———— 119 — — 1906 in den Geſamträumen der Philharmonie zu Berlin eine Muſikfachausſtellung zu veranſtalten, welche alles umfaſſen ſoll, was auf dem Gebiete des Inſtrumentenbaues, des Notendrucks, der Litte⸗ ratur, der pneumatiſchen Inſtrumente und der Neu⸗ erfindungen zur Zeit vorhanden iſt. Eine genaue Darſtellung der Gruppeneinteilung der Ausſtellung iſt beigefügt. Der Verband hat die Bitte an uns gerichtet, dieſe Ausſtellung durch Stiftung eines Ehrenpreiſes zu unterſtützen. Wir haben beſchloſſen, zur Beſchaffung eines Ehrenpreiſes den Betrag von 100 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds zu gewähren und beantragen, unſerem Beſchluſſe zuzuſtimmen. Charlottenburg, den 5. April 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Matting. III. 4577. Tagesordnung Nr. 6. Druckſache Nr. 146. Bericht des Petitionsausſchuſſes. Verhandelt Charlottenburg, den 4. April 1906. Anweſend: Stadtw. Bruns, Dr. Crüger, Dr. de Gruyter, Klick, Dr. Penzig, Protze, Sellin, Dr. Stadthagen. Seitens des Magiſtrats: Stadtbaurat Bredtſchneider, Stadtſyndikus Dr. Maier, Stadträte Scholtz, Caſſirer, Betriebs⸗ direktor Pfudel, Bureaudirektor Winter. Ent ſchuldigt: Stadtv. Leben. Der Ausſchuß bildet ſich wie folgt: Vorſitzender iſt der Stadtverordnete Protze. Stellvertreter desſelben der Sradtverordnete Dr. Crüger. Schriftführer ein ee der Geſchäftsſtelle. Petitionen des Gaſtwirts Gruber und Gen., hier, und des Haus⸗ und Grundbeſitzerver⸗ eins von 1895 betr. Durchlegung der verl. Weimarer Straße zwiſchen Bismarck⸗ und Wall Straße. Es wird gebeten, die ſchon ſeit vielen Jahren beabſichtigte Durchlegung der Straße 2 —V—3 (verl. Weimarer Straße) zwiſchen Bismarck⸗ und Wall Straße mit Rückſicht auf den ſtarken Verkehr 4 Gegend möglichſt bald zur Ausführung zu ringen. Der Magiſtrat teilt mit, daß Verhandlungen wegen des Erwerbes des zur Durchlegung dieſer Straße erforderlichen Straßenlandes mit der derzeitigen Eigentümerin, der Kloſterbrauerei Aktien⸗Geſellſchaft, eingeleitet ſind. Der Ausſchuß empfiehlt: Überweiſung an den Magiſtrat als Material. VBerichtiſttm Stadtv. Klick. Petition des Eigentümers F. Roeder, hier, betr. das ſtädtiſche Grundſtück in der Nürn⸗ berger Straße. Das von der Stadtgemeinde vor 5 Jahren erworbene Grundſtück werde als Abladeſtelle für Steine, Müll und als Kohlenplatz benutzt und ſchä⸗ dige in dieſem Zuſtand die ganze Gegend. Es wird um recht baldige Bebauung gebeten. 2 Der Magiſtrat hat Kenntnis genommen. Der Ausſchuß empfiehlt: Überweiſung an den Magiſtrat als Material. Berichterſtatter: Stadtv. Bruns. III. Petit ion der Geſanglehrerin O. Beckendorff und Gen., hier, betr. Beibehal tung des alten Namens „Orangen Straße“. Bittſteller beantragen, der jetzigen Fritſche Straße wieder ihren alten Namen „Orangen Straße“ zu geben. Durch die Umbenennung der Straße ſeien den Bewohnern der Orangen Straße viele Unannehmlichkeiten und geſchäftliche Nachteile ent⸗ ſtanden. Der Magiſtrat teilt mit, daß er beſchloſſen hat, die Beibehaltung des alten Namens „Orangen Straße“ zu beantragen, und daß der Polizei⸗Prä⸗ ſident hierſelbſt in Ausſicht geſtellt hat, dieſen An⸗ trag zu befürworten. Letzterer kann jedoch erſt ge⸗ ſchäftsordnungsmäßig zur Entſcheidung Sr. Majeſtät des Königs vorgelegt werden, wenn wiederum eine Anzahl von Straßen zur Benennung vorzuſchlagen ſind. Der Ausſchuß empfiehlt: Uberweiſung an den Magiſtrat zur Berück⸗ ſichtigung. BerichermatefStadt Sellin. Petition des Waiſenrats H. Strobel und Gen., hier, betr. Weiterführung der Jäger Straße in das ehemals Wartenberg'ſche Terrain. In der Petition wird ausgeführt, daß die Jäger Straße die Fortſetzung der ſehr frequentierten Ma⸗ gazin Straße ſei, an die ſich am Friedrich Karl Platz vorbei die Gardes du Corps Straße und die Straße am Bahnhof Weſtend anſchließen. Durch die be⸗ antragte Weiterführung der Jäger Straße würde ein neuer Verbindungsweg zwiſchen Bahnhof Weſtend und Berliner Straße geſchaffen und es dürfte auch Entlaſtung des ſtarken Verkehrs in der Spandauer und Scharren Straße eintreten. Der Magiſtrat hat mitgeteilt, daß ein Verkehrs⸗ bedürfnis zu der gewünſchten Verlängerung der Jäger Straße nicht anerkannt werden kann. Im übrigen würde auch durch eine ſolche Verlängerung das ſtädtiſche Grundſtück in der Orangen Straße derart zerſchnitten und zerſtückelt werden, daß es zu dem Bau einer Gemeindeſchule nicht mehr ver⸗ wendungsfähig wäre. Der Ausſchuß empfiehlt: Übergang zur Tagesordnung. Berichterſtatter: Stadtv. Sellin. V Petition des Barbiers G. Böhlau, hier, betr. Umzugskoſtenvergütung. Böhlau hat ſeine ſeit 12 Jahren innegehabte Wohnung Bismarck Straße 72 infolge Enteignung dieſes Grundſtücks zwecks Verbreiterung der Bismarck Straße räumen müſſen. Er bittet, ihm zur Deckung der gehabten Unkoſten und Geſchäftsverluſte eine Vergütung von 100 ℳ zu gewähren. Der Magiſtrat hat mitgeteilt, daß Böhlau einen Anſpruch auf Entſchädigung an die Stadtgemeinde nicht beſitzt. Einen ſolchen Anſpruch hätte Böhlan dem bisherigen Grundſtückseigentümer gegenüber geltend machen müſſen. Der Ausſchuß empfiehlt mit Rückſicht darauf, daß der Magiſtrat beabſichtigt, einen noch reſtierenden Mietsbetrag niederzuſchlagen: IIbergang zur Tagesordnung. Berichterſtatter: Stadtv. Dr. Penzig.