— 133 — 3. Das ſtädtiſche Fürſorgeamt für Lungenkranke. Bei Beginn der Mobilmachun 4 3411 der g wurde zunächſt, um möglichſt Erſparniſſe 9 u 1 1 41. in die Erhalngeſtatten 4 am 44 eabenc 2.4. 5 41 2 tel gegen die Tuberkuloſe abgeſehen. Später, als ſich die Verhältniſſe einiger⸗ maßen geklär hatten, fanden Überweiſungen im alten Umfange wieder ſtatt. Die Fürſorge für die Lungenkranken wurde gegen früher dahin erweitert, daß jetzt auch im Fürſorgeamt Milch⸗ und Speiſemarken und Mehl verabfolgt wurden. Mit dieſer Maßnahme werden hauptſächlich prophylaktiſche Zwecke verfolgt, z. B. die Kräftigung ſtrofu⸗ löſer Kinder und tuberkulöſer Erwachſener zur Vermeidung eines Rückfalles und des Ein⸗ tritts der Arbeitsunfähigkeit. Dieſe neue Einrichtung iſt ſelbſtverſtändlich auch einer großen Reihe von Familien von Kriegsteilnehmern zugute gekommen. Das Fürſorgeamt war beſtrebt, die Militärbehörde nach Möglichkeit zu unterſtützen. In einer Reihe von Fällen wurde erkrankten, in Fürſorge ſtehenden Tuberkulöſen eine Be⸗ ſcheinigung über ihre Krantheit ausgeſtellt und damit den Militärärzten die ſchwierige Auf⸗ gabe der Ausmuſterung erleichtert. Dem Sanitätsamt des Gardekorps hat das Fürſorgeamt angeboten, alle tuberkuloſeverdächtigen, verwundeten und erkrankten Krieger in den Lazaretten Charlottenburgs im Fürſorgeamt zu unterſuchen und die geeigneten Maßnahmen vorzu⸗ ſchlagen. Das Sanitätsamt iſt darauf mit Dank eingegangen und hat die betreffenden Laza⸗ rette mit entſprechender Anweiſung verſehen. Der Beſuch der Fürſorgeſtelle war auch im Berichtsjahre wieder ſehr rege. Neu unterſucht wurden 3523 Perſonen, 617 Männer, 1179 Frauen, 1727 Kinder. Davon waren 1172 durch Arzte überwieſen, 142 von der Armendirektion, 26 von der Ortskrankenkaſſe, 46 von der Landesverſicherung 694 von der Fürſorge ſelbſt; 1443 hatten ſich ſelbſt gemeldet. 4 Bei dieſen 3523 Perſonen wurde folgender Befund erhoben: 790 Kinder waren leicht, 25 ſchwer ſkrofulös, 459 Perſonen waren auf Tuberkuloſe verdächtig, 357 wurden lungenkrank befunden. 1062 waren anderweitig krank, 599 wurden nicht krank befunden. Die Geſamtzahl der Unterſuchungen betrug 13 694. Die Heilſtättenkuren wurden in der⸗ ſelben Weiſe vermittelt wie dies im vorigen Jahre berichtet iſt. Bei Beginn des Berichtsjahres waren in Heilſtätten noch 21 Krante in Behandlung. Aufnahmeverhandlungen ſchwebten noch bei 22, von denen § auf ſtädtiſche Koſten aufgenommen wurden. 4 Aufnahmegeſuche wurden abgelehnt. 3 Patienten wurden von der Landesverſicherungsanſtalt Berlin, 5 von der Landesverſicherungsanftalt Brandenburg und 2 von der Reichsverficherungsamſtalt für An⸗ eſtellte enrſandt. Im Laufe des Jahres kamen 195 neue Anträge hinzu. Von dieſen wurden 44 auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege und 5 auf Koſten der Armendirektion verſchickt. Von den übrigen 146 Patienten wurden 35 nicht aufgenommen, bei 33 ſchwebten am Schluß des 41. noch Verhandlungen; 7 wurden auf Koſten der Landesverficherungsanſtalt Berlin, 