— 134 — Armendirettion. Von dieſen 29 Patienten verließen 18 freiwillig die Anſtalt, 5 ſtarben daſelbſt, = ver⸗ ließen die Anſtalt aus anderen Gründen, 4 waren am Schluß des Jahres noch in Behandlung. Dem Krankenhaus Weſtend wurden 86 ſchwere, nicht transportfähige Kranke, dem Waldhaus Charlottenburg 180 vorgeſchrittene Kranke zur Behandlung überwieſen. . das Krankenhaus Weſtend wurden 17 auf Tuberkuloſe verdächtige Perſonen zur Beobachtung geſchickt. In 193 Fällen wurde eine Röntgenaufnahme auf volle oder teilweiſe Koſten der Stadt gemacht; in einer Reihe von Fällen wurde eine Röntgenaufnahme für Rechnung anderer Stellen veranlaßt. Die Zahl der Sputumunterſuchungen betrug 1088, davon waren 198 poſitiv. In 31 Fällen wurden wieder Betten durch die Deputation für Geſundheitspflege beſchafft und in 35 Fällen laufende Mietzuſchüſſe gezahlt. In 6 Fällen wurde eine Hauspflegerin für Familien mit Kindern angenommen, in denen die Mutter dem Krankenhau⸗ oder der Heimſtätte über⸗ wieſen wurde. Außerdem wurden zahlreiche einmalige, kleinere Unterſtützungen in bar und Naturalien gewährt. 393 Familien wurden neu in Fürſorge genommen. Die Zahl der Beſuche der Bezirksſchweſter beträgt 16 250. Desinfektionen wurden 464 veranlaßt. Die Koſten des Fürſorgeamts betrugen im Berichtsjahre: Gehalt des Direktors 8 500,00 ℳ Gehalt ſür den zweiten Arztttttetet 2 950,00 „ Für eine ärztliche Hilfskraft im Sommer 1 500,00 „ Gchalt ſur 2 Schweſtenmnmnmnmnmn 3 576,00 „ Miete für die Räume 5 750,00 „ Inſtandhaltung der Räume und des Mobiliars, Reinigung And Bcteuchtuunsnsns 1 706,20 „ Unterhaltungskoſten für Geräte, Spuckflaſchen, Merkblärter, Desinfektionsmittel , , e, 284,40 Zeitſchriſten ::, 257,22 „ Photographiſche Aufnahmen mittels Röntgenapparates 2 539,00 „ Zuſchuß für die Lungenkrankenfürſorge vom Roten Kreuz 13 600.20 40 662,83 / Hierzu treten die Koſten der Ueberweiſung von Perſonen in Heilanſtalten, Pflegeheime und Erholungsſtätten. 1. Heilanſt alten: a) für Rechnung der Armendirektion 3 809,35 „ p) für Rechnung der Deputation für Geſundheitspflege 22 512,91 „ 2. Pflegeheime: 4) für Rechnung der Armendirerriosnssns 3 026,15 „ b) für Rechnung der Deputation für Geſundheitspflege 10 867,10 „ 3. Walderholungsſtätten: a) für Rechnung der Armendirektin 9 801,80 „ b) für Rechnung der Deputation für Geſundheitspflege. 23 136,10 „ 4. Zur Unterſtützung Lungenkranker: Mietzuſchüſſe, Betten, Reinigung der Wohnung und der Wäſche, ſowie zur Überführung in einen anderen Beruf 5 683,77 „ zuſammen 121 500,20 % In dieſer Summe ſind die Koſten für die Überweiſung Lungenkranker in Kranten⸗ häuſer nicht enthalten. Die Rückerſtattung von Koſten für Entſendung von Kranken in Lungenheilſtätten, Seehoſpize, Heilanſtalten für chirurgiſche Tuberkuloſe, Pflegeheime und Walderholungsſtätten betrug 10 739,39 ℳ. 4. Die Säuglingsfürſorge. Die letzren zwei Drittel des Berichtsjahres ſtanden unter dem Einfluß des Welt⸗ krieges, der ſeine Wirkung auch jetzt noch weiter ausübt. Die Überlegung an der Hand früherer Erfahrungen ließ von vornherein eine Beurteilung zu, in welcher Richtung die Ein⸗ wirkungen zu erwarten waren; die noch lange nicht abgeſchloſſenen Beobachtungen geben ſchon jetzt vorläufige Anhaltspunkte über die Richtung der weiteren Arbeit. Zunächſt war eine Abnahme der Geburten für einen beſtimmten, von der Dauer des Krieges abhängigen Zeitabſchnitt zu erwarten, dem nach dem Kriege eine auf mehrere Jahre ſich erſtreckende Zu⸗ nahme folgen dürfte. Die unerwartete Länge des Krieges mit ihrer Folge der allmählichen Einziehung immer zahlreicherer Kreiſe, der Umſtand, daß in den erſten Monaten mehr Unver⸗ heiratete, jetzt dagegen immer mehr Verheiratete einberufen werden, ſchafft ſo wechſelnde Zu⸗ ſtände, daß die Frage der Geburtenabnahme für eine Prüfung noch nicht reif iſt, zumal da ſie durch die vielen Kriegstrauungen und die in früheren Kriegen weniger üblichen Beurlau⸗ bungen kompliziert wird. Bei der Geburtenabnahme durch den Krieg kommt noch die Unter⸗ brechung der Schwangerſchaft in Frage, und zwar ſowohl die durch Erregungen oder ver⸗ änderte Lebensweiſe ungewollt eingetretene, als die verbrecheriſch zur Verbergung von Fehl⸗ tritten künſtlich herbeigeführte. über Anderungen in der Zahl der Fehlgeburten während des Krieges laſſen ſich heute noch keine Angaben machen, zumal da dieſe Zahlen überhaupt ſchwer zu faſſen ſind. Da aber über die Zunahme verbrecheriſcher Fehlgeburten in Verallgemeinerung vereinzelter Fälle hier und da irrige Behauptungen aufgeſtellt werden, ſo ſei hier ausdrücklich