——— 372 — geltend gemachten Bedürfnis entſprechend von einem überdeckten Gang umgeben ſein, damit die Schüler auch bei Regenweiter fich im Freien während der Pauſen ergehen und bewegen können. 3. Grundrißeinteilung des Klafſenflügels. Über die Grundrißeinteilung des Klaſſenflügels iſt dem oben Geſagten im einzelnen kaum noch etwas hinzuzufügen. Die einzelnen Klaſſen haben eine durchſchnittliche Größe von §,0 bis 8,6 m Länge und 5,7 bis 6,0 m Tiefe, entiprechend den Anforderungen der Schulverwaltung. Der ſich vor ihnen entlang ziehende Flur hat eine Breite von etwas über 3,0 m, welche ſich nur in der Mitte etwas erweiternd aus⸗ baucht, um die ſonſt allzu einförmige Länge zu unterbrechen und um auch das Zurechtfinden für die einzelnen Klafſen zu erleichtern. 4. Grundrißeinteilung des Saal baues. Dagegen bedarf der umfangreichſte Gebändeteil, der Saalbau, noch einer genaueren Erläuterung nach ſeinen einzelnen Teilen hin. Beſtimmend für ſeine Anordnung im einzelnen iſt hauptſächlich die Unterbringung der drei großen Säle: Turnſaal, Schulſaal und Zeichenſaal. Um eine unmittelbare Verbindung des Turn⸗ ſaales mit dem Turnplatz zu ermöglichen iſt eine Unterbringung des Turnſaals zu ebener Erde und ferner längs der Rückſeite des Gebändeteils gegeben. Einer Anregung der Schulverwaltung entſprechend ſoll ſich die Turnhalle an der ganzen Längswand mit großen Türen nach dem Turnplatz zu öffnen. Daß über dem Turnſaal der etwa die gleichen Ab⸗ meſſungen erfordernde Schulſaal angelegt wird, iſt ſchon aus rein konſtruktiven Gründen das gebotenſte und natürlichſte. Da aber auch gleichzeitig der Zeichenſaal unbedingt ſeine Fenſter an der Rückſeite haben muß, ſo bleibt für dieſen kein anderer Platz übrig, als über dem Schulſaal. Wenn ſo auch die drei hauptſächlichſten Säle durch ihre Verlegung an die Rückſeite des Gebäudes für die Ausgeſtaltung der Straßenſeite des Gebäudes verloren gehen, ſo muß andererſeits gerade ein Raum unbedingt nach der Straße zu gelegen ſein, um während des Tages das Sonnenlicht zur Verfügung zu haben. Das iſt der Hörſaal für Phyſtk, in deſſen unmittelbarſter Verbindung dann auch noch das Vorbereitungszimmer und der Sammlungsraum für den phyſikaliſchen Unterricht untergebracht werden müſſen. Da der umfangreiche Unterricht in den naturwifſenſchaftlichen Fächern noch einen zweiten Hörſaal für Chemie mit einem gleichen Vorbereitungs⸗ zimmer und einem Arbeitsraume für Schüler er⸗ fordert, ſo ergibt es ſich von ſelbſt, dieſe gleichen Räume für Phyfik und Chemie übereinander nach vornheraus unterzubringen und zwar am beſten in den beiden oberſten Stockwerken, um für die in dieſen Räumen entſtehenden Gaſe einen möglichſt kurzen Abzug über Dach zu haben. Es handelt ſich nun weiter um die günſtigſte Unterbringung des Raumes für den Handfertigkeits⸗ unterricht und für den Geſangsunterricht. Beide liegen am beſten möglichſt abſeits, um den übrigen Unterricht nicht durch Geräuſch zu ſtören. er Handfertigkeitsunterrichtsſaal iſt deshalb hinter dem Turnſaal, der Geſangsſaal hinter dem Schulſaal, alſo in der äußerſten nördlichen Ecke des Gebäudes, untergebracht. Eine Verbindung des Geſangſaales mit dem Schulſaal iſt auch bei früheren Schulbauten immer ſchon angeſtrebt worden, konnte aber wegen der