— 61 — Der Beſuch der höheren Lehranſtalten für die weibliche Jugend zu Beginn des Sommerhalbjahres der Jahre 1915—1920. Bezeichnung der Anſtalt Zahl der Schülerimnen 1918 1016 1017 1018 191 1020 2. — 681 686 277 66 7 Sophie⸗Charlotten⸗Schule 1, 6 27 6 48 28 92 44 .— vgeum 599 566 596 607 634 677 Auguſte-Sitroria-Schule Studienanſtali. ] 163 170 173 178 167 15⁰ Königin⸗Luiſe⸗Schule (uſeen 4 4 45 1— 255 24 208 733 i1 Ydeum 4 866 Furſtin 11715 echle ( Satenanſalt 5 02 22 12 190 101 zeum ⸗ 27 6 416 429 Lyzeum v Studienanſtalt 37 65 10³ 136 126 Summe. ] 3214 3391 ] 3547 3691 3921 3926 Emige Schulgebäude wurden im Winterhalbjahr 1918/19 ganz oder teilweiſe zur Unterbringung von Militär, namentlich nach dem Eintreffen der Feldtruppen, in Anſpruch genommen. Infolgedeſſen mußten auch hier andere Schulgebäude doppelt belegt und der Unterricht auf 30 Kurzſtunden beſchränkt werden, Maßnahmen, die die Erteilung eines ordentlichen Unterrichts in erheblicher Weiſe beeinträchtigten. Oſtern 1920 begann der Abbau der Vorſchulklaſſen der Lyzeen in der Weiſe, daß die unterſten Klaſſen keine Schülerinnen mehr aufnahmen. Die Reifeprüfung an den mit der Auguſte⸗Viktoria⸗ und Fürſtin Bismarck⸗ Schule verbundenen Studienanſtalten beſtanden in der Berichtszeit Schülerinnen: 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1 Onern] Meich.] Oſtern] Mic. I olern miich. I Olern mie. Iclern Nich. I Qltern Anſtalt . 18 6 18 2 23 —— 2⁰ — 25 —— 16 -——]- —] 14 2 4. Städtiſche Eliſabethſchule. Die Mädchenmittelſchule (früher Bürgermädchenſchule) führt ihren jetzigen Namen ſeit März 1916. Die Zahl der Schülerinnen betrug zu Beginn des Sommerhalbjahres: 1915 1916 1917 1918 1919 1920 701 733 739 750 782 760 Michaelis 1917 wurde in den 3 oberen Klaſſen Engliſch als Wahlfach verſuchsweiſe ein⸗ geführt und in Oſtern⸗ und Michaeliskurſe ausgebaut. Die Klaſſe 1 M mußte 1919, die 5 M 1920 geteilt werden. Die durch das Ausſcheiden des (inzwiſchen verſtorbenen) Reltors Graßmann erledigte Rektor⸗ ſtelle wurde durch die Wahl des Rektors Karutz von der 18. Gemeinde⸗Mädchenſchule wieder beſetzt. 5. Gemeindeſchulen, Hilfsſchulen, Schwerhörigenſchule und Schulkindergärten. Auf Anordnung des Miniſters für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung verfügte die Regierung zu Potsdam 1919, daß eine Reihe offener Stellen bis auf weiteres freizuhalten ſind zur Unterbringung von Lehrkräften aus den abgetretenen oder beſetzten Gebieten. Die Fürſorgeſtelle des Provinzial⸗Schulkollegiums überwies 18 Lehrer und Lehrerinnen zur kommiſſariſchen Verwaltung freier Stellen. Die der Regierung zum Vorſchlag gebrachte Neu⸗ wandlung der Hauptlehrerſtelle an der Schwerhörigenſchule in eine Rektorſtelle fand am 1. Juli 1920 die behördliche Genehmigung. Während der polttiſchen Unruhen von November 1918 bis September 1910 wurden viele Schul⸗ häuſer mit Militär belegt. Der Unterricht ließ ſich jedoch durch Zuſammenlegung je zweier Gemeindeſchulen notdürftig aufrecht erhalten. Betreffs der wä rend dieſer Zeit an ſtädtiſchem Eigentum entſtandenen erheb⸗ lichen Schäden ſchweben Verhandlungen mit der Militärverwaltung wegen Erſatzleiſtung. Zur Linderung der Wohnungsnot wurden die Mietsſchulhäuſer Lützower Str 3, Lützower Str. 1)2 und Bismarckſtr. 5/51 ganz für Wohnzwecke zur Verfügung geſtellt, ferner in den Mietſchulhäuſern Bismarckſtr. 49, das Hinterhaus nebſt einer Wohnung und im Mietſchulhauſe Spreeſtr 3%0 mit zwei Wohnungen. Oſtern 1919 wurde der inzwiſchen fertiggeſtellte Mädchenflügel des Schulhauſes Kamminer Str. 16“¾17 bezogen, und zwar vor⸗ läufig von der Realſchule II, während in dem Knabenflügel ſchon ſeit Michaelis 1917 die Gemeindeſchule 35 untergebracht iſt. Das Schulhaus Oranienſtr. 13, 15. das ſeit November 1914 der Militärverwaltung als Lazarett überlaſſen war und ſpäter von ihr für andere Zwecke (Kaſerne) benutzt wurde, wurde Ende Mai 1919 ſeräumt und nach den umfangreichen Ausbeſſerungsarbeiten im September/Oktober 1919 von den Gemeinde⸗ chulen 31 und 32 bezogen. Dorthin wurde auch der Kindergarten Lützower Str 3 verlegt. Das Mietſchul⸗ us Krumme Str. 89 wurde vom 1. 10. 1920 ab nicht mehr weiter gemietet. Der Schulhof der Gemeinde⸗ chule 5, Kaiſerin⸗Auguſta⸗Allee 74, wurde vorläufig durch ein danebenliegendes ſtädtiſches 27 um 470 qm vergrößert. Aus geſundheitlichen Gründen wurden die Schuldienerdiennwohnungen in den Ge⸗ meindeſchulen 8, Goetheſtr. 22 und 19, Bleibtreuſtr. 42, teilweiſe aus dem Kellergeſchoß in das 1. . verlegt. Die im Schulhauſe Hallerſtr. 3/4 untergebrachten 3 Hilfsſchulklaſſen wurden 1919 nach dem Schul⸗ hauſe Kamminer Str. 16%17 verlegt. Anfang November des gleichen Jahres wurde im Hauſe Bismarckſtr. 49 eine Sammelklaſſe für beſonders ſchwachfinnige Fufeſchlanber eröffnet, die der Hilfsſchule I angegliedert iſt. Diejes chulhaus mußte jedoch 1919, bis auf 2 Räume zum Handfertigkeitsunterricht, für Wohnungs⸗ zwecke zur gung geſtellt werden.