123. Benutzung des ſtädtiſchen Obdachs. Burſchen] Männl. Mädchen] Weibl. Männer 18 ] Jugend⸗ — 2 Jugend⸗ änner 14— 18 pfleg⸗ Frauen Kinder ſ 14—18 pſteg⸗ Zuſammen Familien⸗ Jahre ] linge Jahre linge o b d ach Ver⸗ Ver⸗ Ber⸗ Ber⸗ Ver⸗ Ver⸗ Ber⸗ Ver⸗ An⸗ pfle⸗ ] An⸗ pfle⸗] An⸗ pfle⸗ ] An⸗ pfle⸗ ] un⸗ pfle⸗ ] un⸗ pfle⸗ ] un⸗ pfle⸗ ] An⸗ pfle⸗ zahl gungs⸗] zahl gungs⸗] zahl gungs⸗ zahl gungs⸗] zayl gungs⸗ zahl gungs⸗] zahl gungs⸗] zahl gungs⸗ tage tane tage tage toge tage tage tage Es nächtigten in der Zeit vom 1. April 1914 bis 31. März 1913 . 1 93 1032J 7 148 4 42 1 308 8913 60421719] 10 367] 5 109 1037 32330 Es haben gebadet 99 7 — 41 — J308 — 1604 — 10 — 5 — 10377 — Kleiderdesinfektion erfolgte beir. —— —— 13 41 4 — . 14 Geſpeiſt wurden . .] 89 1032] 7 148 1 42 308 8913] 604 21719f 10 367f 5 109 1027] 32330 Milch ſtatt Kaffee er⸗ hielten 4 — — — — — — — 70 1799 — — 1 70 1759 1 1 1 — .— Mädchen Einzelobdach Männer Frauen 14—18 Jahre Kinder Es nächtigten in der Zeit vom 1. April 1914 bis A1. 2 1918: „ .. 10 670 864 — 135 Es haben gebadeteee 1 292 178 5 26 Kleiderdesinfektion erfolgte beir. 576 42 3 GSefpeiſt wurden 10 954 864 — 135 Als betrunken wurden zurückgewieſen. 98 10 — — Zurückgewieſen, weil zu oft gekommen 364 12 — — Eimtaß nach 9 Uhr erhieuren 48. 4 17 9 Vor der Kaffeeausgabe verließen das Haus 204 — * —— Wegen Ueberfüllung zurückgewieſen. 1 412 — — E. Armen⸗Krankenpflege. Die Tätigteit der Stadtärzte. Nach den übereinſtimmenden Berichten der Stadt⸗ ärzte war der Geſundheitszuſtand in den erſten 4 Monaten durchaus günſtig. Die anderen zwei Drittel des Berichtsjahres ſtehen völlig unter dem Zeichen des Krieges. Dies äußerte ſich zunächſt darin, daß von den 20 Stadtärzten 9 ins Heer einberufen wurden, und zwar 5 ſofort mit Beginn, die übrigen 4 im Laufe der ſpäteren Monate. Außerdem war für einige Monate auch der Stadtſpezialarzt für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkrankheiten auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatze. Die einberufenen Stadtärzte wurden zum kleineren Teil von Nachbarkollegen vertreten, zum größeren Teil übernahmen hieſige Arzte ihre Tätig⸗ feit. Weiterhin wurde den Stadtärzten die Behandlung der Familienangehörigen der Kriegs⸗ teilnehmer und ſpäter auch die Behandlung bedürftiger oſtpreußiſcher Flüchtlinge übertragen. Durch dieſe Anderung des Wirkungskreiſes wurde das zahlenmäßige Ergebnis im Vergleich mit den Vorjahren vollkommen um ſo mehr verändert, als dieſe Tätigkeit eine mit der Zunahme der Aushebungen ſteigende Zunahme erfuhr. Die Vermehrung der Tätigkeit wurde ſchließlich ſo beträchtlich, daß ſich ſpäter, und zwar erſt im Verlaufe des jetzigen Etatsjahres die Notwendigkeit herausſtellte, die Verſorgung der Angehörigen der Kriegsteilnehmer den Stadtärzten ganz abzunehmen und auf der Unterlage der freien Arztwahl denjenigen Char lottenburger Arzten zu übertragen, welche die gemeinſam mit dem Vorſtand des Charlotten burger Arztevereins feſtgelegten Vertragsbedingungen annahmen. Trotz der Erweiterung des Wirkungstreiſes hat die Zahl der Beratungen und Beſuche gegen⸗ über dem Vorjahre ſogar eine Abnahme erfahren. Es lag dies an den ſehr guten Geſundheitsverhält⸗ niſſen der erſten Monate des Berichtsjahres und an dem weiteren Umſtande, daß in den Friedensmonaten nach den neuen geſetzlichen Beſtimmungen eine Anzahl von Hausgewerbetreibenden aus der ſtadtärzt⸗ lichen Behandlung in die der Kaſſenärzte überging, eine Einrichtung, die durch das Kriegsnotgeſetz ſpäter wieder rückgängig gemacht wurde. Wenn auch im allgemeinen durch die veränderten Unterlagen zahlenmäßige Vergleiche mit den Vorjahren wegfallen, ſo ſind für die Infektionskrankheiten doch einige Tatſachen feſtſtellbar, ſo die recht bedeutende Zunahme des Keuchhuſtens. Aber derartige Schwankungen liegen durchaus im Charakter gete dieſer Arancherr die nach einigen Jahren der Ruhe häufig beträchtliche Erhebungen zeigt. In wieweit die Annahme einiger Stadtärgte zutrifft, daß die übrigens nicht auf die ganze Stadt ausge⸗ dehnte, ſondern nur in einzelnen, volkreichen Bezirken beſonders verbreitete Epidemie mit der Ankunft der Flüchtlinge zuſammenhängt, darüber fehlt ein ſicherer Beweis. Scharlach war in der Geſamtzeit um ein weniges, Diphtherie nicht unerheblich ſtärker auf⸗ getreten als im Vorjahre. Von eigentlichen Epidemien war nicht die Rede, auch trugen die beiden Krankheiten keinen bösartigen Charakter. Die übrigen Krankheiten boten zu beſonderen Bemerkungen keinen Anlaß. und man muß daraus ſchließen, daß der Krieg in den erſten § Monaten ſeines Beſtehens für die zurückgebliebene großſtädtiſche Bevölkerung eine nachweisbar nachteilige, geſundheitliche Wirkung nicht hatte, eine Folgerung, die auch anderweitig beſtätigt wurde. 16˙