— 46 — Einnahmen und Ausgaben der laufenden Verwaltung. —8— «s betrugen im Jahre 1915 1916 1917 1918 1919 1 11 Einnahmen. 133 740,36 97 233,68 49 441,80 30 154,13] 131 334,81 96 483,62 Davon aus dem Stadt⸗ park Jungfernheide 60 147,39 40 998,60 9 653,69 3 259,50 36 917,18 Ausgaben.. 303 986,10 ] 314 319,12 ſ 292 601,32 ] 332 071,28 1 626 870,89 2 115 915,26 Davon für den Stadt⸗ park Jungfernheide 12 798,47 16 469,88 18 534,42 19 366,85] 156 723,14 — Der Blumen ſchmuck der öffentlichen Anlagen und der Theater wurde in be⸗ ſcheidenen Grenzen beibehalten, die Blumenzucht für 1917 wegen Perſonal⸗ und Material⸗ mangels, der auch ſonſt zu einer Einſchränkung der Unterhaltungsarbeiten führte, gänzlich ein⸗ geſtellt. Erſt von 1919 an wurde die Reinigung der Baumſcheiben, der Baumſchnitt und die Nachpflangung abgeſtorbener Straßenbäume wieder überall ausgeführt. Der botaniſche Schulgarten konnte während des Krieges infolge Mangels an Arbeitskräften nicht für Unterrichtszwecke benutzt werden und diente mit dem Garten am Königsdamm als Kartoffelland. Die Botaniſchen Gärten auf den Schulhöfen wurden eben⸗ falls erſt nach dem Kriege wieder mit Pflanzen für Unterrichtszwecke verſorgt und in ein⸗ facher Weiſe unterhalten. Auch die Gärten der Krankenanſtalten und Altersheime wurden inſtandgeſetzt und die Blumenbeete bepflanzt. Die Blumentiſche der Krankenhäuſer erhielten Blattpflanzen. Neuanlagen wurden nur im Jahre 1915 in der Rognitzſtraße zwiſchen Kaiſer⸗ damm und Straße 5 a hergeſtellt, Raſenanlagen vor der Autohalle und der Straße 32 b ſowie am Stuttgarter Platz (Durchbruch der Windſcheidſtraße). Infolge Verlegung der Straßen⸗ bahn am Kaiſerdamm wurde das Dreieck zwiſchen Reichsſtraße und Kaiſerdamm umgeändert und mit Rhododendron bepflanzt. Im Jahre 1919 kamen die Gartenanlagen bei den Not⸗ bauten der Mollwitz⸗ und Herſchelſtraße zur Ausführung; die Anpflanzung des Spielplatzes Niebuhrſtraße wurde fertiggeſtellt. Sodann waren 1920 Entwürfe für die Umgeſtaltung der Jungfernheide in einen Volkspark mit Ruderteich und Badeanſtalten, Volkswieſen, Sport⸗ und Spielplätzen und für die Herrichtung einer Badeanſtalt nebſt Sportplatz auf den Pferdewieſen im Norden des Schloßgartens in Bearbeitung. Die Ausführung dieſer Anlagen iſt als Not⸗ ſtandsarbeit im Rahmen der produktiven Erwerbsloſenfürſorge geplant. 5 Zwecks Arbeitsbeſchaffung während der Uebergangszeit und zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit wurden vom 1. Dezember 1918 ab die Neuanlagen Sachſenplatz, Platz D, Lietzenſee ſowie das Umſetzen von Kompoſt und außerordentliche Inſtandſetzungsarbeiten an den gärtneriſchen Anlagen in Angriff genommen. Hierbei konnten im Jahre 1919 durch⸗ ſchnittlich 450 Mann beſchäftigt werden. Die an Unternehmer vergebenen Architekturarbeiten verzögerten ſich durch Mangel an Baumaterial und Arbeitsniederlegungen. Die Pflanzungen auf dem Sachſenplatz, die Vegetationsbilder der Mark Brandenburg zeigen, konnten 1920 in der Hauptſache fertiggeſtellt werden, ebenſo die Notſtandsarbeiten auf dem Platz D, der den Namen „Scholz⸗Platz“ erhalten hat, und am Lietzenſee. Die Geſamtausgaben betrugen: für den Sachſenplatz 602 269,76 ℳ, für den Scholz⸗Platz 120 254,32 ℳ und für den Lietzenſee⸗ 2 1 719 886,65 ℳ. Die letzten Notſtandsarbeiter kamen am 30. Juni 1920 zur Ent⸗ aſſung. v 4 2 Der Kriegsgemüſebau auf den Rieſelfeldern Gatow beanſpruchte eine Wirtſchaftsfläche von 180 Morgen (1917 — 150 Morgen). Aus dem Ertrage wurde im letzten Jahre eine Einnahme von rund 368 000 ℳ erzielt, von der nach Abzug der Ausgaben und Unkoſten ein geringer Ueberſchuß verblieb. In den Jahren 1919/20 mußte der Gemüſebau aus Mangel an landwirtſchaftlichen Arbeitskräften eingeſchränkt werden. Ueberſchüſſe ließen ſich infolge der hohen Löhne und Fuhrkoſten nicht erzielen; die Abſatzmöglichkeit war bei dem reichlicheren Gemüſeangebot auf dem Markte erſchwert. Zur Verwertung nicht verkaufsfähigen Gemüſes wurde 1916 in der Baumſchule Neuer Fürſtenbrunner Weg eine kleine Dörranſtalt errichtet. Das gedörrte Gemüſe war von auter Beſchaffenheit und wurde der allgemeinen. Speiſung überwieſen. Im Frühjahr 1920 wurde ein Kleingartenamt eingerichtet, dem als Sach⸗ verſtändige je ein Vertreter des Verbandes der Laubenkoloniſten Berlins und Umgegend und der Arbeitergärten des vaterländiſchen Frauenvereins vom Roten Kreuz zur Seite ſtanden. Die Tätigkeit des neuen Amtes beſtand in der Abgabe von Gutachten über Pachtſtreitigkeiten, Pachtpreisfeſtſetzungen, Verpachtungen und in der Beratung der Kleingärtner. Für die Zu⸗ weiſung von Gartenland an die vorgemerkten Bewerber ſind die im Privatbeſttz befindlichen Oedländereien an der Ephiphanienkirche in Ausſicht genommen. Der Abſchluß von Privat⸗ verträgen zwiſchen den Grundſtückseigentümern einerſeits und dem Verband der Lauben⸗ koloniſten und dem Vaterländiſchen Frauenverein, Abteilung Arbeitergärten, iſt bereits einge⸗ 350 An drei Wochentagen werden Sprechſtunden der Beratungsſtelle für Kleingärtner ab⸗ gehalten.