3 weil für das nun herzuſtellende Bild die e mehr hinderlich als förderlich iſt. Denn er großen Fläche, welche durch die Drehbühne eingenommen wird, iſt es nur in beſchränktem Maße möglich, auch noch gleichzeitig diejenigen Vorrich⸗ tungen anzubringen, als Freifahrten, Gitterzüge, Verſenkungen uſw., welche für die Herſtellung des Bühnenbildes ohne Verwendung der Drehſcheibe un⸗ erläßlich ſind. Ein dritter Nachteil der Drehvorrichtungen iſt der, daß die Szene um die Höhe des Sehnenbogens hinter dem Vorhang weiter zurückliegt, als ſonſt. während es grade erwünſcht iſt, daß die Szene möglichſt weit vorn angeordnet werden kann. Schließlich wird der Betrieb auch dadurch un⸗ verhältnismäßig koſtſpielig, daß für die auf der Dreh⸗ bühne herzurichtenden Szenen zu jedem Theaterſtück beſondere Dekorationen angefertigt werden müſſen. Das liegt hauptſächlich daran, daß die Rücken an Rücken auf der Drehſcheibe aufzubauenden Szenen ſo wenig Tiefe haben. daß eine etwa erforderlich werdende größere Tiefe der einen Szene nur auf Koſten der im Rücken derſelben aufgebauten Szene erreicht werden kann. Dieſes Ineinanderreichen der einzelnen Szenen erfordert immer die Anfertigung beſonderer Dekorationen, die für andere Stücke ſchwer wieder verwendbar ſind. Dieſer letztere Nachteil iſt auch wieder ganz be⸗ ſonders für das Schillertheater von Bedeutung, ein⸗ mal weil es nicht dauernd dieſelben Stücke gibt und zweitens weil es darauf angewieſen iſt, ſeine vor⸗ handenen Dekorationen auf ſeinen mehreren Bühnen gleichmäßig benutzen zu können. Dieſer vielen Nachteile wegen erſcheint es in der Tat nicht angebracht, für unſer Schillertheater eine Drehbühne einzurichten, zumal der Hauptvorteil der Drehbühne, die Verkürzung der Pauſen, auch noch durch andere Mittel nahezu in demſelben Maße er⸗ reichbar iſt. Solche Einrichtungen zu treffen, wird nun von ſeiten der ausführenden Firma Heilmann und Littmann in Vorſchlag gebracht, bezüglich derer im einzelnen auf den beigefügten Bericht der Firma vom 23. Dezember 1905 verwieſen wird. Die darin aufgeführten Einzelheiten verfolgen alle den Zweck, die techniſche Bühneneinrichtung möglichſt zu vervoll⸗ kommnen, entſprechen alſo, wie oben ausgeführt, dem Sinne des Beſchluſſes vom 6. Dezember 1905. Um aber auch dem Wortlaut desſelben zu genügen, er⸗ ſuchen wir den Beſchluß in der Faſſung unſeres heutigen Antrages umzuändern. 2 Charlottenburg, den 5. Januar 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Schliemann. III. 3892. 2