—— 296 — Grade das Intereſſe der Stadtgemeinde zuſammen. Mit der Eröffnung des Landgerichts II1I am 1. Juni d. Is. ſind gleicheeitig mehrere Straßenbahnlinien durch die Osnabrücker Straße dem Betriebe übergeben worden. Aus dieſem Anlaß iſt die Osnabrücker Straße in dem Teile zwiſchen der Tauroggener Straße und dem Tegeler Weg zunächſt proviſoriſch befeſtigt worden. Es empfiehlt ſich, dieſen proviſoriſchen Zu⸗ ſtand möglichſt bald zu beſeitigen und die Straße endgültig zu regulieren. Die hierunter abgedruckten Verträge mit der Charlottenburger Bodengeſellſchaft und Weil und Heymann haben wir bereits angenommen, weil eine Verlängerung der Verträge ausgeſchloſſen erſchien und andererſeits die Stadtgemeinde keine anderen als die geſetzlichen Verpflichtungen in den Verträgen über⸗ nommen hat. Mit unſerem Antrage befinden wir uns in IIber⸗ einſtimmung mit der Tiefbau⸗Deputation. Wir bitten unſere Vorlage als dringlich zu be⸗ handeln und über ſie noch in der Sitzung am 27 d. Mts. Beſchluß zu faſſen, weil der eine Vertrag mit der Charlottenburger Bodengeſellſchaft vom 20. Juni d. Is. bereits am 15. Juli d. Is. abläuft. Charlottenburg, den 21. Juni 1906. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Dr. Maier. IX. D. 1305. Nummer 660 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den 8. Juni des Jahres ein⸗ tauſendneunhundertundfünf. Von mir, dem unterzeichneten Magiſtratsaſſeſſor Dr. jur. Martin Landsberger aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grund⸗ ſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. Für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftefähig der Magiſt⸗ ratsſekretär Otto Brabant von hier unter Be⸗ rufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 29. März 1901. Derfelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtverordnetenverſammlung abgebe. 2. a) der Architekt Franz Fedler, wohnhaft in Charlottenburg, Berliner Straße 130 b) der Kaufmann Franz Brümmer, wohnhaft in Schöneberg, Hohenſtaufen Straße 63. Zu 2a und b Geſchäftsführer der Char⸗ lottenburger Bodengeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, anliegenden Handelsregiſter⸗Auszug vom 3. Juni 1905 des Kgl. Amtsgerichts 1 in Berlin, Abt. B Nr. 2247 überreichend, aus dem erfichtlich iſt, daß die zu 2a und b aufgeführten Perſonen allein berechtigt ſind, die Geſellſchaft zu vertreten. Die Erſchienenen zu 2a und b ſind geſchäfts⸗ fähig und von Perſon zwar nicht bekannt, über ihre Perſönlichkeit verſchaffte ſich aber die unterfertigte Urkundsperſon Gewißheit durch Vorlegung des Land⸗ ſturmſcheins vom 12. Juni 1902 Nr. 6 der Vor⸗ ſtellungsliſte Beil. III des Aushebungsbezirks Char⸗ lottenburg binſichtich des Erſchienenen zu 2a, hin⸗ fichtlich des Erſchienenen zu 2b durch Einſicht der vorgelegten Heiratsurkunde vom 20. Oktober 1874. Die Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag: 1 Die Charlottenburger Bodengeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt Eigentümerin der nachbenannten im Grundbuche von der Stadt Charlottenburg ein⸗ getragenen Grundſtücke Band 113 Blatt Nr. 4190 an der Osnabrücker und Tauroggener Straße, Band 163 Blatt Nr. 5703 an der Osnabrücker Straße und Straße 4 Band 65 Blatt Nr. 2635 an der Osnabrücker Straße und Straße 4. Die Charlottenburger Bodengeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung verpflichtet ſich der Stadtgemeinde Charlottenburg gegenüber, das zu den vorbezeichneten Grundſtücken gehörige bebauungsplanmäßige Straßen⸗ land, ſoweit es in die Osnabrücker Straße und Straße 4 fällt, unentgeltlich, pfand⸗, laſten⸗ und koſtenfrei an die Stadigemeinde Charlottenburg auf⸗ zulaſſen. Sollte ſich ergeben, daß in der Osnabrücker Straße zwiſchen Tauroggener Straße und der weſt⸗ lichen Baufluchtlinie der Straße 4 und in der Straße 4 zwiſchen Osnabrücker Straße und Straße 37a ſich noch ſonſtiges Eigentum der Charlottenburger Bodengeſellſchaft m. b. H. befindet, ſo iſt ſie ver⸗ pflichtet dieſes, ſoweit es bebauungsplanmäßiges Straßenland darſtellt, in gleicher Weiſe an die Stadt⸗ gemeinde Charlottenbura aufzulaſſen. Dieſe Pflichten bleiben auch bei Veräußerung dieſer Grundſtücke im ganzen oder in Teilen beſtehen. Das zur Auflaſſung erforderliche Kataſter⸗ und Planmaterial hat die Stadtgemeinde Charlottenburg auf Koſten der Charlottenburger Bodengeſellſchaft m. b. H. zu beſchaffen. 2 Die Auflaſſung des Straßenlandes hat innerhalb 4 Wochen nach Genehmigung dieſes Vertrages zu erfolgen. Die Charlottenburger Bodengeſellſchaft m. b. H. verpflichtet ſich jedoch, das Straßenland der Stadtgemeinde nach Genehmigung dieſes Vertrages und ergangener Aufforderung ſofort zu Regulierungs⸗ zwecken zur Verfügung zu ſtellen. 3 § 3. Die Charlottenburger Bodengeſellſchaft m. b. §. verpflichtet ſich — ohne Rückſicht auf einen etwa ein⸗ tretenden Eigentumswechſel — der Stadtgemeinde Charlottenburg gegenüber: a) zu den durch die Freilegung, Regulierung, die etwa erforderlich werdende vorläufige und die endgültige Pflaſterung und durch die Beſchaffung der Beleuchtungs⸗ und etwaigen Baumanlagen entſtehenden Koſten für den Teil der Osnabrücker Straße zwiſchen der Weſtgrenze des der Char⸗ lottenburger Bodengeſellſchaft m. b. H. gehörigen Grundſtücks Band 113 Blatt Nr. 4190 und der Straße 4 ohne Rückſicht auf die Straßen⸗ breite anteilig nach Maßgabe der Straßenfront⸗ länge ihrer angrenzenden Grundſtücke beizutragen, ſoweit nicht eine definitive Regulierung dieſes Straßenteils bereits erfolgt iſt. Behufs Er⸗ mittlung der anteiligen Koſten wird der auf 1 lfd. m Grundſtücksſtraßenfront entfallende Beitrag in der Weiſe feſtgeſtellt, daß die ge⸗ ſamten für den zu regulierenden Straßenteil entſtandenen Koſten des Grunderwerbs und der Regulierung pp. durch die Geſamtſtraßenfront⸗