Anderungen im Stadtverordnetenfitzungsſaal des Rathauſes behufs Verbeſſerung der aku⸗ ſtiſchen Verhältniſſe wird genehmigt. 2. Die Koſten von 12000 ℳ ſind aus dem Dis⸗ pofitionsfonds zu decken. Gemäß dem Beſchluß der Stadtverordneten⸗ verſammlurg vom 14. Februar 1906 ſind eingehende Verſuche und Proben gemacht worden, auf welche Weiſe die akuſtiſchen Verhältniſſe des Stadtverord⸗ neten⸗Sitzungsſaales verbeſſert werden können. In mehreren Sitzungen hat ſich die Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung ſelbſt von der Wirkſamkeit der einzelnen Mittel überzeugen können. Die nun⸗ mehr in Vorſchlag gebrachten Maßnahmen bedürfen deshalb wohl kaum noch einer eingehenden Begründung, es wird vielmehr genügen, wenn darauf hingewieſen wird, daß nach den Ergebniſſen der Verſuche die Anbringung eines Netzes oder Tuches ohne bemerk⸗ bare Wirkung war. Die Hauptſchuld an den ungünſtigen Schall⸗ verhältniſſen muß vielmehr den glatten Flächen der gebogenen Wandfläche zugemeſſen werden. Eine Be⸗ kleidung der ganzen Wandfläche mit Stoff, wie dies bei dem Verſuch geſchehen war, iſt ohne eine voll⸗ ſtändige Vernichtung des jetzigen künſtleriſchen Ein⸗ drucks ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen, es iſt aber zu erhoffen, daß die im Koſtenanſchlag unter Ziffer 2 vorgeſchlagene Beſeitigung der glatten Füllungsflächen das Zurückwerfen der Schallwellen weſentlich beein⸗ trächtigen wird, ohne daß der architektoniſche Eindruck des Saales darunter leidet. Gleichzeitig ſoll verſucht werden, den Zwiſchen⸗ raum zwiſchen Wandvertäfelung und Mauer möglichſt mit einem geeigneten Stoff (Koksaſche o. ä.) aus⸗ zufüllen, um etwaige Schwingungen der Wand⸗ vertäfelung zu verhindern. Der in Vorſchlag gebrachte Teppich hat einen doppelten Zweck, nämlich nicht nur die Geräuſche von Nebengeſprächen zu dämpfen, ſondern auch die durch das Gehen in den Gängen, das Rücken der Stühle uſw. entſtehenden Geräuſche zu vermeiden. Um außerdem auch ſonſt noch alles zu tun, was die Schallverhältniſſe, wenn auch nur in ge⸗ ringem Maße, verbeſſern könnte, ſollen die Bild⸗ rahmen im oberen Teil der Wände noch mit einem zweiten ſchwereren faltigen Stoff verſehen werden. Die Wände und Decken der Zuſchauerräume ſollen mit einem rauhen Putz verſehen werden, der das Zurückwerfen der Schallwellen vermindert. Schließlich iſt in dem Koſtenanſchlag am Schluß noch eine größere Summe vorgeſehen, um auch noch weitere Maßnahmen treffen zu können, falls ſolche ſich nach weiteren Unterſuchungen noch als notwendig erweiſen ſollten. Wir folgen mit unſerem Antrage einem Be⸗ ſchluß der Hochbau⸗Deputation. Charlottenburg, den 5. Juni 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Schmalz. X. 305. Koſtenanſchlag über bauliche Anderungen am Stadtverordneten⸗ Sitzungsſaal des Rathauſes, behufs Verbeſſerung der akuſtiſchen Verhältniſſe. 1. Für das Belegen der Fußboden⸗ flächen mit einem Teppich von Velours oder einem ähnlichem Stoff einſchl. einer Filzunterlage, Befeſti⸗ gung durch Patentſtifte und Meſſing⸗ ſchienen 27 Stck. Eichenholzplatten mit er⸗ habenem Linienmuſter in die Füllungen der Wandvertäfelung ein⸗ zuſetzen, f. d. Stck. 140 ℳ Für das Ausfüllen des Hohlraumes zwiſchen Wandvertäfelung und Mauer mit einem geigneten Stoff (Koksaſche, Kork o. ä.) Für den Erſatz des glatten Putzes an Wand und Decke der Zuſchauer⸗ räume durch einen ſolchen mit rauher Oberfläche Für die Beſpannung der Bildrahmen mit einem zweiten Stoff 2 . Für weiter noch zu treffende Maß⸗ nahmen, für die angeſtellten Ver⸗ ſuche und Proben, ſowie für Unvor⸗ hergeſehenes und zur Abrundung 2970 zuſ. 12000 ℳ Charlottenburg, den 31. Mai 1906. Schmalz. Winterſtein. 800 % 700 7 150 Druc von Adolf Gerg, Eharlottenburg.