— 25 — Dem Aſſiſtenten Balzereit wird eine ein⸗ malige Unterſtützung von 300 ℳ aus Ord. Kap. 1 Abſchn. 13 Nr. 2 für 1905 bewilligt. Balzereit hatte in den letzten Jahren vielfach mit Krankheiten in der Familie zu kämpfen. Seine älteſte Tochter wurde im Jahre 1902 durch einen Mörtelwagen überfahren und an beiden Füßen ſchwer verletzt. Sie iſt infolgedeſſen ſechs Monate krank geweſen. Die Kurkoſten ſollen etwa 700 ℳ betragen haben. Die Ehefrau des Balzereit iſt kränklich und ſchwächlich, ſie ſteht oftmals in ärztlicher Behandlung. Balzereit ſelbſt erkrankie im Frühjahr 1905 an Blut⸗ armut, Neuraſthenie und Lungenſpitzenkatarrh. Zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit mußte ihm zum Gebrauch einer Kur ein dreimonatiger Urlaub be⸗ willigt werden. Durch dieſe Kur iſt Balzereit ſoweit hergeſtellt, daß er wieder Dienſt tun kann Durch die Krankneit ſeiner Frau und ſeine eigene Krankheit ſind ihm außergewöhnliche Koſten entſtanden, die er auf 441 ℳ berechnet, davon ſind 341 ℳ durch Beläge nachgewieſen. Er beſitzt kein Vermögen, zur Durchführung der Kur iſt ihm bereits ein Gehalt⸗vorſchuß von 300 ℳ gewährt worden. Wir haben deshalb beſchloſſen, ihm eine einmalige Unterſtützung in gleicher Höhe zu gewähren. Balzereit befindet ſich ſeit dem 1. Auguſt 1900 im ſtädtiſchen Dienſt. Er bezieht zur Zeit 2350 . Gehalt und 144 ℳ Militärpenſion. Seine Familie beſteht aus Frau und 2 ſchulpflichtigen Kindern. Eine Unterſtützung hat er bisher nicht erhalten. Charlottenburg, den 2. Januar 1906. Der Magiſtrat. Matting. I. 3199 Tagesordnung Nr. 11a. Druckſache Nr. 22. Vorlage betr. Ge⸗ währung einer Unterſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Aſſiſtenten Hoos wird eine ein⸗ malige Unterſtützung von 300 ℳ aus Ord Kap. 1 Abſchn. 13 Nr. 2 für 1905 bewilligt. Hoos hatte in den letzten Jahren viel mit Krankheiten in der Familie zu kämpfen. Seine Frau iſt nach einer ſchwierigen Entbindung an Rippenfellentzündung und an einem Mittelohrleiden krank geweſen und hat lange Zeit in ärztlicher Be⸗ handlung geſtanden, auch mußte ſie ſich infolge der, bei dieſen Erkrankungen gebrauchten Arzneien einer größeren Zahnoperation unterziehen. Auch die beiden Kinder des Hoos ſind von einem Spezial⸗ arzt behandelt und operiert worden. Nach den eingereichten Belägen hat Hoos 2) für ärztliche Behandlung 300 b) für zahnärztliche Behandlung aufwenden müſſen. c) Die ſonſtigen Mehrkoſten berechnet er auf 20 ſo daß die Geſamtkoſten 983 betragen. Hoos beſitzt kein Vermögen, er hat vielmehr zur Beſtreitung der dringendſten Ausgaben bereits ein Darlehn von 300 ℳ aufnehmen müſſen. Wir haben deshalb beſchloſſen, ihm eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 300 ℳ zu gewähren. Hoos bezieht zur Zeit 2850 ℳ Gehalt und 144 ℳ Militärpenſion jährlich. Seine Familie be⸗ 7 e,, e, e 113 ℳ ſteht aus 10 und 1¾, Jahren. bisher nicht erhalten. Charlottenburg, den 25. Jamnar 1906. Der Magiſtrat. Matting u. 1. B. rau und 2 Kindern im Alter von Eine Unterſtützung hat er I. 3708. Tagesorduung Nr. 110. Druckſache Nr. 23. Vorlage betr. Gewährung einer einmaligen Unterſtützung an einen Lehrer. — Uſchriftlich mit den Perſonal⸗Akten und einem Heft Beläge an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Lehrer Willy Bark wird eine einmalige Unterſtützung von 250 ℳ aus Ordinarium 111— 1—10 für 1905 bewilligt. Der Lehrer Bark von der Gemeindeſchule IV erkrankte im Juni d. Ies. aon einem Nerven⸗ und Magenleiden. Während der Sommerferien ver⸗ ſchlimmerte ſich ſein Zuſtand ſo, daß er ſich auf ärztliches Anraten in eine Sanatoriums⸗Behandlung begeben mußte, die jedoch keinen nachhaltigen Erfolg halte. Es trat vielmehr das alte lubel bald wieder von neuem auf. Sein Körper war inzwiſchen durch die Krankheit ſo geſchwächt, daß er Ende September 1905 eine weitere Kur durchmachen mußte. Nach ſeiner Angabe ſchreitet jetzt die Geneſung ſtetig vor, ſo daß er hofft, anfangs Januar 1906 wieder Dienſt tun zu können. Durch die eigene langwierige Krankheit ſind dem Lehrer Bark erhebliche Ausgaben erwachſen, deren Höhe er auf ungefähr 500 ℳ berechnet. Ferner ſind ihm im Mai d. Is. durch die ſchwere Entbindung ſeiner Fran größere Ausgaben erwachſen, ſo allein für ärztliche Hilfeleiſtung 64 ℳ. Durch Beläge ſind 338,20 ℳ nachgewieſen. Bark iſt nicht in der Lage, dieſe Koſten aus eigenen Mitteln zu beſtreiten, zumal weder er noch ſeine Frau Vermögen beſitzen. Sein Gehalt beträgt für das Rechuungsjahr 1905 2450 ℳ. Zur Staats⸗ einkommenſteuer iſt er mit 36 veranlagt; eine Unterſtützung aus ſtädtiſchen Mitteln hat er bisher ni ht erhalten. Zur Aufbeſſerung ſeiner wirtſchaftlichen Lage hat ſich Bark mit ſeinem Unterſtützungsgeſuch an uns gewandt. Seine bedrängte Lage hat die Schul⸗ deputation veranlaßt, für ihn eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 200 ℳ zu befürworten. In Anbetracht der zurzeit beſtehenden Teuerungs⸗ verhältniſſe beantragen wir 250 ℳ. Charlottenburg, den 18. Dezember 1905. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Neufert. VII A?2 1024. Tagesordnung Nr. 12a. Druckſache Nr. 24. Vorlage betr. Einbürge⸗ rungsgeſuch. urſchriftlich nebſt 2 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: