—— 19 — Dor lagen für die Itadtverordneten⸗Verſammlung zu Charlotten 10 9 Tagesordnung Nr. 2 Druckſache Nr. 11. Bericht des Ansſchuſſes über die Vorlage betr. Spende zur ſilbernen Hochzeit der Kaiſerlichen Majeſtäten (Druck⸗ ſache Nr. 4). Verhandelt Charlottenburg, den 22. Januar 1906. Anweſend: 2 Stadtv.⸗Vorſteher Roſenberg, Vorſitzender, Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann, ſtellv. Vorfitzender, Stadtv. Dr. Bauer, Dr. Hubatſch, Dr. Lands⸗ berger, Liebe, Proskauer, Rackwitz, Dr. Roſe, Dr. Spiegel, Vogel, Dr. Zepler. Seitens des Magiſtrats: Oberbürgermeiſter Schuſtehrus, Bürgermeiſter Matting, Stadtrat Samter, Aſſeſſor Dr. Ruehl. Entſchuldigt: Stadtv. Dr. Frentzel. Nicht anweſend: Stadtv. Dr. v. Liszt, Dr. Mommſen. Der Antrag des Magiſtrats vom 5. Januar 1906 — III 3512 — lautet wie folgt: 1. Anläßlich des Feſtes der ſilbernen Hochzeit Seiner Majeſtät des Kaiſers und Königs und Ihrer Majeſtät der Kaiſerin und Königin ſoll einer Stiftung zur Begründung einer Muſter⸗ anſtalt zur Bekampfung der Säuglingsſterblich⸗ keit aus dem ſtädtiſchen Grundbeſitz ein Grund⸗ ſtück von 12500 am unentgeltlich zum Eigen⸗ tum überlaſſen werden. Beim endgültigen Fortfall des Stiftungs⸗ zwecks, insbeſondere bei der Auflöſung der Stiftung geht das Grundſtück wieder in das Eigentum der Stadtgemeinde über, ebenſo bei einer etwaigen Umwandlung des Zwecks der Stiftung zur Begründung einer Muſteranſtalt zur Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit im Sinne des § 87 B. G. B. falls nicht der Magiſtrat dieſer Umwandlung ſeine Zuſtimmung erteilt hat. Die Erhaltung dieſes Rechtes der Stadtgemeinde iſt durch Eintragung einer Vor⸗ merkung im Grundbuche zu ſichern. . Für die unter 1 in Ausſicht genommene Zu⸗ wendung ſoll von dem öſtlichen Block des Grundſtücks zwiſchen der Sophie Charlotten Straße und dem Königl. Schloßgarten, welches die Stadtgemeinde von der Luiſen⸗Kirchen⸗Ge⸗ meinde erworben hat, ein Teilſtück in der Weiſe abgetrennt werden, daß auf der Süd⸗ ſeite des Blocks ein Reſtgrundſtück für die Stadtgemeinde verbleibt. * Nach eingehender Beratung empfiehlt der Aus⸗ ſchuß einſtimmig der Stadtverordneten⸗Verſammlung die Annahme der Magiſtratsvorlage mit folgenden Anderungen: Punkt 1 Abſatz 1 Zeile 4 iſt hinter „Begründung“ einzuſchalten: „und zum Betriebe“, Abſatz 2 Zeilen 8 bis 10 ſind die Worte: „der Magiſtrat dieſer Umwandlung ſeine Zuſtimmung erteilt hat.“ zu ſtreichen und dafür zu ſetzen: „die Gemeindekörperſchaften dieſer Umwandlung ihre Zuſtimmung er⸗ teilt haben.“ Berichterſtatter: Stadtv. Dr. Spiegel. v. g. 1. Roſenberg, Dr. Hubatſch, Dr. Spiegel, Kaufmann, Dr. Landsberger, Proskauer, Zepler, Vogel, Liebe, Dr. Roſe, Rackwitz, Dr. Bauer. St. V. 20. Tagesorduung Nr. 5. Druckſache Nr. 12. Vorlage betr. Aus⸗ tauſch von Flächen am Nonnendamm zwiſchen Stadtgemeinde und Waſſerbaufiskus. Urſchriftlich mit den Akten Fach 7 Nr. 74 Band I und II an die Stadtverordnelen⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 1. Dem Austanſche der einen Teil des früheren Nonnendamms bildenden, auf den Namen der Stadtgemeinde Charlottenburg eingetragenen Parzellen 9 „ 824 Kartenblatt 10 9 210 des Grundſtücks 825 7 77 Rr⸗ 197 Band 218 Rr. 328 „ Blatt Nr. 7334 Ker. 11 mit einem Geſamtflächeninhalt von 5786 qm gegen die einen Teil des jetzigen Nonnen⸗ damms bildenden, dem Königlichen Waſſerbau⸗ fiskus gehörenden Parzellen Nr 815 Kartenblatt 10 126 1¹ Nr. Nr. mit einem Geſamtflächeninhalt von 5698 qm wird vorbehaltlich der Genehmigung des Be⸗ zirksausſchuſſes zugeſtimmt. 2. Der Magiſtrat wird ermächtigt, auf dieſer Grund⸗ lage mit dem Waſſerbaufiskus einen Vertrag abzuſchließen. Zum Ban des Schleuſenkanals am Nonnen⸗ damm iſt ein Teil des im Eigentum der Stadtge⸗ meinde Charlottenburg befindlichen Nonnendamms von der Waſſerbauverwaltung in Anſpruch genommen