— 157. —— wegen Schwäche ſeiner körperlichen und geiſtigen Kräfte für dauernd unfähig, ſeine Dienſtpflichten ferner zu erfüllen, baben ihm ſeine Stellung zum 1. Juli d. J. gekündigt und ihn zu dem gleichen Zeitpunkt in den Ruheſtand verſetzt. Radtke iſt in der hieſigen ſtädtiſchen Verwaltung ſeit dem 15. Juli 1881 als Beamter der Gehalte⸗ klaſſe B vI angeſtellt. Er bezieht z. 3. 2500 ℳ Gehalt. (100 ℳ mehr als das Höchſigehalt der Boten nach dem Normalbeſoldungsetat vom 1. April 1905). Am 1. Juli 1906 beträgt ſeine Dienſtzeit als ſtädtiſcher Beamter. 24 Jahre 351 Tage. Dazu die nach §§ 9 und 12 des Ortsſtatuts vom 16/31. März 1900 betreffend die Ge⸗ währung von Ruhegehalt an⸗ rechnungsfähige Dienſtzeit: 2) Militärdienſtzeit vom 1. November 1867—14. Juli 1881 . 13 Jahre 256 Tage b) Kriegsjahre 1870/71 2 Jahre zufammen 40 Jahre 242 Tage. Das Ruhegehalt beträgt nach § 6 a. a. O. mithin 45/60 von 2500 — 1875 ℳ (d. i. der höchſtzuläffige Betrag). Auf das Ruhegehalt kommt gemäß § 10 a. a. O. die Militärpenſton mit 144 ℳ in An⸗ rechnung, ſodaß aus ſtädtiſchen Mitteln (1875—144) — 1731 ℳ jährlich zu zahlen ſind. Charlotteuburg, den 9. März 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Tagesordnung Nr. 20 a. Druckſache Nr. 129. Vorlage betr. Ein⸗ bürgerungsgeſuch. Urſchriftlich nebſt 2 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Rentiers Friedrich Eyſel werden Einwendungen nicht erhoben. Der Rentier Friedrich Eyſel iſt am 2. Novem⸗ ber 1894 zu Melſungen, Regierungsbezirk Caſſel ge⸗ boren und evangeliſcher Religion. Er war urſprüng⸗ lich durch Abſtammung preußiſcher Staatsangehöriger: durch Verfügung der Königlichen Regierung in Caſſel vom 26. September 1882 wurde ihm auf ſeinen Antrag die Entlaſſung aus der preußiſchen Staats⸗ angehörigkeit erteilt. Eyſel iſt gegenwärtig ohne Staatsangehörigkeit, da er eine andere nicht erwor⸗ ben hat. Der Genannte hat ſich von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1882 in Deutſchland aufgehalten, wan⸗ derte dann nach Südafrika aus und kehrte im vori⸗ gen Jahre von dort hierher zurück. Gegenwärtig wohnt er in Charlottenburg, Grolman Straße 36 Eyſel iſt unverheiratet, er lebt von den Zinſen ſeines Vermögens. Die Veranlagung zur Steuer ſchwebt gegenwärtig; ſie erfolgt nach einem Ein⸗ kommen von 10000 ℳ jährlich und nach einem Kapitalvermögen von 250000 ℳ. Zur Begründung ſeines Geſuches führt der Ge⸗ nannte an, daß er geborener Preuße ſei, hier dau⸗ ernd zu bleiben gedenke und deshalb das preußiſche Staatsbürgerrecht wieder erwerben möchte. Dem Antrage ſtehen keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 22. Februar 1906. Der Magiſtrat. Matting. Scholtz. I. 3563. III. 4580. Tagesorduung Nr. 20b. Druckſache Nr. 130. Vorlage betr. bürgerungsgeſuch. Urſchriftlich nebſt 2 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Kaufmanns Ema⸗ nuel Wittkowski werden Einwendungen nicht erhoben. Der Kaufmann Emanuel Wittkowski iſt am 25. Dezember 1868 zu Ballarat im Staate Vietoria (Auſtralien) geboren, moſaiſcher Religion, und befitzt durch Abſtammung die engliſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1872 und von 1886 bis 1889 hat er ſich in Ballarat (Auſtralien), in der Zwiſchenzeit in Thorn und Berlin aufgehal⸗ ten. Nachdem Wittkowski von 1889 bis 1900 wie⸗ derum ſeinen Wohnſitz in Berlin hatte, iſt er am 16. März 1900 nach Charlottenburg verzogen: z. 3. wohnt er Kneſebeck Straße 75 bei ſeiner Mutter. Der Genannte iſt in Gemeinſchaft mit ſeinem Bruder Inhaber der chromolithographiſchen Kunſtan⸗ ſtalt von Otto Lutze in Berlin, Urban Straße 64. In der Anſtalt werden durchſchnittlich 80 Arbeiter beſchäftigt. Wittkowski iſt unverheiratet. Für 1905 iſt er nach einem Einkommen von 5107 ℳ und nach einem Vermögen von 16000 ℳ zur Steuer veranlagt. Zur Begründung ſeines Geſuches führt Witt⸗ kowski an, daß er von ſeiner Kindheit an mit nur kurzer Unterbrechung ſich in Preußen aufgehalten habe, hier für immer zu bleiben gedenke und ſich vollkommen als Preuße fühle. Dem Antrage ſtehen Bedenken nicht entgegen. Charlottenburg, den 7. März 1906. Der Magiſtrat. Ein⸗ Schuſtehrus. Scholtz. III. 4164. Tagesorduung Nr. 200. Druckſache Nr. 131. Vorlage betr. Ein⸗ bürgerungsgeſuch⸗ Urſchriftlich mit 1 Heft und 2 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung der Handarbeiterin Aloiſia Domin hier, Eoſander Straße 9, werden Einwendungen nicht erhoben. Die Handarbeiterin Domin iſt geboren am 27. De zember 1879 zu Wien, katholiſcher Religion, und beſitzt durch Abſtammung die öſterreichiſche Staats⸗ angehörigkeit. Von ihrer Geburt bis zum 17. De⸗ zember 1898 hielt ſie ſich in Wien und vom 17. De⸗ zember 1898 bis 1. April 1905 in Berlin auf. Seit 1. April 1905 hat ſie ſich dauernd in Char⸗ lottenburg niedergelaſſen und wohnt z. 3. Coſander Straße 9 bei Siegl. Die Genannte iſt unverheiratet. Sie iſt für 1906 nach einem Einkommen von 1000— tℳ zu 6,— ℳ Staatseinkommenſteuer veranlagt. Zur Begründung ihres Antrages führt Fräulein Domin folgendes an: Sie beabſichtige ſich mit dem jetzigen preußiſchen Staatsangehörigen Mechaniker Joſef Siegl hier, Eoſander Straße 9, zu verheiraten. Siegl, welcher früher öſterreichiſcher Staatsangehöriger war, iſt ka⸗ tholiſcher Religion und von ſeiner erſten Frau ge⸗ richtlich geſchieden. Die Heimatsbehörde verſage ihr das zur ſtandesamtlichen Trauung notwendige Ehe⸗