——— 180 iſt jedoch der Platz für die Schaltanlage ſehr knapp geworden, und muß ganz allgemein empfohlen werden, bei der jetzt in der Ausführung begriffenen Erweite⸗ rung einen gründlichen Umbau der geſamten Schalt⸗ anlage durchzuführen. Die Maſchinenſchalter älterer Konſtruktion müſſen durch Olſchalter erſetzt werden, und würde es ſich empfehlen, dieſe Schalter im Keller anzubringen, und einen Fernantrieb auszu⸗ führen. Dadurch wird die Heraufführung der Hoch⸗ ſpannungskabel nach der Schaltanlage vermieden und eine große UÜberſichtlichkeit erzielt. Im Keller können die Schalter feuerſicher untergebracht werden, ſodaß eine erhebliche Erhöhung der Betriebsſicherheit des angen Werkes durch eine ſolche Anderung erzielt wird. 2) Die Hochſpannungsverteilungsanlage muß nach dem heutigen Stande der Technik als veraltet angeſehen werden. Ein Vorwurf kann jedoch daraus der bauenden Firma nicht gemacht werden, da dieſes Gebiet ſich erſt in den letzten Jahren ſo erheblich entwickelt hat. Die jetzigen Sicherungen für die Speiſeleitungen bilden eine direkte Betriebsunficherheit und müſſen baldigſt entfernt werden. Wie mir mit⸗ geteilt worden iſt, befindet ſich auch bereits eine Erſatz⸗ anlage in Beſtellung, beſtehend in Maximalölſchaltern. Dieſer Umbau iſt zeitentſprechend und wird einen guten Einfluß auf die Betriebsſicherheit haben. In der Zentrale fehlt jede Einrichtung zur Unſchädlichmachung von „Überſpannungen“. Solche ſind zu einem ſicheren Betrieb unbedingt notwendia, und wird dieſer Punkt noch weiter unten gelegentlich des Schutzes des Kabelnetzes nach dieſer Richtung hin erörtert werden. 5) Des Weiteren fehlen Sicherungen, welche einen Übertritt von Hochſpannung in die Stromkreiſe niederer Spannung verhindern bezw. unſchädlich machen. Dieſe ſind zur Erhöhung der Sicherheit des bedienenden Perſonals und damit indirekt zur Erhöhung der Betriebsſicherheit unbedingt erforder⸗ lich. § 25 der Sicherheitsvorſchriften des Verban⸗ des Deutſcher Elektrotechniker ſchreibt das Vorhan⸗ denſein ſolcher Sicherungen vor. Es iſt allerdings hierbei zu berückſichtigen, daß dieſe Vorſchrift erſt ſeit dem Jahre 1904 eriſtiert und derartige neuer⸗ laſſene Vorſchriften keine rückwirkende Kraft beſitzen. Da es jedoch eine Erhöhung der Sicherheit bedeutet, iſt es unbedingt empfehlenswert, nachträglich dieſen Beſtimmungen doch noch gerecht zu werden. 3. Kabelnetz. Trotz der außerordentlich ſchnellen Entwickelung in der Anſchlußbewegung iſt das zur Zeit beſtehende Kabelnetz noch als ſehr ſchwach belaſtet zu bezeichnen. Selbſt an den augenblicklich ſtärkſt belaſteten Stellen kann noch die dreifache Leiſtungsfähigkeit der Kabel erzielt werden, ſoweit dieſe beſchränkt iſt durch eine etwaige zu hohe Erwärmung. An den meiſten Punkten des Netzes iſt die augenblickliche marimale Belaſtung ein noch weit geringerer Teil der in be⸗ zug auf Erwärmung zuläſſigen Belaſtung der Kabel. Da nun die weitere Entwickelung des Werkes im ) Der Erſatz der veralteten Anlage iſt bereits durch Ge⸗ meindebeſchluß vom 1. November v. Is. genehmigt; die ent⸗ ſprechenden Aufträge ſind der Firma Lahmeyer erteilt. Die Anlage wird in den jetzigen Werkſtattsraum und in den Olraum im Keller des Maſchinenhanſes eingebaut. ) Der Einban von Überſpannungsſicherungen iſt bereits vorgeſehen. ) Für die neueren Transformatoren ſind derartige Ein⸗ richtungen bereits angeliefert und der Einbau vorgeſehen. Die Einführung wird nunmehr auch bei den älteren Transformatoren in größerem Umfang