— 105 Über den Umfang der von der Säuglingsfürſorge während der Berichtszeit erfaßten Kinder im 1. Lebensjahre geben nachſtehende Zahlen Aufſchluß. Es betrug die Zahl der geſtorbenen Säuglinge behandelten e ausgeſchiedenen im . Bera⸗ aufgenommenen 5 % d leich⸗ Säugl in 1 % der gleich Jahre glumge ſ tungenſ Säuglinge SWuglnche überhaupt zeitig Lebenden ehelich unehel. ehelich unehel.] ehelich unehel.] ehelich unehel.] ehelich unehel. 1915 3 399 989 56 247 ] 2 055 660 2 267 699 60 34 — — 1916 2 781 816 45 546 1 701 553 1 754 572 94 66 5,29 11,53 1917 2 660 637 41 767 1 702 425 2 035 504 30 96 6,44 15,96 1918 1 2921 567 46 415 ] 1 797 379 1 671 388 82 23 6,90 13,94 1919 3 570 604 46 844] 2 342 437 1 885 389 84 22 6,84 13,41 5. Die Kürforgeſtelle für Alkoholkranke. Während der Kriegszeit wurde ein erheblicher Teil der Fürſorgepatienten zum Heeresdienſt eingezogen; die Familienfürſorge trat infolgedeſſen in den Vordergrund. Die Verbindung zwiſchen der Fürſorgeſtelle und den Familien wurde durch die recht zahlreichen Familienbeſuche der Fürſorgeſchweſtern aufrechterhalten. In den Sprechſtunden fand nicht nur ärztliche Beratung ſtatt, ſondern es kamen auch vielfach andere, die Patienten unmittelbar berührende Fragen des täglichen Lebens zur Beſprechung. Bei wirtſchaftlichen Nöten konnten aus laufenden Armenmitteln vorübergehende Unterſtützungen gewährt werden. Durch die Ein⸗ ſchränkung der Erzeugung und des Verbrauchs alkoholiſcher Getränke wurde die Tätigkeit der Fürſorgeſtelle weſentlich unterſtützt, und in einer großen Zahl von Fällen konnten ehedem erfolglos behandelte Trinker nüchtern leben und regelmäßig arbeiten. Dem Guttemplerorden, dem am Schluſſe der Berichtszeit 20 Männer und 12 weibliche Fürſorgepatienten angehören, wurden während der Berichtszeit zahlreiche Fälle überwieſen. In ſteigendem Maße wird die Fürſorgeſtelle neben den Trinkern auch von Pſychopathen, Geiſtes⸗ und Nervenkranken auf⸗ geſucht. Es betrug im Berichtsjahre 1. Halbiahr 1015 ſ o16e 1012 101s 119 122 Der Anfangsbeſtand: Männer 460 400 412 406 395 393 Frauen 22 21 56 59 59 54 56 Der Zugang: Männer 45 12 11 2 18 f Fraucn 11 3 221 37 2 — Die Ausgabeee. 4117 ] 4371 4365 3894 ] — 4 — 6. Die geratungsſtelle für Geſchlechtskranke. Mit Rückſicht auf die durch den Krieg vermehrten Gefahren der Verbreitung der Geſchlechtskrankheiten wurde durch Gemeindebeſchluß vom 30. 11./. 12. 1915 der Einrichtung einer beſonderen Beratungsſtelle im Krankenhauſe Kirchſtraße zugeſtimmt. Die Grundſätze der Beratungsſtelle ſind die gleichen wie die der ſchon beſtehenden Einrichtungen der Ge⸗ ſundheitsfürſorge; nur Beratung, keine Behandlung; Zuſammenarbeit mit allen in Frage kommenden Organiſationen durch gegenſeitige ÜUberweiſung; Heranziehung und regelmäßige Geſundheitsüberwachung aller Erkrankten und ihrer Angehörigen ſowie Belehrung darüber, wo ſie Behandlung finden. Ein Viertel der Koſten erſtattet die Landesverſicherungsanſtalt Brandenburg gegen die Verpflichtung, die von ihr überwieſenen Perſonen unentgeltlich zu unterſuchen und zu beraten. Die Beratungsſtelle wurde am 1. Jannar 1916 eröffnet. Am 1. 10. 1917 wurde eine zweite Abendſprechſtunde eingerichtet, die einen er⸗ höhten Beſuch der Beratungsſtelle zur Folge hatte. In den letzten Monaten des Jahres 1918 — während der Demobiliſation wurden täglich von 12—1 Uhr Sprechſtunden abgehalten, um den zahlreichen, aus dem Felde zurückkehrenden und durch Berlin marſchierenden Soldaten Gelegenheit zu geben, ſich Rat zu holen. Der Rückgang der Beſucherzahl ſeit 1919 hat ſeinen Grund hauptſächlich darin, daß die Patienten es vorziehen, ſich in der Poliklinik des Krankenhauſes beraten und zugleich behandeln zu laſſen. Durch energiſches Zuſammen⸗ arbeiten mit der Poliklinik hat ſich die günſtige Wirkung der Beratungeſtelle inſofern erhöht, als ſte die Möglichkeit und Befugni⸗ hat, ſäumige Patienten zur Nachunterſuchung evtl. Wiederaufnahme der Behandlung zu peranlaſſen und von dieſer Befugnis auch den Patienten der Poliklinik gegenüber Gebrauch macht. Beſprechungen mit der Ortskrankenkaſſe Charlotten⸗ burg über die Beratung der der Kaſſe angehörenden Geſchlechtskranken führten zu der Verein⸗ barung, daß die Kaſſe unmittelbar jeden Geſchlechtskranken, von dem ſie Kenntnis erhielt, melden ſollte. Der Erfolg der Abmachung war, daß wenigſtens die arbeitsunfähig Ge⸗ ſchriebenen einer ſtändigen Kontrolle unterworfen wurden, während über arbeitsfähige Ge⸗ ſchlechtskranke zumeiſt auch die Kaſſe nichts erfährt. Die ärztliche Unterſuchung wurde durch den Arzt der Beratungsſtelle mit Unterſtützung eines Aſſiſtenzarztes des Krankenhauſes Kirchſtraße ausgeführt. 2 2. 14 4