— 108 — 10. Die Bolhsbadeanſtalten. Am 15. Juli 1915 wurde die Zweigſtelle Danckelmannſtraße 47 wegen Einberufung der Angeſtellten zum Heeresdienſt geſchloſſen und erſt am 7. Februar 1919 wieder in Betrieb geſetzt, hauptſächlich um die Hauptanſtalt zu entlaſten. Der Betrieb der Schwimmhalle in der Hauptanſtalt mußte infolge Kohlenmangels mit dem 12. Februar 1917 bis auf weiteres eingeſtellt werden⸗ Die Benutzung der Wannen⸗ und Brauſebäder ſteigerte ſich infolgedeſſen ganz erheblich. Bei Beginn der Demobilmachung im November 1918 wurde als Maßnahme zur Seuchenverhütung in der Schwimmhalle eine Entlauſungsanſtalt eingerichtet und den heimkehrenden Truppen wie auch den Einwohnern Charlottenburgs zur Verfügung geſtellt. Die Benutzung ließ jedoch bald nach, ſo daß ſie am 14. 4. 1919 geſchloſſen werden founte. Nach wiederholten Anträgen erklärte ſich die Kohlenſtelle Groß⸗Berlin damit ein⸗ verſtanden, daß für den Betrieb der Halle wieder Kohlen verwendet wurden, und ſo konnte das Schwimmbad am 8. Juli 1919 wieder eröffnet werden, mußte aber in der Zeit vom 1. Dezember 1919 bis zum 25. Mai 1920 wegen Kohlenmangels wieder geſchloſſen gehalten werden. Seitdem beſſerte ſich die Kohlenverſorgung allgemein, ſo daß der Betrieb des Schwimmbades bis zum Schluß der Berichtszeit ungeſtört durchgeführt werden konnte. Nachdem ſchon zu Beginn des Jahres die Bäderpreiſe unweſentlich erhöht waren, nötigte die außerordentliche Steigerung aller Ausgaben zur weiteren beträchtlichen Preis⸗ erhöhung der Bäder. Es werden nunmehr erhoben: für Wannenbäder 1 ℳ, für Brauſebäder 5,)0 %ℳ, für Schwimmbäder für Perſonen über 14 Jahre 0,80 ℳ und für Kinder 0,40 %/l, für Wannenbäder für Kinder (Zuſchlagkarten) 0,40 ℳ. Da die beiden Badeanſtalten infolge der ſteigenden Inanſpruchnahme nicht mehr ausreichten, beſchloſſen die ſtädtiſchen Körper⸗ ſchaften im Juni 1919 durch einen weiteren Anbau der Anſtalt Krumme Straße 10 die Zahl der Wannen von 41 auf 8: zu erhöhen und auf dem Schulgrundſtück in der Kamminer Straße eine Zweiganſtalt mit ungefähr 50 Wannen und 40 Brauſen zu errichten. Beide Bauten konnten jedoch aus Mangel an Bauſtoffen nicht ausgeführt werden. Während der Berichtzeit wurden . Im Japre 1915 1916 191 1918 ] 1019 1229 gebührenpſlichtige Bäder verabfolgt . . 371 531f 334 758 204 254 200 812] 533 188] 301 474 gebührenfreiee 6 030 7 285 3 72 1 449] 2 703 2 279 zuſammen 377 561 ] 342 043] 207 974] 271 261] 535 891 303 753 an Gebühren für Bäder vereinnahmt 79 871 73 952 49 700 65 721] 120 827 210 903 Die Ausgaben betrugen. % 118 644] 119 663] 136 706 ] 174 721] 476 979 ] 645 746 Die gebührenfreien Bäder (Brauſe⸗ und Wamnenbäder) wurden an Gemeindeſchulkinder, Orts⸗ arme, Hoſpitaliten und Pflegekinder abgegeben. Bedürftigen Gemeindeſchülern wurden all⸗ jährlich in ſteigendem Umfang Freikarten zur Benutzung von Brauſebädern zur Verfügung geſtellt, ebenſo den Pflegerinnen des Hauspflegevereins Charlottenburg Freikarten für Wannenbäder. An Heeresangehörige wurden bis Ende Dezember 1918 unentgeltlich Bäder verabfolgt, die in obenſtehenden Zahlen nicht einbegriffen ſind. Die gebührenpflichtigen Bäder verteilten ſich wie folgt: — 4 7 26 — f IIf 6 ES= e e 4 e Schwimmbäder für Bage Bäder arten für DUahr männl. weibl. männl. weibl. Eꝛwachſene Kinder unt. 14 I.] männl. weibl. Perſonen Knaben Mädch. Perſonen männl. weibl. anaben Mädch. Perſonen Hauptanſtalt 1917] 76 262 80 000 20 2329 39 858 5 776 116 140 88 114 1918 ] 111 292 96 700 233 44 623 4 600 155 915] 103 699 1915] 52 447] 56 257] 349 4316 38 635] 1 651 57 138 36 838/ 68 146 216 715 137 090 6 2137 69 576] 5 278 — .— 19 09 245 171 1916 60 894 65 129 313 3565 35 159 1 445 43 349 26 121 65 863] 205 578 129 180 44 203 289 789 155 548 1919 ] 132 70 104 46 — — 38 208 27 904 105 405 37 00 1920⸗)] 59 916 47 626 954 33 756 3 504 33 495 Zweigſtelle 1915 4 130 4349] — ] — 1 8406 841] — 1 — 1 12 536] 5 100 1916 — F — — — 14 — 1 — — — — — — 1917 Kr K — — — — — — — — — — 1918] 28809 2985 — 3 620 704 — — — 4 509 zà 689 1919] 21 644 22 616 — 265 36 082 72411 — 327126 30 125 N 288 16 577] 2514 — — 1 — j 26 038 12 881 1920] 9 461 9 900 Vom 1. 4—30. 9. 1920 —