erfolgen. weſentlichen an denjenigen Punkten ſtattfindet, welche augenblicklich noch am ſchwächſten belaſtet ſind, ſo kann man ſagen, daß im Durchſchnitt das Kabelnetz wohl noch die fünffache Leiſtungsfähigkeit übernehmen könnte, wenn man lediglich die Betriebsſicherheit der Kabel in bezug auf Erwärmung berückſichtigt. Die Speiſeleitungen ſind gleichfalls ſo reichlich, daß ſelbſt bei der maximalen Belaſtung die zur Zeit vorkommende höchſte Strom⸗Belaſtung weit unter der in bezug auf Betriebsſicherheit zuläſſigen ſich be⸗ findet. Dasſelbe trifft auch für das Niederſpannungs⸗ netz zu. Es iſt daher durchaus falſch, wenn behauptet worden iſt, daß irgend welche vorgekommenen Stö⸗ rungen darauf zurückzuführen ſind, daß das Kabel⸗ netz zu knapp bemeſſen ſei. 6) Es iſt noch die Frage aufgeworfen worden, ob es zweckmäßig ſei, das Netz mehr als bisher in einzelne Teile zu trennen. Ich glaube nun nicht, daß im Durchſchnitt die Betriebsſicherheit dadurch erhöht wird, wenngleich durch eine ſolche Trennung eine Lokaliſierung von Betriebsſtörungen erzielt wird, ſo wird andererſeits auch durch eine ſolche Trennung manche Betriebsſtörung erheblich empfindlicher wer⸗ den. Entſteht jetzt an einem Transformator ein Defekt, ſo wird derſelbe durch die Sicherungen ab⸗ geſchaltet und die nächſtliegenden Transformatoren werden ſeine Leiſtung mit übernehmen. Wird das Netz mehr unterteilt, ſo kann dieſe ausgleichende Wirkung um ſo weniger eintreten bezw. ſie kann um ſo ſchädlicher ſein, da dann die wenigen zur Aus⸗ hilfe verfügbaren Transformatoren leicht überlaſtet werden und deren Sicherungen dann auch durch⸗ gehen. Es erſcheint mir daher richtiger, an der Anordnung des Netzes nichts zu ändern. Wie ſpäter gezeigt wird, ſind die bisher eingetretenen Betriebs⸗ ſtörungen aller Wahrſcheinlichkeit nach auf das Ent⸗ ſtehen von Überſpannungen und dadurch erzeugte Kurzſchlüſſe in den Verteilungsſäulen zurückzuführen, mit deren Beſeitigung auch die Betriebsſicherheit auf die gewünſchte Höhe kommen wird. 4. Transformatoren. ) Während man bei der Anlage eines Elektri⸗ zitätswerkes bei der Dimenſionierung des Kabel⸗ netzes außerordentlich reichlich vorzugehen pflegt (wie dies ja auch bei dem Charlottenburger Werk gemäß Vorſtehendem ſeinerzeit geſchehen iſt), ſo pflegt man bei der Dimenſionierung der Transformatoren grade das Umgekehrte zu tun, und zwar geſchieht dies, weil die Auswechſelung oder Verlegung von Kabeln mit großen Störungen und Koſten verbunden iſt, während die Auswechſelung von Transformatoren ſich leicht ausführen lüßt. Da nun aber die Transfor⸗ matoren dauernd Verluſte, auch wenn ſie wenig be⸗ nutzt werden, mit ſich bringen, und zwar um ſo größere Verluſte je größer ſie ſind, ſo muß man in der Auswahl der Größe ſehr vorſichtig ſein und die Transformatoren nicht größer nehmen, als den je⸗ weiligen Betriebsverhältniſſen grade entſpricht. Es iſt dann natürlich erforderlich, dauernd eine Kon⸗ trolle über die jeweilig vorkommende marimale Be⸗ laſtung der einzelnen Transformatoren auszuüben. Dieſes geſchieht bei der Betriebsleitung des Elektri⸗ zitätswerkes auch in der richtigen Weiſe, und wird über jeden Transformator Buch geführt. Sobald die vorkommende maximale Belaſtung der normalen ) Es iſt nur noch eine Teilung des Oſtbezirks mit Rück⸗ ſicht auf den ſtarken Verbrauch des 47 . 2. — Weſtens Kcch g. üglich der Sicherheitseinrichtungen gegen den Über ) Bezüglich der Sicherheitseinrichtu ⸗ tritt hoher Fammger gilt das bei Bemerung Geſagte. „„ ee