— 68 — nahmen. Von den Schülerinnen der Mädchenfortbildungsſchulen kamen rd. 90 % aus Volks⸗ ſchulen, der Reſt zu gleichen Teilen aus höheren und Mittelſchulen. 23 Für den Haushaltungsunterricht erhielt die Schule ein Geländeſtück am Fürſtenbrunner Weg zugewieſen, die Gartenbauklaſſe ein Geländeſtück am Platz D. Infolge der reichen Ernte der Gartenbauklaſſe konnte der Kochunterricht auch im Winter durchgeführt werden. Statt Gartenbau wurde in den letzten Wintern Baſtelarbeit mit gutem Erfolge gelehrt. Der Verſuch, Schnellkurſe für Schreibmaſchine einzurichten, mußte aufgegeben werden. Die Schülerinnen der Hauswirtſchaftsabteilung betätigten ſich in den Wintern als Hoſpitantinnen der Kindergärten und Säuglingsheime. Zur Förderung der Jugendpflege dienten Geſang⸗, Turn⸗ und Schwimmunterricht und Spielnachmittage. Die Lehrmittelſammlung wurde bedeutend vergrößert und 1917 in das Schulhaus Bismarck⸗ ſtraße 21 111 verlegt. 8 Ein größere Anzahl von Schülerinnen erhielt nach Maßgabe der bewilligten Mittel Freiſtellen oder Schulgeldermäßigung. An würdige bedürftige Schülerinnen kamen in jedem Halbjahre Stipendien von je 20 ℳ monatlich zur Verteilung. Die Winterfeldſtiftung ſtellte 1917—1920 insgeſamt 1735 % für erholungsbedürftige Schülerinnen zur Verfügung, wovon 61 Schülerinnen Beihilfen zum Erholungsaufenthalt erhielten. Dieſen Zwecken floſſen die für die Jugendpflege bewilligten Mittel des Haushaltsplans der Schule (1919 — 300 ℳ 1920 — 500 %%) zu; teilweiſe gaben auch die Eltern Zuſchüſſe zum Erholungsaufenthalt. Anderen Schülerinnen konnte ſeit 1919 durch Vermittlung des ſtädtiſchen Arbeitsamtes ein mehrmonatiger Landaufenthalt verſchafft werden. Die Auswahl der Erholungsbedürftigen traf ſtets die Schulärztin. Die Schülerinnen wurden in den Heimen des evangeliſchen Ver⸗ bandes zur Pflege der weiblichen Jugend Deutſchlands untergebracht. Das Deutſche Opernhaus und das Schillertheater wurden alljährlich einmal beſucht. Die Schule wurde häufig von Vertretern auswärtiger Schulen beſichtigt. Die Geſamtkoſten (ungerechnet die bauliche Unterhaltung) betrugen: im Jahre Geſamtausgaben Schulgeld⸗Einnahmen Nettoausgaben 1 2 E —2 E 12 1 2918 . 171 496 73] 5 930 00 165 566 73 1916. 179 897 86 5 937 00 173 960 86 2912.- 178 670 67 7 086 00 171 584 67 1518. 205 192 00 23 208 25 181 983 75 1923. „ 379 922 55 27 105 00 302 817 75 c) Die Städtiſche Gewerbeſchule. Die Klaſſen der gewerblichen Pflicht⸗ fortbildungsſchule bilden den Uebergang zu den Gehilfenklaſſen der Gewerbeſchule. Soweit Gehilfen⸗ und Meiſterunterricht an der Gewerbeſchule erteilt wird, ſind auch Ergänzungsklaſſen für Lehrlinge oimgegliedert. Die 1917 durch Einführung des perſpektoriſchen Zeichnens für das Metallgewerbe und Modellarbeiten und Freilichtſkizzen für die Baugewerbe verbeſſerten Lehr⸗ pläne unterliegen zur Zeit einer Umarbeitung. Während des Krieges ging die Zahl der Schüler, namentlich der älteren, infolge von Einberufungen zum Heeresdienſt und Beſchäftigung in der Kriegsinduſtrie ſtark zurück. Nach dem Kriege konnte eine größere Anzahl von Anmeldungen zuletzt nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden, weil die Räume nicht ausreichten und der Schulbetrieb ſich in den Grenzen der bewilligten Mittel halten mußte. Die Schülerzahl betrug: — 2 — Schulhalbjahr 1913 1916 1917 1918 1919 1920 Sommer... 202 173 182 275 423 596 iuter. 190 198 250 302 673 — An der Schule beſtanden Abteilungen für Metallgewerbe, Mechanik und Elektrotechnit, Baugewerbe, Schuhmacher, Schneider, Gärtner, Buchbinder, Klempner, Wagenbauer und Schiffer (dieſe nur während der Winterliegezeit der Schiffahrt), die dem Berufe nach auf 4 Lehrlings⸗, 7 Gehilfenklaſſen, 1 Meiſter⸗ und 1 Tagesklaſſe für das Metallgewerbe, 1 Beuth⸗ klaſſe, 1 Tages⸗ und Abendklaſſe für Bauhandwerker, 1 Wagenbauklaſſe, 1 Gärtnerfachklaſſe, 1 Schneiderfachklaſſe, 3 Klaſſen Projektionszeichnen und 1 Klaſſe für mathematiſche Uebungen verteilt waren. Seit dem Sommer 1915 nahmen auch kriegsbeſchädigte Metallarbeiter, Bauhandwerker, Kaufleute und Büroangeſtellte am Unterricht teil. Eine Anzahl von Schülern beſuchte die Gewerbeſchule, um ſich für das Gewerbelehrerſeminar vorzubereiten oder ſich der Prüfung zur Aufnahme in der Baugewerkſchule zu unterziehen. Der Werkunterricht für Schuhmacher wurde ſo ausgebaut, daß neues Gebrauchsſchuhzeug und orthopädiſches Schuh⸗ werk hergeſtellt werden konnte. Die Buchbinderwerkſtatt iſt mit den notwendigen Apparaten und Werkzeugen ausgeſtattet und leiſtet recht Gutes. Das Verhältnis zwiſchen Induſtrie und Handwerk einerſeits und der Gewerbeſchule andererſeits war das denkbar beſte. Verſchiedene Klaſſen beſichtigten die Einrichtungen größerer