3. Auguſt alſo in 8 Ge⸗ ſchäftstagen — wurden 2 087 443 ℳ zurückgezahlt, während nur 562 329 ] eingezahlt wurden, ſodaß die Rückzahlungen die Einzahlungen in dieſen wenigen Tagen um 1 525 114 ℳ überſtiegen. Die Sparkaſſe konnte den an ſie geſtellten Anforderungen mit Leichtigkeit genügen. Am 3. Auguſt trat dann der Umſchwung ein. Von dieſem Tage ab überwogen die Einzahlungen wieder die Rückzahlungen, und zwar betrugen an dieſem Tage die Mehr⸗ einzahlungen bereits über 74 000 ℳ. Trotz des Krieges iſt im Berichtsjahre ein Stillſtand in der Weiterentwicklung der Sparkaſſe nicht eingetreten, und mit Befriedigung kann eine weitere erhebliche Zunahme der Einlagen und Sparer feſtgeſtellt werden. Aus Anlaß des Krieges ſind die öffentlichen Sparkaſſen zum erſten Male als Zeichnungsſtellen für die Reichsanleihe beſtellt worden, um gleich den Banken die Zeich⸗ nungen des Publikums der Reichsbank zuzuführen. Auch die Sparkaſſe der Stadt Charlottenburg hat ſich mit außergewöhnlichem Er⸗ folge als Zeichnungsſtelle für die 1914 aufgelegte Kriegsanleihe betätigt. Sie hat auf Kriegsanleihe insgeſamt einen Betrag von 9 760 400 ℳ gezeichnet. Davon entfallen: a) auf die Sparer. . 6 260 400 ℳ b) auf die Sparkaſſe. 3500 000 2:4 zuſammen wie vor 9 760 400 ℳ Das ſind etwa 15 % des Spareinlagenbeſtandes. Da der Sparkaſſe genügend flüſſige Mittel zur Deckung der gezeichneten Beträge nicht zur Verfügung ſtanden, mußte die Beſchaffung der Mittel im Wege der Lombardierung von Schuldbuchforderungen bei der Reichs⸗Darlehnskaſſe erfolgen. Um den Sparern die Zeichnung auf die Kriegsanleihe zu ermöglichen, wurde ſeitens der Sparkaſſe in weitherziger Weiſe auf die Einhaltung der ſatzungsmäßigen Kündigungs⸗ friſten verzichtet. Zur Vermeidung der Erhebung von Stückzinſen ſind die gezeichneten Beträge bis 1 000 ℳ einſchließlich mit dem 30. September 1914 aus den Sparbüchern ausgebucht worden. Die Bezahlung der Beträge von mehr als 1 000 ℳ hat in 4 Teil⸗ beträgen ſtattgefunden. Die Beträge ſind wie folgt ausgebucht worden: mit dem 30. September 40 % „, , 26. Oktober 20 % „, „, 25. November 20 % und „ „„ 22. Dezember die reſtlichen 20. % der zugeteilten Beträge.