62 auf Koften der Landes⸗ verficherungsanſtalt Brandenburg, § auf Koſten der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte, 1 auf Koſten einer Krankenkaſſe verſandt. Auf Koſten der ſtädtiſchen Behörden waren alſo 78 Kranke in Heilſtätten⸗Behandlung, und zwar 70 auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege, 8 auf Koſten der Armendirektion. Bei 58 Patienten iſt der Erfolg bekannt. Von den 30 Erwachſenen hatten 14 volle, 12 wenig herabgeſetzte, 1 geringe, 3 keine Erwerbsfähigkeit; 9 Kinder hatten einen vollen, 16 teilweiſen, 3 keinen Erfolg. Bei 3 Erwachſenen iſt der Erfolg unbekannt, weil ſie nicht wieder nach Charlottenburg zurückkamen, 17 waren am Jahresſchluß noch in Behandlung. In Seehoſpizen wurden 34 ſkrofulöſe, tuberkuloſeverdächtige Kinder verpflegt, und zwar 22 auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege, 12 auf Koſten der Armendirektion. Die Behandlung dauerte bis 4 Monate. Der Erfolg war bei 3 voll, bei 30 gut, bei 1 ſchlecht. In anderen Gen eſungsheimen wurden 8 Kinder, 6 auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege und 2 auf Koſten der Armendirektion bis zu 2% Monaten behandelt; der Erfolg war in 7 Fällen gut, in 1 ſchlecht. Im Cecilienheim in Hohenlychen wurden 4 an Knochentuberkuloſe leidende Kinder verpflegt, 3 auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege, 1 auf Koſten der Armendirektion. Die Behandlung dauerte bis 7 Monate; der Erfolg war in 3 Fällen befriedigend, 1 Kind war noch in Behandlung; 3 Kinder wurden außerdem für Rechnung eines Freiſtellenfonds entſandt. 2 durch Knochentuberkuloſe verkrüppelte Kinder wurden dem Oberlinhaus in Nowawes, 1 dem St. Maria⸗ Victoria⸗Krüppelheim Wilhelminenhof bei Oranienburg überwieſen. — In Ferienkolonien wurden durch das Fürſorgeamt 106 Kinder aus tuberkulöſen Familien geſchickt. Auch dieſes Jahr wunden wieder eine große Zahl von Kindern auf Veranlaſſung des Vorſtandes daraufhin unterſucht, ob ſie ſich zur Mitnahme in eine Ferienkolonie eigneten. Im Sommer wurden zum Tagesaufenthalt in die Erholungsſtätte des Vater⸗ ländiſchen Frauen⸗Vereins Charlottenburg 65 Knaben und 53 Mädchen auf Koſten der 8 Mädchen 1 Koſten m Medch u 4 4 in i f⸗B ⸗Erholungsſtätte 44 Knaben u Mädchen auf Koſten der Armen⸗ D cen 98 f Koſten der Deputation für Geſundheitspflege entſandt. ſtätte des Vaterländiſchen uen⸗ i Knab nd 17 Mädchen auf Koſten der Armendirektion, 25 Aee, a aeen ner De für (gefundheitspflege der Leopold Koppel-Er⸗ Knaben und 37 Mädchen auf Koſten der Deputation ä. 22² n auf Koſten eines Freiſtell 1 2 10 4½ 148 Knachſe 1 den Erholungsſtätten untergebracht. e Erfolge in den Er⸗ holungsſtätten waren auch in dieſem Jahre beſonders bei den Kindern ſehr zufriedenſtellend. 2 n Heimſtätten befanden ſich vom Vorjahre her 11 Männer und 3 Frauen auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege, 3 Männer und 1 Frau auf Koſten der 92 kamen hinzu 10 Frauen auf Koſten der Deputation für Geſundheitspflege, 1 Mann auf Koſten der