— 257 — kunft der Wandergewerbeſchein nicht vorenthalten wird. Dem Antrage ſtehen diesſeits keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 16. Mai 1906. Der Magiſtrat. I. V. Boll. Scholtz. IIIa 203. Tagesordnung Nr. 30b. Druckſache Nr. 219. Vorlage betr. Ein⸗ bürgerungsgeſuch. Urſchriftlich nebſt 2 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung der Lehrerin Helene Koiw als preußiſche Staatsangehörige werden Einwendungen nicht erhoben. Die Lehrerin Helene Koiw iſt am 7. Januar 1871 zu Dorpat in Rußland geboren, evangeliſcher Religion, und beſaß durch Abſtammung die ruſſiſche Staats⸗ angehörigteit. Von ihrer Geburt bis zum Jahre 1892 und von 1894 bis 1899 hat ſie ſich in Rußland aufgehalten. Von 1899 bis 1903 wohnte ſie in Schöneberg, von 1892 bis 1894 und von 1903 ab hier Weſtend Ahorn Allee 46, Penfionat Tanneck. Die Genannte bezieht als Lehrerin ein Gehalt von 1200 ℳ und wird für 1906 außer ihrem Dienſt⸗ einkommen von einem Kapitalvermögen von ca. 90000 ℳ und einem Zinseinkommen von 4500 ℳ— zur Steuer veranlagt. Zur Begründung ihres Geſuches führt die p. Koiw an, daß ſie aus dem ruſſiſchen Staats⸗ verbande ausgeſchieden iſt, in Rußland keine Ange⸗ hörige mehr habe und ſich dauernd in Deutſchland aufhalten will. Dem Antrage ſtehen keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 12. Mai 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Scholtz. III a. 5089. Tagesordnung Nr. 30 0. Druckſache Nr. 220. Vorlage betr. Ein⸗ bürgerungsgeſuch. Urſchriftlich nebſt 2 Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen. Gegen die Einbürgerung des Opernſängers Iſak Dembitzer nebſt ſeiner Ehefrau werden Einwendungen nicht erhoben Der Opernſänger Iſak Dembitzer iſt am 16. Januar 1876 zu Krakau in Oſterreich geboren, jüdiſcher Religion und beſitzt durch Abſtammung die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit. Von ſeiner Ge⸗ burt bis Anfang Oktober 1900 hat er ſich in Krakau und von dieſem Zeitpunkte ab bis Ende März 1902 in Berlin aufgehalten. Seit dem 1. April 1903 wohnt er in Eharlottenburg z. 3. Wilmersdorfer Str. 105. Dembitzer iſt kinderlos verheiratet. Seine Ehe⸗ frau, 25 Jahre alt, iſt eine geborene Deutſche. Er ernährt ſich als Konzertſänger und Geſanglehrer und iſt für 1905 nach einem Einkommen aus gewinn⸗ bringender Beſchäftigung von 1500 ℳ zu 16 ℳ Staatseinkommenſteuer veranlagt. Er beſttt angeb⸗ lich ein Barvermögen von 5000 ℳs Zur Begründung ſeines Geſuches führt Dembitzer an, daß er ſit bereits ſeit länger als 5 Jahre in Preußen af und ſich hier eine feſte Eriſtenz mit gutem Aus⸗ kommen gegründet habe und niemals wieder nach Krakau zurückkehren will, umſomehr als ſeine Ehe⸗ frau eine geborene Preußin ſei. Dem Antrage ſtehen Bedenken nicht entgegen. Charlottenburg, den 7. Mai 1906. Der Magiſtrat. Matting. Scholtz. III. 4949. Tagesordnung Nr. 304. Druckſache Nr. 221. Borlage betr. Ein⸗ bürgerungsgeſuch. Urſchriftlich mit 1 Heft und 1 Anlage an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Gegen die Einbürgerung des Oberſekundaners Richard Grevenberg als preußiſcher Staats⸗ 11 werden Einwendungen nicht er⸗ oben. Der Oberſekundaner 4 4 Grevenberg iſt am 23. Dezember 1886 als Sohn der unverehelichten Anna Darnhofer, Tochter des Salinenbaumeiſters Darnhofer zu Salzburg in Oſſterreich geboren, katholiſcher Religion und beſitzt durch Abſtammung die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit. Durch Erlaß der Statthalterei in Böhmen iſt ihm geſtattet worden, den Namen Grevenberg zu führen. Seinen Aufenthalt hatte er von ſeiner Geburt an in Salzburg, Reichenberg, Ollmütz, Breslau, Graz und Prag. Seit Juli 1904 wohnt er bei ſeinem natürlichen Vater, dem Oberregiſſeur Julius Greven⸗ berg hier, Stuttgarter Platz 19. Letzterer iſt mit einem Einkommen von 3895 ℳ zu 80 ℳ Ein⸗ kommenſteuer veranlagt. Als Gründe für die Einbürgerung werden an⸗ geführt, daß Richard Grevenberg von aen Vater vollſtändig unterhalten wird und dieſer ihn auch legitimieren will. Dem Antrage ſtehen diesſeits keine Bedenken entgegen. Charlottenburg, den 16. Mai 1906. 0 Der Magiſtrat. I. V. Boll. Scholtz. Tagesordnung Nr. 31a. IIIa. 468. Druckſache „ 222. orlage betr. Wahl von 5 Mitgliedern der analiſations⸗ Deputation. Urſchriftlich mit Akten Fach 2 Nr. 11 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, 8 an Stelle der zum 1. Juli d. I infolge Ab⸗ laufs ihrer Wahlzeit ausſcheidenden Stadtver⸗ ordneten Herren Döbler, Scholz. Kaping, Proskauer und Blanck 5 neue Mitglieder der Kanaliſations⸗Deputation für die Wahlzeit vom 1. Juli 1906 bis 1. Juli 1912 zu wählen Wiederwahl iſt zuläſſig. Von den Erſatzmännern müſſen 3 Stadtverordnete ſein. Charlottenburg, den 8. Mai 1906. Der Magiſtrat. Matting u. i. V. III b I1. 44