— 64 — wurde Oſtern 1919 ein wahlfreier engliſcher Unterrichtskurſus eingerichtet; Michaelis 1919 und Oſtern 1920 wurden je ein weiterer Kurſus für Knaben angegliedert. Die Mädchen der A⸗Klaſſen nahmen an dem Kurſus der ſtädtiſchen Eliſabethſchule teil. In der Berichtszeit fanden für die im letzten Schuljahre ſtehenden Kinder der Gemeindeſchulen im Juni je 2 Vorſtellungen im Deutſchen Opernhauſe und im Winterhalbjahr je 4 Aufführungen im Schillertheater ſtatt. Der Beſuch des Zoolo⸗ giſchen Gartens, des Aquariums und des wiſſenſchaftlichen Theaters der Urania wurde in demſelben Umfange wie in der Vorkriegszeit gepflegt. Für die Schüler und Schülerinnen der Gemeindeſchulen wurden 1919 und 1920 je 2 Jugendkonzerte unter Leitung des Muſikdirektors Hutſchenreuter abgehalten, dem 4 der Muſik unter den Gemeinde⸗ und Fortbildungsſchülern jährlich 500 ℳ über⸗ wieſen wurden. Der Schwimmunterricht, der 1915 ausgeſetzt worden war, wurde 1916 wieder in 4 Doppelkurſen für Knaben und Mädchen aufgenommen. Wegen des Kohlen⸗ mangels mußte die Schwimmhalle im Laufe des Winters 1916/17 geſchloſſen werden und der letzte Kurſus ausfallen. Bis zum Schluß der Berichtszeit konnte der Schwimmunterricht nicht wieder aufgenommen werden. Aus dem gleichen Grunde konnte der Betrieb der Brauſe⸗ bäder in den Gemeindeſchulen 1—30 im Jahre 1918 nicht voll aufrechterhalten werden; in den beiden letzten Jahren mußte er vollſtändig eingeſtellt werden. Als Erſatz wurde den Gemeindeſchülern die unentgeltliche Benutzung des Brauſebades der ſtädtiſchen Volksbade⸗ anſtalt geſtattet. Trotz des Krieges wurden die Jugendſpiele in der Berichtszeit in dem bis⸗ herigen Umfange fortgeführt. Die im Jahre 1917 an vier Gemeindeſchulen wegen Ausfalls des Turnunterrichts eingeführten,verbindlichen Spielnachmittage während der ESammermonate ſind ſeit 1918 für alle Gemeindeſchulen, Hilfsſchulen, die Schwerhörigen⸗ und Eliſabethſchule zu Pflichtveranſtaltungen gemacht worden. Im Sommer 1920 wurden zwei weitere Spielplätze an der Krumme Straße und Kaiſerin⸗Auguſta⸗Allee in Benutzung ge⸗ nommen. Spielfeſte wurden in den Jahren 1915—1918 unter Beteiligung von Gemeindeſchülern veranſtaltet. In den Wintermonaten wurden wie früher auf mehreren ſtädtiſchen Spielplätzen Eisbahnen eingerichtet und den Gemeindeſchülern unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Zufolge vertraglicher Vereinbarung mit dem Pächter hatten die Schulkinder zu der Eisbahn auf dem Lietzenſee gegen die geringe Gebühr von 5 § Zutritt. Ferienwanderungen fanden 1915—1918 nicht ſtatt und wurden erſt im Jahre 1919 wieder aufgenommen. In den beiden letzten Berichtsjahren wurden mit 132 Kin⸗ dern ſechstägige Wanderungen in die Mark, nach Thüringen und nach Rügen, in den Harz und ins Rieſengebirge unternommen. Außerdem wurden mit 232 Knaben und 312 Mädchen kürzere Wanderungen veranſtaltet. Ferienunterricht für die im Monat Juni in die Ferienkolonien entſandten Kinder wurde erſt in den letzten beiden Berichtsjahren wieder als Nachhilfeunterricht in Deutſch und Rechnen erteilt. In 7 (1919) bzw. 5 (1920) gemiſchten Klaſſen wurden ins⸗ geſamt 233 bzw. 142 Kinder unterrichtet. Die vor dem Kriege eingerichteten Arbeits⸗ ſtunden im Winter kamen in Fortfall, da mit der Einrichtung der Kriegskinderhorte aus⸗ reichender Erſatz dafür geſchaffen wurde. Schulfrüh ſt ück. Da infolge der Kriegsverhältniſſe die Beſchaffung der früheren Milchmenge ( 1 pro Kopf) nicht mehr möglich war, wurde den Kindern zum Frühſtück eine Mehlſuppe und eine Schrippe verabfolgt. Anfangs wurden täglich 800—900, von 1917—1919 jedoch täglich im Durchſchnitt 1100 Portionen verteilt, in der Zeit vom 1. April—30. Sep⸗ tember 1920 rd. 1020 am Tage. Es betrug 8 im Jahre 2 1915 1916 1920 die Zahl der Portionen rd.. 186 000] 165 000/ 244 000/ 258 000 260 000] 108 350 der Koſtenaufwand.... ʒ 13 7 13 000 24 3006 21 ⸗ 25 000 27 000 Die Lieferung des Frühſtücks übernahm der Vaterländiſche Frauenverein gegen Erſtattung der Selbſtkoſten. Sch ulärzt e. In den Jahren 1918 und 1919 wurde je ein Schularzt neu an⸗ geſtellt, ſo daß die Zahl der Schulärzte am Schluſſe der Berichtszeit 22 betrug. Den in der Berichtszeit tätigen 18 Schulhelferinnen wurden vom 1. Juni 1917 ab die Arbeiten der Schulſchweſtern übertragen. In ihrer Tätigkeit wurden ſie von 18 Gehilfinnen unterſtützt. Im Jahre 1919 wurden 5 durch Verpflichtung auf Privatdienſt⸗ vertrag in den ſtädtiſchen Dienſt übernommen. Dem Verein Jugendheim, der die Helferinnen ſtellte, wurde ein jährlicher Zuſchuß gezahlt, und zwar je 2000 ℳ für die Zeit 1915—1917, 14 750 ℳ im Jahre 1918 und 15 600 im Berichtsjahr 1919. , e,,