an den Sekretär Piernitzki aus Ord. Kap. I1 Abſchnitt 13 Nr. 2 für 1906 wird zugeſtimmt. Die Ehefrau des Sekretärs Piernitzki leidet ſeit dem Jahre 1900 an einem nervöſen Herzleiden. Das Leiden verſchlimmert ſich zeitweiſe ſo, daß eine Anſtaltsbehandlung notwendig wird. Frau Piernitzki befand ſich im Jahre 1904 längere Zeit in einer Nervenheilanſtalt und mußte am 29. Juni d. J. er⸗ neut eine ſolche Anſtalt aufſuchen. Nach ihrer Ent⸗ laſſung ſoll ſie auf ärztliches Anraten einen längeren Landaufenthalt nehmen. Durch ihre Krankheit iſt Frau Piernitzki behindert, ihren Haushalt ſelbſt zu Leſorgen. Sie bedarf vielmehr dauernd der Über⸗ wachung, Pflege und ärztlichen Behandlung. Piernitzki hat durch die Krankheit ſeiner Frau ſehr erhebliche Ausgaben gehabt. Nach den ſeinen früheren Unternützungsgeſuchen beigefügten Berech⸗ nungen berragen die Mehraufwendungen insgeſamt üoer 2300 ℳßs, hiervon entfallen allein auf Arzt⸗, Arzneikoſten und für Anſtaltsbehandlung 605,75 ℳ. In Anerkennung ſeiner Bedürftigkeit ſind ihm hier⸗ auf durch Gemeindebeſchlüſſe vom 11./19. Juni 1901 und 20. September/5. Oktober 1904 2 mal je 200 ℳ zuſ. 400 ℳ, an Umterſtützungen bewilligt. Die Uorigen Koſten ſelbſt zu decken, iſt ihm jedoch nicht möglich geweſen, da ihm fortgeſetzt durch die Krank⸗ heit der Frau neue Aufwendungen entſtehen. Er hat noch jetzt ein von Verwandten geliehenes Darlehn von 1400 ℳ zurückzuerſtatten. Um den Sekretär Piernitzki, der ein ſehr tüchtiger Beamter iſt, aus den drückendſten Sorgen zu befreien, haben wir beſchloffen, ihm eine weitere Unterſtützung von 300 ℳ zu ge⸗ währen. Piernitzki iſt ſeit dem 1. Juli 1900 als ſtädtiſcher Beamter angeſtellt. Er bezieht z. 3. 2700 ℳ Ge⸗ halt und 180 ℳ Militärpenſion. Seine Familie be⸗ ſteht aus Frau und 2 Kindern im Alter von 10/ und 4¾ Jahren. Charlottenburg, den 28. Juli 1906. Der Magiſtrat. I. B. Boll. 1. 1378. Tagesordnung Nr. 330. Druckſache Nr. 325. Vorlage betr. Gewäh⸗ rung einer Unterſtützung an einen Beamten. Urſchrifilich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 150 ℳ an den Aſſiſtenten Fiedler II aus Ordinarium Kapitel 1 Abſchnitt 13 Nr. 2 für 1906 wird zugeſtimmt. Die alteſte Tochter des Aſſiſtenten Fiedler leidet ſeit Jahren an Blutarmut und Schwäche der Nerven. Das jungſte Kind iſt ſeit der Geburt mit engliſcher Krankheit behaftet. Frau Fiedler iſt durch die Pflege ihrer 3 Kinder, 7, 6 und 3 Jahre alt, geiſtig und körperlich ſeyr angeſtrengt. Auf Anraten des behan⸗ delnden Arztes hat die Familie des Fiedler, um eine dauernde Beſſerung zu erzielen, in dieſem Sommer längeren Aufemhalt auf dem Lande genommen. Die Koſten für den Landaufenthalt berechnet Fiedler auf 205,78 ℳ, davon ſind 160,58 ℳ durch Beläge nach⸗ gewieſen und 25.20 ℳ an Fahrkoſten ausgegeben. Da dem Aſſiſtemten Fiedler auch durch ärztliche Be⸗ handlung und Verabreichung von Stärkungsmitteln erhebliche Koſten entſtanden ſind, haben wir mit Rück⸗ — 407 ſich auf ſetne Bedürftigkeit beſchloſſen, ihm eine Unter⸗ ſtützung von 150 ℳ zu gewähren. Aſſtſtent Fiedler iſt ſeit 1. Dezember 1903 in der ſtädtiſchen Verwaltung angeſtellt. Er bezieht 3. 3. 2100 ℳ Gehalt und 180 ℳ Militär⸗Penſion. Eine Unterſtützung hat er bisher nicht erhalten. Charlottenburg, den 14. Auguſt 1906. Der Magiſtrat. Matting 1. 1. V. I1. 1047. Tagesordnung Nr. 33e. Druckſache Nr. 326. Vorlage betr. Ge⸗ währung einer Unterſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 150 ℳ an den Aſſiſtenten Linke aus Ord. Kap. 1 Abſchn. 13 Nr. 2 für 1906 wird zu⸗ geſtimmt. Im März 1905 erkrankte die Ehefrau des Aſſiſtenten Linke infolge einer ſchweren Entbindung an hochgradiger Blutarmut. Zu ihrer Wiederher⸗ ſtellung war ſorgſame Pflege und ein längerer Land⸗ aufenthalt erforderlich. Seit dem Herbſt 1905 be⸗ findet ſich Linke ſelbſt wegen Neuraſthenie in ärztlicher Behandlung. Zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit hat er auf ärztliche Anordnung in dieſem Sommer eine ſechswöchige Kur gebrauchen müſſen. Auch die 1½ Jahre alte Tochter des Linte iſt ſeit Februar d. I. krank und in ärztlicher Behandlung. Infolge dieſer Krankheiten ſind dem Aſſiſtenten Linke außergewöhnliche Koſten entſtanden, die er auf insgeſamt 422,30 ℳ berechnet. Hiervon entfallen auf: Argttoſtennn 68,00 ℳ Argucnen 43,90 „ Hilfe im Haushalt. 65,50 den Aufenthalt im Bade einſchl. Fahrgeld 61,90 ſonſtige Aufwendungen 4. 180,00 zuſammen 422,30 J Durch Beläge ſind 223.40 ℳ nachgewieſen. Linke beſitzt kein Vermögen. Wir haben deshalb mit Rückſicht auf ſeine Bedürftigkeit beſchloſſen, ihm eine einmalige Unterſtützung von 150 ℳ zu gewähren 4 Er iſt ſeit 1. April 1899 in der ſtädtiſchen Verwaltung beſchäftigt und bezieht z. 3. 2600 ℳ— Gehalt. Eine Unterſtützung iſt ihm disher nicht gezahlt worden Charlottenburg, den 28. Auguft 1906. Der Magiſtrat. Matting. I. 1548. Tagesordunng Nr. 330. Druckſache Nr. 327. Vorlage betr. Gewäh⸗ rung einer Unterſtützung an einen Lehrer. Urſchriftlich mit den Perſonalakten des Lehrers Thiel F. 9 Nr. 44 und einem Heft Belege an die Siadwerordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Lenrer Ferdinand Thiel wird eine ein⸗ malige Unterſtützung von 250 ℳ aus Ord. III1—1—10 für 1906 bewilligt.