Schaden zugefügt, die Zugänglichkeit und die Bewirtſchaftung oder die Entwäſſerung erſchwert oder geſtört werden, ſo ſteht der Frau von Görne in keiner Weiſe ein Anſpruch auf Schadenerſatz gegenüber der Stadtgemeinde Charlottenburg zu. Dagegen iſt auf Koſten der Stadt vor⸗ behaltlich der Umlegung dem Pächter ein fahr⸗ barer Zugang zum Grundſtück herzuſtellen, ſobald mit der Erdſchüttung an der zu regulieren⸗ den Straße begonnen wird, ſodaß er zu jeder Zeit einen Zugang vom Königs⸗ bezw. Horſt⸗ wege zum 4 4 beſitzt. Wegen Zahlung der Kanaliſationsbeiträge ver⸗ bleibt es bei den geſetzlichen und ortsſtatutariſchen Beſtimmungen. 5 5. Als Gegenleiſtung verpflichtet ſich die Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg, die Danckelmann Straße zwiſchen Knobelsdorff Straße und Straße 33——3 und die Straße 27a— V—3 in der von ihr zu be⸗ ſtimmenden Weiſe zu regulieren, zu kanaliſieren, ſo⸗ wie mit Beleuchtungsanlagen und, falls nach den Entſchließungen des Magiſtrats erforderlich, die Straße 27a—V—3 auch mit Baumpflanzungen zu verſehen. Mit der Regulierung iſt zu beginnen, ſobald der Stadtgemeinde das geſamte Straßenland der eingangs des Vertrages erwähnten 3 Straßen über⸗ eignet worden iſt und ihr die geſamten Mittel der Regulierung durch vom Magiſtrat für hinreichend befundene Pfandſtücke ſicher geſtellt oder vorher bar zur Verfügung geſtellt ſind. Der Magiſtrat behält ſich allein die Entſcheidung vor, zu welchem Zeitpunkt eine endgiltige Pflaſterung mit Rückſicht auf die Höhe der Aufſchüttung und die Beſchaffenheit des Untergrundes ausgeführt werden kann. Jedenfalls erfolgt die endgültige Pflaſterung erſt dann, wenn die aufgeſchütteten Bodenmaſſen genügend verſackt ſind. In der Zeit vom 15. November bis zum 15. März braucht die Stadtgemeinde keine Regu⸗ lierungsarbeiten auszuführen. § 6. Die Koſten und Stempel dieſes Vertrages, ſo⸗ weit ſie ſich auf die Auflaſſung des Straßenlandes beziehen, trägt die Stadtgemeinde. Sie nimmt jedoch nach § 4e Stempelſteuergeſetzes Stempelfreiheit in Anſpruch, weil ſie für das aufzulaſſende Straßenland das Enteignungsrecht beſitzt. Die Fluchtlinien für den Königsweg und die Danckelmann Straße find am 4. Oktober 1884, die⸗ jenigen für die Straße 27a—V 3 am 14. Januar 1899 förmlich feſtgeſtellt. Die übrigen Koſten und Stempel dieſes Vertrages fallen Frau von Görne zur Laſt. § 7. Die Wirkſamkeit dieſes Vertrages iſt von der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtver⸗ ordneten⸗Verſammlung von Charlottenburg abhängig. Wird dieſe nicht ſpäteſtens bis zum 15. Juli 1906 erteilt, und bis dahin Frau von Görne ſchriftlich mit⸗ geteilt, ſo kann keine der Parteien aus dieſem Ver⸗ trage irgend welche Rechte herleiten. Für Frau von Görne wird das Recht vorbehalten, falls ein ent⸗ gegenſtehendes Pachtrecht die Verfügung über das Straßenland ausſchließt, von dieſem Vertrage binnen 14 Tagen vom heutigen Tage ab gerechnet durch ſchriftliche Erklärung an den Magiſtrat zurückzutreten Nach Ablauf der Friſt iſt der Vertrag für Frau von Görne rechtsverbindlich. 327 ———— Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urkundsperſon vor⸗ geleſen, von ihnen genehmigt und wie folgt eigen⸗ händig unterſchrieben: Bruno Liebrecht. Otto Brabant. Beurkundet Dr. Adolf Maier, Stadtſyndikus. Nummer 753 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den 14. Mai des Jahres ein⸗ tauſendneunhundert und ſechs. Vor mir, dem unterzeichneten Magiſtratsaſſeſſor Dr. jur. Martin Landsberger aus Charlottenburg, welcher gemäß Artikel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Übertragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grund⸗ ſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftsfähig, der Magiſtratsſekretär Otto Brabant von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 29. März 1901, 2. die Herren 2) Handelsgärtner Albert Reinicke in Charlotten⸗ burg, Königsweg 1, b) Handelsgärtner Ferdinand Reinicke in Char⸗ lottenburg, Königsweg 1. Die Erſchienenen zu 2a und b ſind geſchäfts⸗ fähig und von Perſon zwar nicht bekannt, über ihre Perſönlichkeit „Gemiee ſich aber die unterfertigte Urkundsperſon Gewißheit durch Einſicht in die vor⸗ gelegten Steuerzettel zu a Konto Nr. 3638 1 und zu 5 Konto Nr. 3637 I der Steuerzahlſtelle I hier. Die Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag: § 1. Die Gebrüder Ferdinand und Albert Reinicke — hier — ſind Eigentümer des Ecke Nehring Straße — Königsweg belegenen, im Grundbuche von der Stadt Charlottenburg Band 106 Blatt Nr. 3992 verzeichneten Grundſtücks. Die Gebrüder Reinicke verpflichten ſich der Stadtgemeinde Charlottenburg gegenüber, das zu dieſem Grundſtücke noch gehörende Straßenland in vollem Umfange an die Stadtgemeinde Charlotten⸗ burg unentgeltlich, pfand⸗ und laſtenfrei aufzulaſſen. Das zur Auflaſſung erforderliche Kataſter⸗ und Planmaterial hat die Stadtgemeinde Charlottenburg auf ſtädtiſche Koſten zu beſchaffen. § 2. Die Auflaſſung des Straßenlandes hat zu er⸗ folgen, ſobald die Regulierung des Königsweges zwiſchen Knobelsdorff Straße und Straße 33— v 3 von den ſtädtiſchen Körperſchaften beſchloſſen iſt und zwar innerhalb 4 Wochen nach Aufforderung durch den Magiſtrat. Die Gebrüder Reinicke verpflichten ſich jedoch, das Straßenland zu Regulierungszwecken auch ſchon früher, ſofort nach Aufforderung der Stadtgemeinde zur Verfügung zu ſtellen. Die Koſten der Auflaſſung übernimmt die Stadtgemeinde. § 3. Die Koſten und Stempel dieſes Vertrages trägt die Stadtgemeinde. Sie nimmt jedoch nach § 4e Stempelſteuergeſetzes Stempelfreiheit in Anſpruch,