meiſt beſchränkten Grundſtücksausdehnung bisher ſtets nur ſo erreicht werden, daß der Geſangſaal eine höher gelegene Gallerie im Rücken oder an der Seite des Saales bildete. Nun bilden aber bei der Benutzung der Schul⸗ ſäle zu Schulfeiern die Geſangsvorträge der Schüler nicht ein Anhangſel, ſondern den Kernpunet der Feier. Der Sängerchor wird deshalb auch tätſächlich nie auf der Gallerie untergebracht, ſondern ſtets auf dem erhöhten Podium am Kopf des Saales. Unbequem iſt dabei vor allem das Hin⸗ und Herſchaffen der Mufikinſtrumente. Aus dieſen Gründen iſt in dem vorliegerden Entwurf der Geſangſaal hinter dem Kopf des Saales und zwar in derſelben Höhe wie das Podium derart angebracht, daß bei feſtlichen Gelegenheiten das Podium durch Hinzunahme des Geſangſaales erweitert werden kann. Ebenſo kann der Schulſaal an der Rückieite noch durch Hinzuziehung des Konferenzſaales erweitert werden, wie dies bereits bei mehreren Schulbauten hier in ganz gleicher Weiſe ausgeführt iſt. Da der Schulſaal außerdem auch noch eine Gallerie für Zuſchauer erhalten ſoll, ſo wird er insgeſamt mehr als 1000 Perſonen aufnehmen können. Es bleibt nunmehr nur noch zu erwähnen, daß das Lehrerzimmer ſeinen Platz unter dem Konferenz⸗ zimmer gefunden hat, weil von dieſem Punkt aus ſowohl Spielplatz als Turnplatz beaufſichtigt werden können, (ev. kann ein offener Austritt auf einem Umgang über den Hallen behufs Überblicks über die Höfe genommen werden) und daß in demſelben Geſchoß nach vornheraus die Räume für die Lehrer und die Schulbücherei ſowie ein Sprechzimmer der Lehrer untergebracht find. Im Erdgeſchoß liegt vornheraus das Zimmer des Direktors mit einem Wartezimmer, daneben die Schuldiener⸗Wohnung. Als Nebenräume zum Turn⸗ jaal ſind ein Ankleideraum, ein Geräteraum, ein Zimmer des Turnlehrers und ein kleiner Raum für den Turndiener vorhanden. Daneben liegt noch ein Wohnraum für den Heizer und neben dem Ankleide⸗ raum, von dem überdeckten Gang des Schulhofes aus zugänglich, ein größerer Abtrittraum mit langen Pifſoiren, während die übrigen Abtritte auf der anderen Seite des Klaſſenflügels untergebracht ſind. Der Haupteingang liegt am günſtigſten möglichſt in der Mitte der Anſtalt. Würde man ihn mehr an die Seite rücken, ſo würde ein zweiter Eingang von der Straße aus notwendig werden, der dann aber die Aufſicht über die Eingänge bedeutend er⸗ ſchweren würde. Bei der gemuͤnſchten Anordnung iſt in der Tat nur ein Eingang von der Straße aus erforderlich, der, in der Nähe der Schuldienerwohnung gelegen, von dort aus leicht überwacht werden kann. (Die Einfahrt an der Nordweſtgrenze des Grundſtücks dient lediglich dem Kohlenverkehr). Die über dem Eingangsraum gelegenen Vorräume ſollen dazu dienen, die Hauptſammlungsſchränke aufzunehmen, damit auf dieſe Weiſe der Schüler ſtets die wichtigſten Anſchauungsgegenſtände vor Augen hat. Infolge⸗ deſſen ſind auch weitere abgeſchloſſene Räume für die naturwiſſenſchaftlichen Sammlungen nicht vorgeſehen. 5. Anordnung der Geſchoſſe. Nunmehr muß auf einen Hauptunterſchied gegen⸗ über den bisherigen hieſigen Schulbauten aufmerkſam gemacht werden. Die bisherigen Schulneubauten ſind ausnahms⸗ los mit 4 Geſchoſſen und einem hoch gelegenen für Wohnzwecke verwendbaren Kellergeſchoß eingerichtet