—— 298 — geleſen, von denſelben händig unterſchrieben worden: Franz Fedler. Franz Brümmer. Otto Brabant. Dr. jur. Martin Landsberger, Magiſtrats⸗Aſſeſſor, Urkundsperſon der Stadtgemeinde Charlottenburg. genehmigt und wie folgt eigen⸗ Nummer 76« des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den 20. Juni des Jahres eimtauſend neunhundert und ſechs. Vor mir, dem unterzeichneten Stadtſyndifus Ur. Adolf Maier aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadtgemeinde Char⸗ lottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grundſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftsfähig der Magiſtratsſekretär Otto Brabant von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 29. Marz 1901. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Erklärungen nur unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtverordneten⸗Ver⸗ ſammlung abgebe. für die Charlottenburger Bodengeſellſchaft m. b. H. in Charlottenburg, Berliner Straße 54, deren Geſchäftsführer: Franz Brümmer in Schöneberg, Hohenſtaufen Straße 63. Der Erſchienene zu 2 iſt geſchäftsfähig und von Perſon bekannt. Er verſpricht, neueſten Regiſter⸗ auszug nachzureichen. Zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und der Charlottenburger Bodengeſellſchaft m. b. H. iſt am 8. Juni 1905 ein Urkundsvertrag über die Re⸗ gulierung der Osnabrücker Straße zwiſchen der Weſt⸗ grenze des der Charlottenburger Bodengeſellſchaft m. b. H. gehörigen Grundſtücks früher Band 113 Blatt 4190 und der Straße 4 zuſtande gekommen. (Nr. 660 des Urkundenverzeichniſſes.) In dieſem Vertrage hat die Stadtgemeinde eine Verpflichtung, die Straße innerhalb einer beſtimmten Friſt zu regulieren, nicht übernommen. Zum Zwecke der Förderung der Re⸗ gulierung treffen die Erſchienenen folgende Verein⸗ barung: § 1. Die Charlottenburger Bodengeſellſchaft m. b. H. verpflichtet ſich: a) die auf das Grundſtück des Kaufmanns Edmund Schramm — Band 164 Blatt Nr. 5784 —, deſſen Frontlänge an der Osnabrücker Straße etwa 64,67 m beträgt, entfallenden, nach dem Ortsſtatut nicht wieder einziehbaren Koſten der Regulierung, der Beleuchtungsanlagen und Baumpflanzungen der Osnabrücker Straße in Höhe von etwa 1755 ℳ zu übernehmen und nach beendeter Regulierung und erfolgter Feſt⸗ ſtellung dieſer Koſten an die Stadtgemeinde Charlottenburg innerhalb 14 Tagen nach er⸗ folgter Aufforderung zu zahlen. Als Sicherheit für dieſe Verpflichung ſoll die von der Char⸗ lottenburger Bodengeſellſchaft gemäß § 3b des eingangs erwähnten Vertrages zu hinterlegende Sicherheit von 15 000 ℳ mithaften. 10 b) als Erſatz für den Zinsverluſt, welcher der Stadtgemeinde Charlottenburg durch die Ver⸗ auslagung der ortsſtatutariſchen Regulierungs⸗ koſten der Osnabrücker Straße für das Schramm⸗ ſche Grundſtück entſteht, einen verlorenen Poſten von 2000 ℳ, wörtlich: „Zweitauſend Mark“ an die Stadtgemeinde Charlottenburg zu zahlen. Der Betrag iſt innerhalb 14 Tagen fallig, nachdem die ſtädtiſchen Körperſchaften die Regulierung der Osnabrücker Straße in dem beregien Teile beſchloſſen haben und die Charlottenburger Bodengeſellſchaft hiervon Nachricht erhalten hat. Sollte Herr Schramm für die drei erſten Jahre nach Fertigſtellung der Oenabrücker Straße die durch Verauslagung der auf ſein Grundſtück entfallenden ortsſtatutariſchen Beiträge entſtan⸗ denen Zinſen zahlen, ſo erhält die Geſellſchaft den verlorenen Poſten zurück. c) für die Front des Grundſtücks Ecke Osnabrücker Straße — Straße 4—v1 — Band 196 Blatt Nr. 3700 — vor der Zuſtimmung zu dem Baugeſuch (. § 2 des Vertrages) außer den anteiligen ortsgatuta⸗ riſchen Regulierungskoſten der Straße 1 — v1 auch die anteiligen Koſten der Beleuchtungs⸗ anlagen und Baumpflanzungen der Straße 4 — VI zu hinterlegen. Die Höhe der Sicher⸗ heit iſt vom Magiſtrat feſtzuſetzen. Außerdem iſt für je 1 lfd. m Straßenfront des bezeich⸗ neten Eckgrundſtücks in der Straße 4— vI, mithin für etwa 50,01 m, zu den Koſten der Regu⸗ lierung des Guſtav Adolf Platzes, der platz⸗ artigen Erweiterung zwiſchen Straße 6, Tegeler⸗ weg und Bahnhof Jungfernheide, ſowie der Straße 6a ein Beitrag von 100 ℳ vor der Baugenehmigung bei der Stadthauptkaſſe zu hinterlegen. Auf dieſe Sicherheiten finden die Beſtimmungen des § 3b des Vertrages vom 8. Juni 1905 — Nr. 660 des Urkundenverzeichniſſes — mit der Maßgabe finn⸗ gemäße Anwendung, daß die Schuldverſchreibungen, welche von dem Deutſchen Reiche oder von einem Deutſchen Bundesſtaat ausgeſtellt oder gewährleiſtet ſind, die Anleiheſcheine der Stadtgemeinde Charlottenburg, ſowie die Stamm⸗ und Stammprioritätsaktien und Prioritätsobligationen derjenigen Eiſenbahnen, deren Erwerb durch den preußiſchen Staat geſetzlich geneh⸗ migt iſt, zu vollem Kurswerte, die übrigen bei der Deutſchen Reichsbank beleihbaren Effekten zu dem daſelbſt beleihbaren Bruchteil des Kurswertes ange⸗ nommen werden. 9 2. Die Charlottenburger Bodengeſellſchaft m. b. §. beabſichtigt, die Fundierung des ihr allein gehörenden, zwiſchen Tauroggener Straße, Brahe Straße, Straße 4 und Osnabrücker Straße belegenen Baublocks bereits jetzt im ganzen vorzunehmen. Der Baublock umfaßt nachſtehende Grundſtücke Band 196 Blatt Nr. 6700—6709 Band 197 Blatt Nr. 6710—6713. Die Stadtgemeinde wird als Gegenleiſtung für die von der Charlottenburger Bodengeſellſchaft in § 1 übernommenen Verpflichtungen Geſuchen der Char⸗ lottenburger Bodengeſellſchaft auf künſtliche Fundierung ihres Baublocks nicht widerſprechen. Im übrigen bleibt das Widerſpruchsrecht der Gemeinde gemäß § 12 Fluchtliniengeſetzes beſtehen. Die Charlotten⸗ burger Bodengeſellſchaft übernimmt hiermit noch die ausdrückliche Verpflichtung, Wohngebände nicht aus⸗ zuführen, ſolange die den Block umgebenden Straßen und