Darlagen, welche nicht für die Offentlichkeit beſtimmt ſind. (Zu der Sitzung am 2. Mai 1906.) Tagesordnung Nr. 13a. Druckſache Nr. 178. Vorlage betr. Gewäh⸗ rung einer Unterſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalaklen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 500 ℳ an den Aſſiſtenten Poetſch aus Ord. Kap. 1 Abſchnitt 13 Nr. 2 für 1906 wird zu⸗ geſtimmt. Die Ehefrau des Aſſiſtenten Poetſch erkrankte im Anſchluß an eine Entbindung im November 1905 an Bauchfell⸗, Herzklappen⸗ und Nervenentzündung. Das letztere Leiden verſchlimmerte ſich derart, daß ſie am 30. November 1905 in eine Nervenheilanſtalt aufgenommen werden mußte. Sie befindet ſich noch jetzt dort und muß noch mindeſtens 3 Monate in dieſer Anſtalt verbleiben. Dann ſoll ſie einen längeren Landaufenthalt nehmen. Poetſch hat nach den ein⸗ drmn Belägen bis jetzt für ärztliche Behandlung rzneien, Transportkoſten nach und Verpflegungs⸗ koſten in der Nervenheilanſtalt 1023,85 ℳ bezahlt. Für die weitere Behandlung der Frau in der Heilanſtalt uſw. werden iont uoch ewdaa „ Koſten entſtehen. Außerdem berechnet er für Annahme fremder Hilfe, beſſere ,% 2 138.— Pflege uſw. zuſammen 1961,85 In Anbetracht dieſer hohen unverſchuldeten Ausgaben haben wir beſchloſſen, ihm eine einmalige Unterſtützung von 500 ℳ zu gewähren. Poetſch befindet ſich ſeit dem 21. April 1902 in der hieſigen Verwaltung. Er bezieht z. Zt. 2350 ℳ Gehalt und 144 ℳ Militärpenſion. Seine Familie beſteht aus Frau und einem ¼ Jahr alten Kinde. Eine Unterſtützung hat er bisher nicht erhalten. Charlottenburg, den 24. April 1906. Der Magiſtrat. 800,— 77 I. 54. Schuſtehrus. Tagesordnung Nr. 13b. Druckſache . 179. Vorlage betr. Ge⸗ währung einer Unterſtützung an einen Be⸗ amten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtwerordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer einmaligen Unterſtützung von 200 ℳm an den Betriebsgehilfen Blumel aus Ord. Kap. I Abſchnitt 13 Nr. 2 für 1906 wird . Der Betriebsgehilfe Blümel erkrankte im No⸗ vember v. I. an Blinddarmentzündung und war längere 84 oſch ul 2cn Infolge häufiger Rück⸗ fälle mußte er ſich im Februar d. I. einer ration unterziehen. Nach der Operation bedurfte er ſorg⸗ fälliger Pflege und mußte auf ärztliche Anordnung be⸗ ſondere Stärkungsmittel zu ſich nehmen. Dem Genannten ſind durch ſeine Krankheit be⸗ deutende Koſten entſtanden, die er wie folgt berechnet: Arzttoſtſenn, 96.— Kurtoſen „ . „ 132,— ¾ Stärkungsmittel 125,— zuſammen 353,— . Hiervon ſind 289,40 ℳ durch Beläge nachgewieſen. Blümel befitzt kein Vermögen. Mit Rückſicht auf ſeine bedürftige Lage haben wir beſchloſſen, ihm eine einmalige Unterſtützung von 200 ℳ zu ge⸗ währen. Blümel befindet ſich ſeit dem 1. Mai 1900 in der ſtädtiſchen Verwaltung; er bezieht z. 3. ein Gehalt von 2000 ℳ jährlich. Seine Familie beſteht aus Frau und 3 Kindern im Alter von 3½, 6½¼ und 8 Jahren. Eine Unter⸗ ſtützung hat er bisher nicht erhalten. Charlottenburg, den 10. April 1906. Der Magiſtrat. Matting I. 4617. i. V. Tagesordnung Nr. 142. Druckſache Nr. 180. Vorlage betr. Ein⸗ bürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Zuſchneiders Anton Fusz nebſt Familie werden Einwen⸗ dungen nicht erhoben. Anton Fusz iſt am 10. Janunar 1868 zu Tolna in Ungarn geboren, katholiſcher Religion, und beſitzt durch Geburt die ungariſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Geburt bis zum Jahre 1889 hat er ſich in Oſterreich, von da ab abwechſelnd in Berlin und Charlottenburg aufgehalten. Seit dem 9. Sep⸗ tember 1898 wohnt Fusz in Charlottenburg, z. 3t. Holtzendorff Straße 11. Fusz iſt als Zuſchneider und Werkmeiſter bei der Firma Ebenſtein in Berlin, Behren Straße 53 beſchäftigt. Er iſt für 1906 nach einem Einkommen von 3554 ℳ zur Steuer veranlagt. Seine Familie beſteht aus ſeiner Ehefrau Klara, geb. Knie, 31 Jahre alt, und 4 Kindern im Alter von 3—12 Jahren. Zur Begründung ſeines Geſuchs führt Fusz an, daß ſeine Frau eine geborene Ber⸗ linerin iſt, ſeine Kinder hier geboren ſind und er auch hier eine Lebensſtellung hat. em Antrage ſtehen Bedenken nicht entgegen. Charlottenburg, den 25. April 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Scholtz. II. 4649.