— — — 110 — 12. pie näptirche Schulzahnklinih. Im Laufe des Krieges litt der Betrieb der Schulzahnklinik unter der ſchwächeren Beſetzung des Perſonals, der häufigen Schließung der Schulen infolge Kohlenmangels und den auf die Revolution folgenden Unruhen und Verkehrsſtreiks. Aus Mangel an Zeit konnten Mütter häufig die jüngeren Kinder nicht zur Schulzahnklinik bringen; die älteren Kinder ſtanden auch ſchon häufig im Berufsleben und ſuchten die Klinik nur unregelmäßig auf. Erſt im Laufe des Jahres 1919 wurde der Betrieb der Schulzahnklinik wieder regelmäßiger. Seit dem 15. Auguſt 1920 iſt die Klinik wieder vollſtändig beſetzt, und zwar mit einem Leiter, je 2 Aſſiſtenten und Schweſtern. Bei den wieder regelmäßig vorgenommenen Schulunter⸗ ſuchungen ergab ſich ein durchweg guter Zuſtand der Zähne, ein Zeichen dafür, daß die Beleh⸗ rungen über eine zweckmäßige Zahnpflege allmählich beſſer befolgt wurden. Im Laufe des letzten Winters hielt der Leiter der Klinik gelegentlich der Elternabende belehrende Lichtbild⸗ vorträge, die wiederholt werden ſollen. Die Ausgaben für den Betrieb der Schulzahnklinik betrugen iumn Jahre- 1915. 1916 1917 1918 1919 1920 8 1. Halbjahr V. . . 419829 17 247 20 712 19 323 31 078 29 814 Beſuch und Leiſtungen der Schulzahnklinik werden durch folgende Zuſammenſtellung ver⸗ anſchaulicht: Geſamtzahl , Davon waren] Zahnärztlich Davon e Jahr ve⸗ Gemeinde⸗ den Kontroll⸗] rei von Zahn⸗] behandelt i Ziehen der 2 Etalanen Ines u. ] Reini⸗ * ſchulkinder ſ beſichtigungen] krankheiten wurden 1. Mal en ullunßen von gung „1 n As,] ans Aup-] ana, Müb,] Mih- venden] mch⸗veden muc-peden] der Knaben Mädchen 44 — Aet 11— ben n vben chen Zähne Zähnen Zähnen Zäyne 1 1915 13 998 13 958 3503 9017 807 767 5928 7137 1 910 8288 1719 8433 6815] 365 771] 40 1916 14 111 13 998 2896 3151 309 303 2037 2368 152 1743 4030 1280 2418 3902] 78 847] 13 1917 13 744 13 640 5363 6387 704 680 4115 5209 2517 3058 6377 999] 5352 4565] 93 820] 401 1918 13 198 13 280 5775 4202 861 890 2282 4125 1841 2199] 5786 832 5177 4890] 204 710] 305 1919/20] 12 865 12 605 ſ8827 8328] 2203 1978 4100 6351 2824 3330] 6835 677 7021 6484] 476 1696] 108 13. Das ſtädtiſche Ambulatorium für Hals-, Maſen- und Ohrenkranke. Der Wirkungskreis des im Mai 1913 angeſtellten Stadt⸗Spezialarztes für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkranke hatte ſich von Jahr zu Jahr derartig vergrößert, daß auf Gemeinde⸗ beſchluß vom 11. 3./29. 3. 1920 die Errichtung eines Ambulatoriums für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkranke beſchloſſen wurde. Die Eröffnung erfolgte im April 1920 in den Räumen der Schulzahnklinik Bismarckſtr. 22. Die Behandlung erfolgt koſtenlos. Zugelaſſen werden Armenkranke und bedürftige Schulkinder. Die werktäglich von 9—10 Uhr vormittags an⸗ geſetzren Sprechſtunden dehnten ſich infolge der ſtarken Inanſpruchnahme bis gegen 12 Uhr aus; es wurden täglich mindeſtens 40 Patienten behandelt. Die Leitung und ärztliche Tätig⸗ kett liegt in den Händen des bisherigen Stadt⸗Spezialarztes Prof. Dr, Barth, dem zur Hilſeleiſtung eine nebenamtlich tätige Schweſter ſowie die Schweſter der Fürſorgeſtelle für IIlloholkranke beigegeben ſind. Die Koſten der erſten Einrichtung betrugen 8456 ℳ; an laufenden Koſten ent⸗ ſtanden bis zum Schluß der Berichtszeit (1. 4. bis 30. 9. 1920) 5598 . 14. Die Ichulſpeiſung. Seit November 1916 wurde zunächſt verſuchsweiſe in einzelnen, ſpäter allgemein in allen ſtädtiſchen Schulen an eine größere Anzahl Kinder gegen geringes Entgelt ⅝ Liter Kalao verabfolgt. Im Winter 1917/18 wurde anſtatt Kakao 4 1 Buchweigenmeßlſuppe und ſpäter Erbsmehl⸗ und Morgentrankſuppe, im Winter 1918/19 für 10 5 1 Suppe aus verſchiedenen Nährmitteln ausgegeben. Die höchſte Tagesausgabe überſtieg 16 000 Por⸗ tionen, übrigbleibende Portionen wurden an unbemittelte Kinder verteilt. Die 1914 als Kriegsmaßnahme geſchaffene „ermehrte Schulſpeiſung“, die bis 1915 insgeſamt 1025, von 1916 ab 1045 Kindern zugute kam, wurde auch nach Kriegsſchluß infolge der ſich ergebenden zwingenden Notwendigkeit zu einer dauernden Ein⸗ richtung gemacht. Infolge der ſtetig fortſchreitenden Teuerung mußte die an den Verein „Jugendheim“ zu zahlende Vergütung für eine Portion Mittageſſen wiederholt erhöht wer⸗ den; ſie betrug am Schluß der Berichtszeit 1,66 .. 1. 4. 1919 bis 30. 9. 1920.